Präsentation des Strafvollzug-Masterplans; Österreich zu Gast bei Konferenz der Justizminister
des Westbalkan
Wien (bmj) - Die Bundesministerin für Justiz, Karin Miklautsch, besuchte am 23. und 24. September die
Republik Albanien. Die Ministerin traf mit ihrem Ressortkollegen Fatmir Xhafaj zusammen. Albanien präsentierte
den Masterplan zur Reform seines Strafvollzugs, danach wurde ein bilaterales Justizabkommen (Memorandum of Understanding)
unterzeichnet, dass das Streben nach Entwicklung und Vertiefung der Zusammenarbeit der Justizwesen beider Staaten
bekundet. Miklautsch nahm mit einer Delegation als Gast an der Konferenz der Justizminister des Westbalkans teil,
die eine gemeinsame Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption zum Ziel hat.
Die EU finanzierte im Rahmen des CARDS-Programmes (Community Assistance for Reconstruction, Development and Stabilisation)
für den Westbalkan ein Projekt zur Verbesserung des albanischen Strafvollzuges. Österreich hatte für
dieses Projekt den Zuschlag erhalten. Das österreichische Bundesministerium für Justiz war Twinning-Partner
Albaniens. Ziel des Projektes war die Erstellung eines Masterplans für eine den europäischen Standards
entsprechende Unterbringung von Untersuchungshäftlingen in Albanien. Experten aus Österreich haben gemeinsam
mit albanischen Fachleuten zunächst die wesentlichen Mängel und Bedürfnisse des albanischen Strafvollzuges
in den Bereichen Gesetzgebung, Organisation, Infrastruktur und Personal festgestellt und anschließend Empfehlungen
zur Verbesserung der Unterbringung der Häftlinge erarbeitet. Die Ergebnisse dieser Arbeiten liegen in dem
nunmehr fertig gestellten Masterplan für die Untersuchungshaft in Albanien vor und werden in Tirana präsentiert.
Memorandum of Understanding: Das Memorandum sieht die Intensivierung der Zusammenarbeit im Strafvollzug vor und
dient darüber hinaus dem Streben Albaniens nach einer funktionierenden Justiz für den demokratischen
Rechtsstaat, dem Angebot effizienter Justizdienstleistungen in der Absicht der rechtschutzsuchenden Bevölkerung
und der Wirtschaft sowie dem Transfer von Wissen und Erfahrungen zum beiderseitigen Vorteil. Österreich wird
Albanien dabei behilflich sein, das Justizwesen an den Standard der Europäischen Union heranzuführen. |