Neue OECD-Studie bestätigt Österreichs hervorragendes Qualifikationsniveau  

erstellt am
15. 09. 04

Erfolgreiche Berufsausbildung ist wichtiges Standbein des wirtschaftlichen Erfolgs
Wien (pwk) - "Die neue Studie der OECD belegt die große Bedeutung der beruflichen Bildung für das Qualifikationsniveau der Bevölkerung und für die Berufschancen der Jugendlichen", erklärt der Leiter des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw), Thomas Mayr, anlässlich des Erscheinens von "Bildung auf einen Blick 2004".

78% der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren verfügen in Österreich über einen weiterführenden Bildungsabschluss nach der Pflichtschule. Im OECD-Durchschnitt sind es nur 65%. Bei den unter 25-jährigen sind es sogar 85%, die über einen Abschluss auf der Sekundarstufe 2 verfügen (OECD Schnitt: 75%). Diese guten österreichischen Werte sind vor allem bedingt durch das breite Angebot an beruflicher Bildung, so der OECD-Bericht.

Rund 80% der Jugendlichen in der 10. Schulstufe befinden sich in einer beruflichen Ausbildung (Lehre, berufsbildende mittlere und höhere Schulen). Hier liegt Österreich innerhalb der EU-25 an 2. Stelle. Als direkte Folge des hohen Anteils an beruflicher Bildung verläuft die Integration von jungen Menschen in den Arbeitsmarkt in Österreich vergleichsweise gut. "Österreich gehört zu den Ländern mit der niedrigsten Quote an Jugendlichen, die weder in Ausbildung noch in Beschäftigung sind", berichtet Mayr. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen sind dies in Österreich 6,3%. Zum Vergleich: In dem in Bildungsfragen immer wieder herangezogenen Referenzland Finnland liegt dieser Wert bei 14,9%.

Die geplante Modularisierung der Lehrlingsausbildung und die weitere Stärkung des berufsbildenden höheren Schulwesens sind laut den Experten des ibw wichtige Schritte, um den Wirtschafts- und Bildungsstandort zu sichern und im vereinten Europa erfolgreich auszubauen. Vor dem Hintergrund der Struktur des gesamten österreichischen Bildungssystems greift es aus der Sicht des ibw zu kurz, die Akademikerquoten zum Maß der Dinge zu erheben. Mayr: "Eine erfolgreiche Bildungs- und Standortpolitik muss vor allem gute Beschäftigungschancen und eine solide wirtschaftliche Entwicklung zum Ziel haben. Bei diesen Kriterien ist Österreich erfolgreicher als viele Staaten mit einer höheren Akademikerquote."
     
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