Johannes von Nepomuk – der Heilige Mitteleuropas  

erstellt am
27. 09. 04

Linz (lk) - Erstmals präsentieren die drei Länder Bayern, Böhmen und Oberösterreich im Europa-Parlament in Brüssel gemeinsam das europäische Wissenschafts- und Kunstprojekt "Sanctus Ioannes Nepomucenna Medioeuroaensis".

Von 4. bis 16. Oktober 2004 zeigen Künstler aus 12 Ländern Europas großformatige Gemälde im Menuhin-Saal unter der Patronanz von Bundesminister Dr. Benita Ferrero-Waldner, Staatsminister Dr. Thomas Goppel, Präsident Dr. Petr Zimmermann, Bischof Vacláv Malý und Bischof Dr. Egon Kapellari.

Zur Ausstellungseröffnung sprechen: der Vorsitzende der bayerischen CSU-Europaabgeordneten Markus Ferber, MEP, der Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa, Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek, der Generalsekretär der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, Mgr. Noël Treanor und der Präsident der Region Pilsen, Dr. Petr Zimmermann. Dazu wird Musik für Johannes von Nepomuk geboten.

Die ausgestellten Arbeiten entstanden 1999-2004 während des permanenten internationalen Künstlersymposions "Sanctus Ioannes Nepomucenna Medioeuropaensis" in der säkularisierten Zisterzienserabtei Plasy bei Pilsen. Sie wurden bereits mit großem Erfolg im Konvent Plasy, im Kloster Strahov in Prag, im Museum Moderner Kunst – Stiftung Wörlen – Passau, im Kloster Aldersbach, in der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, in der palladianischen Villa Ghellini in Villaverla, im Erzbischöflichen Dom- und Diözesanmuseum und im Wiener Palais Porcia, im Franziskanerkloster Prag und in der Jesuitenkirche Klattau gezeigt. Diesmal ist Oberösterreich mit den Arbeiten von Edda Seidl-Reiter und Wolfgang Stifter in Brüssel vertreten.

Der gedankliche Ausgangspunkt des gesamten Projektes ist die These, der Kulturraum "Mitteleuropa" lasse sich durch den Verbreitungsbereich der Johannes von Nepomuk-Verehrung veranschaulichen.

Anders gesagt: Mitteleuropa ist dort, wo Johannes von Nepomuk bekannt ist, verehrt wird und wo sich Bilder und Skulpturen des Heiligen befinden.

Interethnisch verbindende Elemente, wie Geschichte, Kultur, Tradition sowie gemeinsame Wertvorstellungen aber auch die Betonung von Ethik und Moralität werden durch ihn verkörpert und stellen - nach dem Fall des Eisernen Vorhangs - Fundamente für das neue "Haus Europa" dar.

Gerade in Zeiten der Neuorientierung braucht es integrative Persönlichkeiten, "Brückenbauer" zwischen gegensätzlichen Positionen. So gesehen ist der Heilige Johannes von Nepomuk eine Persönlichkeit von größter Aktualität und kann gleichsam zum Heiligen des neuen Mitteleuropa werden.

Das oben dargestellte Logo zeigt zwei konzentrische Sternenkreise: außen den des Vereinten Europa, innen den des Heiligen, der als dessen ikonographisches Attribut gilt.

Das Ausstellungsprojekt ist eine der zahlreichen europäischen Initiativen des Landes Oberösterreich, die von dessen Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen projektiert und realisiert werden, bisher gab es über 236 "Grenzgänger"-Projekte.

Zur Ausstellung ist in der "Edition Grenzgänger" ein viersprachiger Katalog mit Texten von Karel Drhovský, Jir(í Gruša, Johanna von Herzogenberg, Václav Vokolek und Aldemar Schiffkorn in englischer, tschechischer, deutscher und italienischer Sprache erschienen (112 Seiten, 176 Abb., brosch., ISBN 3-901246-27-4) und zum Preis von € 15 über das Büro für kulturelle Auslandsbeziehungen zu beziehen: Landstraße 31, A-4020 Linz, Telefon ++43 / (0)732 / 7720-15474.

Weitere Präsentationen der Ausstellung "Johannes von Nepomuk – der Heilige Mitteleuropas" sind noch in anderen mitteleuropäischen Städten geplant.

Weitere Informationen unter http://www.auslandskultur.at.

Vorschau: Die nächste Ausstellung des Büros für kulturelle Auslandsbeziehungen im Europa- Parlament in Brüssel wird am 23.11.2004 unter dem Titel "Europa Nova" gezeigt werden.
     
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