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Ich frage mich, ob ich wohl in den Himmel komme |
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Fragen und Gewissensbisse bei der Abtreibungs-Konferenz der FIAPAC in Wien. Eine KATH.NET-Mitarbeiterin
war vor Ort. Wien (kath.net) - Viel wurde am vergangenen Wochenende im Hörsaal 7 der Technischen Universität Wien nicht über den Himmel gesprochen. Im Rahmen der sechsten Konferenz der FIAPAC (Internationale Vereinigung von Fachkräften und Verbänden zu Schwangerschaftsabbruch und Kontrazeption) versammelten sich Ärzte, Psychologen, Demographen und Vertreter verschiedener Vereinigungen, um den gegenwärtigen Stand der Forschung darzulegen und neue Wege zu Schwangerschaftsverhütung und -abbruch zu diskutieren. Vortragende aus aller Welt riefen dazu auf, weltweit den Zugang zu Abtreibungen zu erleichtern, um „die Gesundheit und Entscheidungsfreiheit von Frauen nachhaltig zu sichern“. Die eröffnenden Worte kamen vom FIAPAC-Vorsitzenden Christian Fiala und der Wiener Landtagsabgeordneten Sybille Straubinger, die sich bei dieser Gelegenheit für die „moralische und finanzielle Unterstützung durch die Stadt Wien“ bedankte. An umfangreichen Schautischen waren Informationsbroschüren über Abtreibungskliniken in ganz Europa erhältlich, am Hörsaaleingang wurden Gratisproben verschiedener Verhütungsmittel verteilt und es gab sogar die Möglichkeit, die ausgestellten medizinischen Instrumente direkt zu bestellen. Lotti Helström, Gynäkologin am Karoliska Universitätsspital in Stockholm, sprach zum Thema „Ethische Überlegungen zum Abbruch“ und erzählte dabei eine für eine Frau ihrer Überzeugung relativ ungewöhnliche Geschichte. Als sie eines Tages dabei war, die sechste chirurgische Abtreibung vorzunehmen, sei in ihrem Kopf plötzlich wie aus dem Nichts die Frage aufgetaucht, ob sie wohl in den Himmel käme. Zu dieser Zeit war sie laut einer Studie die führende Abtreibungsärztin Schwedens. Sie hätte sich darüber Gedanken gemacht, weil sie daran glaube, dass ihre Mutter im Himmel sei, und sie diese gerne wieder sehen würde. Aus einer Studie, die sie an ihrer Klinik durchführte, ging hervor, dass nicht nur Mütter, sondern auch das medizinische Personal oft mit Trauer, Scham, Schuldgefühlen und Zorn zu kämpfen haben. Frauen, die aus mangelnder Vorsicht ungewollt schwanger würden, seien in den Augen von Ärzten und Schwestern „nachlässig“, trotzdem glauben sie daran, mit ihrer Arbeit ein Recht der Frauen zu unterstützen. |
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