Erfolgreiche Berufsausbildung ist wichtiges Standbein des wirtschaftlichen
Erfolgs
Wien (pwk) - "Die neue Studie der OECD belegt die große Bedeutung der beruflichen Bildung
für das Qualifikationsniveau der Bevölkerung und für die Berufschancen der Jugendlichen", erklärt
der Leiter des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw), Thomas Mayr, anlässlich des Erscheinens
von "Bildung auf einen Blick 2004".
78% der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren verfügen in Österreich über einen weiterführenden
Bildungsabschluss nach der Pflichtschule. Im OECD-Durchschnitt sind es nur 65%. Bei den unter 25-jährigen
sind es sogar 85%, die über einen Abschluss auf der Sekundarstufe 2 verfügen (OECD Schnitt: 75%). Diese
guten österreichischen Werte sind vor allem bedingt durch das breite Angebot an beruflicher Bildung, so der
OECD-Bericht.
Rund 80% der Jugendlichen in der 10. Schulstufe befinden sich in einer beruflichen Ausbildung (Lehre, berufsbildende
mittlere und höhere Schulen). Hier liegt Österreich innerhalb der EU-25 an 2. Stelle. Als direkte Folge
des hohen Anteils an beruflicher Bildung verläuft die Integration von jungen Menschen in den Arbeitsmarkt
in Österreich vergleichsweise gut. "Österreich gehört zu den Ländern mit der niedrigsten
Quote an Jugendlichen, die weder in Ausbildung noch in Beschäftigung sind", berichtet Mayr. In der Altersgruppe
der 15- bis 19-Jährigen sind dies in Österreich 6,3%. Zum Vergleich: In dem in Bildungsfragen immer wieder
herangezogenen Referenzland Finnland liegt dieser Wert bei 14,9%.
Die geplante Modularisierung der Lehrlingsausbildung und die weitere Stärkung des berufsbildenden höheren
Schulwesens sind laut den Experten des ibw wichtige Schritte, um den Wirtschafts- und Bildungsstandort zu sichern
und im vereinten Europa erfolgreich auszubauen. Vor dem Hintergrund der Struktur des gesamten österreichischen
Bildungssystems greift es aus der Sicht des ibw zu kurz, die Akademikerquoten zum Maß der Dinge zu erheben.
Mayr: "Eine erfolgreiche Bildungs- und Standortpolitik muss vor allem gute Beschäftigungschancen und
eine solide wirtschaftliche Entwicklung zum Ziel haben. Bei diesen Kriterien ist Österreich erfolgreicher
als viele Staaten mit einer höheren Akademikerquote." |