Jährlicher Bericht der Kommission über Beschäftigung in
Europa wurde heute veröffentlicht
Wien (bmwa) - "Österreich bekommt heute eine Bestätigung für seine erfolgreiche
Beschäftigungspolitik", erklärte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein zu dem
heute von der Europäischen Kommission veröffentlichten Jahresbericht über die Beschäftigungslage
in Europa (alle Daten beziehen sich auf das Jahr 2003): Mit einer Gesamtbeschäftigungsquote von 69,2% liegt
Österreich im europäischen Spitzenfeld und klar über dem Durchschnitt sowohl der "alten"
EU15 (64,3%) als auch der "neuen" EU25 (62,9%). Österreich war damit bereits im Vorjahr nur mehr
0,8% von dem für das Jahr 2010 formulierten "Lissabon-Ziel" der Beschäftigungsquote von 70%
entfernt.
Auch bei der Beschäftigungsquote der Frauen schneidet Österreich hervorragend ab: 62,8% gegenüber
56% in der EU15 und 55 % in der EU25. Das "Lissabon-Ziel" von 60% für 2010 hat Österreich bereits
2001 erreicht und sogar überschritten. Einzig bei der Beschäftigungsquote älterer Menschen (55-64
Jahre) besteht mit 30,4% noch ein Nachholbedarf (EU15: 41,7%, EU25: 40,2%, "Lissabon-Ziel" 50%), der
allerdings deutlich geringer wird. Bei der in Österreich von einem niedrigen Niveau deutlich ansteigenden
Beschäftigung älterer Menschen erkennt Bartenstein erste Auswirkungen der im Zuge der Pensionsreform
gestarteten Begleitmaßnahmen zur Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen für über 55-jährige,
wie zum Beispiel der Senkung der Lohnnebenkosten.
Tendenzen und Maßnahmen
Im Jahresvergleich ortet die Europäische Kommission für 2003 insgesamt ein nur schwach ausgeprägtes
Beschäftigungswachstum (+0,2% in der EU25, +0,3% in der EU15 und in Österreich). Auch beim Wirtschaftswachstum
verzeichnete die EU insgesamt nur schwache Steigerungen (BIP-Steigerung EU25: +0,8%, EU15 und Österreich:
+0.7%), im Gegensatz zu den USA oder Japan. Für 2004 prognostiziert die EU Österreich ein Wachstum von
1,8% und für 2005 ein Plus von 2,5%. Damit würde Österreich dann über dem EU-Schnitt von 2,3
der EU15 und 2,4 der EU25 liegen.
Anhand der Entwicklung in den vorangegangenen Jahren stellt die EK in ihrem Bericht Herausforderungen für
folgende Bereiche fest: Anhebung der Beschäftigungsquoten, insbesondere bei älteren und gering qualifizierten
Arbeitnehmern, sowie Beseitigung von regionalen Unterschieden bei Beschäftigungs- und Arbeitslosenquoten.
Die Faktoren Bildung und Ausbildung tragen erheblich dazu bei, Arbeitslose wieder in Arbeit zu bringen und Prekär-
und Niedriglohnbeschäftigte vor Arbeitslosigkeit zu bewahren oder ihnen zu hochwertigeren Arbeitsplätzen
zu verhelfen, heißt es in dem Bericht. Ein echter Binnenmarkt für Dienstleistungen, eine höhere
Erwerbsbeteiligung der Frauen und Älteren und eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben in Bereiche
wie Bildung und Sozial- und Gesundheitsdienste könnten bewirken, dass das Beschäftigungspotential im
Dienstleistungssektor noch besser ausgeschöpft wird. |