Beschäftigungspolitik  

erstellt am
15. 09. 04

Tumpel: Politik für mehr Beschäftigung muss Vorrang haben
Der wiedergewählte Präsident der Bundesarbeitskammer fordert von der Regierung dringende Reparaturen bei der Harmonisierung
Wien (ak) - „Eine Politik für mehr Beschäftigung in Österreich, für mehr Arbeitsplätze", forderte Herbert Tumpel, der am Dienstag (14. 09.) mit großer Mehrheit wiedergewählte Präsident Bundesarbeitskammer in seiner Rede vor der konstituierenden Hauptversammlung.

„Es geht natürlich und in erster Linie um das konkrete Schicksal hunderttausender Frauen und Männer, die Arbeit suchen", sagt Tumpel, „mehr Beschäftigung ist aber auch der zentrale Schlüssel für die Finanzierung des Gesundheitssystems."

Für den Präsidenten der Bundesarbeitskammer reicht es dabei nicht, „wenn bloß irgendwelche Jobs geschaffen werden". Er fordert, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Wahlmöglichkeit haben müssen, ob sie Teilzeit oder Vollzeit arbeiten wollen.

 

 Stummvoll: Wertschöpfungsabgabe ist nicht umsetzbar
Idee ist im Zeitalter der Globalisierung überholt
Wien (övp-pk) - "Kurz vor dem 40jährigen Jubiläum des Konzepts der Wertschöpfungs- abgabe taucht diese Idee bei AK-Präsident Herbert Tumpel wieder auf", sagte ÖVP-Finanzsprecher Abg.z.NR Dr. Günter Stummvoll am Mittwoch (15. 09.). Tumpel hatte in der ORF-Sendung "Zeit im Bild 2", am Dienstag Abend, erneut die Einführung der Wertschöpfungsabgabe gefordert. "Diese Idee wurde 1965 im Auftrag der deutschen Regierung geboren, damals war Ludwig Erhard noch Bundeskanzler. Umgesetzt wurde sie - aus gutem Grund - bisher in keinem wichtigem Industrieland der Welt", so Stummvoll.

"Es gibt klar auf der Hand liegende Gründe, warum bisher diese - theoretisch bestechende - Idee noch nirgends umgesetzt wurde", so der ÖVP-Finanzsprecher. "Das Vorpreschen eines Staates würde nur dazu führen, dass innovative und wertschöpfungsintensive Betriebe in ein anderes Land abwandern, wo es diese Abgabe nicht gibt." Selbst ein EU-weiter Konsens in dieser Frage würde nicht ausreichen, denn das würde den Wirtschaftsstandort Europa, das heißt Arbeitsplätze, Einkommenschance und soziale Sicherheit massiv gegenüber Nordamerika und Asien schwächen. "Im Zeitalter der Globalisierung, in dem Kapital, Unternehmen und Investitionen so mobil sind wie noch nie, wäre die Einführung der Wertschöpfungsabgabe durch einen einzelnen Staat schlicht wirtschaftspolitischer Selbstmord", so Stummvoll abschließend.
     
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