Anhaltend positiver Trend im biologischen Landbau  

erstellt am
16. 09. 04

Konsument als Regulativ für Marktanteilsteigerung
Eisenstadt (blms) - „Die Biolandwirtschaft im Burgenland entwickelt sich weiterhin sehr positiv und ist längst mehr als nur eine Produktionsnische für Klein- und Kleinstbetriebe. Durch verstärkte Beratungstätigkeit ist es in den letzten Jahren gelungen, auch viele flächenstarke Betriebe zum Umstieg zu motivieren, sodass heute bereits über 13 % unserer landwirtschaftlichen Flächen biologisch bewirtschaftet werden. Großes Augenmerk muss künftig auf verstärkte Vermarktungsanstrengungen gelegt werden, um den Absatz von Bioprodukten zu sichern und auch die Chancen des vergrößerten Binnenmarktes nützen zu können“, erklärte heute Landesrat Paul Rittsteuer in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Vertretern des Verbandes „Bio Ernte Austria – Burgenland“ in Eisenstadt.

Die Zahl der Biobauern ist im Burgenland heute bereits auf 725 angewachsen, wovon 589 bzw. 81 % nach den Richtlinien des Verbandes „Bio Ernte Austria“ wirtschaften. Die biologisch bewirtschaftete Fläche konnte alleine in den letzten zwei Jahren um rund 4.000 ha auf über 23.000 ha mit Schwerpunkt im Nordburgenland ausgeweitet werden. Hauptverantwortlich für diesen Anstieg war der Neueinstieg weiterer Betriebe mit größerer Flächenausstattung.

Entscheidenden Anteil an diesem Biobauern-Boom im Burgenland hatte, so Rittsteuer, neben der gestiegenen Nachfrage nach Bioprodukten auch das verstärkte Beratungsangebot für Biobetriebe, das vom Land unterstützt wird. So konnten die jährlichen Mittel für den Verband Bio Ernte Austria auf 90.000 Euro gesteigert werden. Weiters werden der Landwirtschaftskammer für eine eigene Bioberatung 145.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Um die Nachfrage nach Biolebensmitteln im Burgenland zu steigern, wurde mit Ziel 1-Unterstützung das Pilotprojekt „Biolebensmittel in Großküchen“ gestartet. Ziel dabei ist es, in möglichst vielen burgenländischen Großküchen einen Bioanteil an der Verköstigung von 25 % zu erreichen. Derzeit werden 11 derartige Einrichtungen versorgt.

Ein wichtiges Projekt zur Förderung der Biolandwirtschaft ist auch die Aktion „Bio macht Schule im Burgenland“, wo Volksschulkinder auf spielerische Weise über die Biolandwirtschaft und über Aspekte gesunder Ernährung in Workshops und bei Betriebsbesuchen informiert werden. Bis dato haben über 50 Volksschulen an dieser Aktion, die um ein weiteres Jahr verlängert wurde, teilgenommen.

Rittsteuer abschließend: „Unser Vorsatz bleibt, soviel Biolandwirtschaft im Burgenland zu etablieren, wie der Markt aufnehmen kann. Mittelfristiges Ziel ist es, den Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche im Burgenland auf 20 % bzw. rund 35.000 ha zu erhöhen, alle sich bietenden Chancen zu nutzen und so den Marktanteil von Bioprodukten weiter zu erhöhen.“
     
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