Wien (rk) - Von Sonntag (19.09.) bis Ende Mai des kommenden Jahres (29.05.05)
bietet das Uhrenmuseum des Wien Museum die Gelegenheit, der Schaurestaurierung der zwei Meter großen, 700
Kilogramm schweren und über 300 Jahre alten Turmuhr von St. Stephan beizuwohnen. In einem Mediengespräch
am Mittwoch präsentierten Wien Museum-Direktor Dr. Wolfgang Kos und Uhrenrestaurator Rupert Kerschbaum die
vierte und letzte Turmuhr des Stephandomes, die seit 1903 der Stadt Wien und seit 1963 im Uhrenmuseum ausgestellt
ist. Die Uhr, die in den nächsten sieben Monaten gesäubert, gewartet und wieder zusammen gesetzt wird,
diente zwischen 1700 und 1861 als öffentliche Zeitangabe, auch wenn, wie Kerschbaum betonte, die Genauigkeit
nicht immer gegeben war. Angefertigt wurde sie vom Wiener Uhrmacher Joachim Oberkircher. Insgesamt besteht die
Uhr aus 49 Einzelteilen. Das bereits zerlegte Kunstwerk wird nach klassischer Methode, also etwa mithilfe von Tüchern,
Petroleum, traditionellen Ölen und Wachs, wieder auf den letzten Stand gebracht. Nach der Fertigstellung wird
die zusammengesetzte Uhr wie gewohnt im Uhrenmuseum zu sehen sein.
Die erste öffentliche Uhr in Europa gab es übrigens in Paris, in Österreich wurde die erste öffentliche
Uhr in Tulln errichtet. Im Jahr 1417 gab es die erste öffentliche Turmuhr in Wien. Eine kleine Ausstellung
bietet neben dem Erlebnis des unmittelbaren Beobachtens des Restaurierens einen historischen Überblick über
die Geschichte der Uhren am Stephandom. |