Feuerfest-Spezialist Alfatec gründet China-Tochter  

erstellt am
15. 09. 04

St. Pölten (nöwpd) - Das Unternehmen Alfatec, Spezialist für Hochtemperatur-Isolierungen aus Unterwölbling am Nordrand des Bezirks St. Pölten, bereitet gerade einen großen Schritt vor: In wenigen Tagen wird "Alfatec China" an den Start gehen. "Wir gründen mit einem Manager aus China, mit dem mich schon eine langjährige Partnerschaft verbindet, eine gemeinsame Firma", berichtet Alfatec-Gründer Ing. Johann Haberreiter dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Der große Pluspunkt des neuen Unternehmens, das mit Produktions-Know-how aus Niederösterreich arbeitet: "Mein Partner ist im chinesischen Markt zu Hause", sagt Haberreiter. Daher stützt sich "Alfatec China" unter anderem auf die Produktion von Isolier-Formteilen, die derzeit für den chinesischen Markt noch teuer aus Europa eingeführt werden müssen.

Haberreiter ist gelernter Silikattechniker, der früher für die Firma ÖSPAG arbeitete. "Mit 27 war ich dort Betriebsleiter", erzählt er, und dass er schon damals etwas Neues versuchen wollte. In Chicago sammelte er Erfahrungen mit Vakuum-Formteilen, und 1987 gründete er ­ wieder in der Heimat ­ seine eigene Firma.

"Am Anfang war es nicht leicht", erinnert er sich an die Startphase. Zuletzt setzte das Unternehmen mit durchschnittlich 26 Mitarbeitern 2,7 Millionen Euro um. Im laufenden Geschäftsjahr, das im März begonnen hat, rechnet Haberreiter mit "einem weiteren Zuwachs um zehn Prozent".

Der Markt habe sich "für ein Unternehmen wie unseres gut entwickelt", sagt der Silikat-Techniker. "Wir haben eine Nische gefunden, in der wir auf dem Weltmarkt punkten können". Der Exportanteil beträgt rund 90 Prozent. Produziert werden feuerfeste Keramikfaser-Formteile, die Temperaturen bis zu 1.750 Grad Celsius standhalten. "Das ist eine Technik, die aus der Weltraumforschung kommt", erzählt der Alfatec-Chef. "Die ersten Hitzeschilder der Raumkapseln waren aus diesem Material."

Das Unternehmen ist trotz des Weltraum-Aspekts auf solidem Boden geblieben. "Heute gibt es in Europa nur noch rund zehn Firmen in unserer Branche. Durch die Möglichkeit, Halbfertigprodukte bei den neuen EU-Nachbarn günstiger einzukaufen und in Niederösterreich zu veredeln, gehört Alfatec mit zu den Spitzenreitern. Die EU-Erweiterung war für uns ein Segen", sagt Haberreiter.

Ungarn oder Slowenien gehören mittlerweile zu den guten Kunden. Derzeit wird in Unterwölbling auch ein 220.000 Euro-Projekt für ein Petrochemie-Unternehmen in der Ukraine abgewickelt. Daneben gehen Lieferungen in die USA oder nach Japan, Korea und Brasilien und ­ nicht zu vergessen ­ in den Markt der neuen Wirtschaftsweltmacht China. (au)

Informationen: http://www.alfatec.co.at
     
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