System zur Simulation von Tunnelbränden vorgestellt  

erstellt am
27. 09. 04

Bozen (lpa) - Die Südtiroler Straßentunnel gelten als sicher – dennoch müssen die Zivilschutzkräfte auf einen Brand im Tunnel vorbereitet sein. Virtuelle Systeme, die Brände simulieren, könnten künftig kostspielige und vor allem auch gefährliche Notfallübungen ersetzen. Bautenlandesrat Florian Mussner und die Verantwortlichen der Landesabteilungen Zivilschutz und Tiefbau haben sich heute in der Feuerwehrschule in Vilpian ein Bild vom EDV-Werkzeug „Virtual Fires“ gemacht. Ob ein solches Systeme auch in Südtirol zum Einsatz kommt, ist allerdings noch offen.

Bei einem Brand im Tunnel zählt jede Sekunde. Damit bei einem Einsatz nichts schief geht und die Tunnel bestmöglichst mit Sicherheitsvorkehrungen ausgerüstet sind, werden Tunnelbrände auf dem Computerbildschirm simuliert. Im Rahmen des EU-Projekts "Virtual Fires" haben Forscher unter der Leitung von Professor Gernot Beer von der Technischen Universität (TU) Graz ein solches Computerwerkzeug entwickelt.

Bautenlandsrat Mussner und die Verantwortlichen der Abteilungen Tiefbau und Zivilschutz haben sich heute in einem bewegten 3D-Szenario die gefährliche Feuer- und Rauchentwicklung einer unterirdischen Katastrophe im Mont Blanc Tunnel an der Grenze zu Frankreich und im Gleinalmtunnel in Österreich angeschaut. Über das System „Virtual Fire“ wurden die komplexen Daten der Brände, wie Temperatur, Druckgefälle oder Rauchausbreitung gezeigt. Hofrat Frank Holzer , Professor Beer und Gunther Lenz von der TU Graz erklärten die verschiedenen technisches Details des Systems.

In Südtirol gebe es über 100 Straßentunnel, ein Brand könne nie ganz ausgeschlossen werden, meinte Bautenlandesrat Mussner. „Durch das System können Brandschutzmaßnahmen jedoch überprüft und Einsätze durchgespielt werden und das ist positiv - bevor wir jedoch entscheiden, das System in Südtirol zu verwenden, müssen wir abklären, ob es für die Charakteristika unserer Tunnel geeignet ist“, so Landesrat Mussner. In dieselbe Kerbe schlägt auch Abteilungsdirektor Valentino Pagani. „Wir müssen zuerst einige Proben mit den Daten Südtiroler Tunnel machen, dann können wir erst entscheiden, ob wir dieses System nutzen“, so Pagani. Zudem müssen sich die Abteilungen Tiefbau und Zivilschutz noch intern über die Verwendung des Systems absprechen.
     
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