Europaweit einmaliges Modell – Exekutivbeamte
aus Österreich, Italien und Slowenien versehen gemeinsam Dienst.
Wien (bmi) - Innenminister Ernst Strasser unterzeichnete am Dienstag (14. 09.) im Kärntner
Grenzort Thörl-Maglern mit seinem slowenischen Amtskollegen Rado Bohinc und dem italienischen Staatssekretär
Antonio D'Ali eine Vereinbarung über die Vertiefung der polizeilichen Zusammenarbeit zwischen Österreich,
Slowenien und Italien.
Die Vereinbarung sieht die Einrichtung des ersten trilateralen Kontaktbüros vor. Hier werden ab Oktober 2004
Exekutivbeamte aus Österreich, Italien und Slowenien gemeinsam Dienst versehen. Die Tätigkeit umfasst
die Kooperation in allen Angelegenheiten der grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung, insbesondere
die Unterstützung im Informationsaustausch; die Koordination von gemeinsamen Kontroll- und Überwachungsaufgaben
sowie von gemeinsamen Operationen; die Beratung und Unterstützung bei der Bekämpfung der illegalen Migration
sowie bei der Rückübernahme; und die Zusammenarbeit in sonstigen polizeilichen Angelegenheiten.
Innenminister Strasser bezeichnete das trilaterale Büro als "einmaliges Modell" – eine Kooperation
der beiden Schengen-Länder Österreich und Italien mit dem Noch-Nicht-Schengen-Land Slowenien. Das sei
ein "wichtiger Schritt für Europa".
Gemeinsames Lagezentrum
Zentrales gemeinsames Element ist das gemeinsame Lagezentrum: Hier werden operative Informationen untereinander
rasch ausgetauscht. Das Kontaktbüro ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit und trägt zur Hebung der Sicherheit der Bewohner in der Region bei.
Die Zusammenarbeit der Polizeibediensteten im trilateralen Kontaktbüro erfolgt im Rahmen des Schengener Vertragswerks
– Polizeidienste der Partnerstaaten leisten gegenseitig Hilfe zur Verhinderung und Bekämpfung von Straftaten.
Österreich hat bereits je ein bilaterales Kontaktbüro an der Grenze zur Slowakischen Republik (Kittsee)
und an der Grenze zur Republik Ungarn (Nickelsdorf) eingerichtet, mit dem vorrangigen Ziel, an der Beschleunigung
und Erleichterung des grenzüberschreitenden Reiseverkehrs zu arbeiten sowie neue Modelle der Zusammenarbeit
zu entwickeln. Die Einrichtung von Kontaktdienststellen entspricht einer schengenweit immer üblicher werdenden
Praxis der grenzüberschreitenden polizeilichen Zusammenarbeit. |