Internationalisierung macht sich für Österreich bezahlt  

erstellt am
23. 09. 04

Österreich baut seine Spitzenposition bei den Direktinvestitionen in Mittel- und OstEuroopa weiter aus
Wien (oenb) - Bei der Präsentation des 13. World-Investment-Reports der UNCTAD im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz der Oesterreichischen Nationalbank und der UNCTAD in Wien berichtete OeNB- Direktor Dr. Peter Zöllner, dass Österreich seine Spitzenposition bei den Direktinvestitionen in Mittel- und OstEuroopa weiter ausgebaut hat. Dabei kommt speziell der Internationalisierung des Dienstleistungssektors –in erster Linie des Banken- und Versicherungswesens- eine wachsende Bedeutung zu.

Insgesamt entfielen zu Jahresende 2002 über 36% der österreichischen Direktinvestitionen im Ausland auf Mittel- und OstEuroopa, nur noch 37% auf die EU vor der Erweiterung. Da auch im Jahr 2003 lt. Zahlungsbilanzstatistik beinahe die Hälfte aller österreichischen Direktinvestitionen nach Mittel- und OstEuroopa geflossen ist, dürften österreichische Investoren ihre Position im vergangenen Jahr weiter ausgebaut haben. Die bisher vorliegenden Daten für das erste Halbjahr 2004 liegen zwar merklich unter dem Niveau des Jahres 2003, doch eine Hochrechnung auf das Gesamtjahr wäre jedenfalls verfrüht, so Zöllner, da beispielsweise die Rekordbeteiligung der OMV in Rumänien in diesen Daten noch nicht enthalten ist. Als Folge dieses weitreichenden Engagements belegt Österreich als Auslandsinvestor in einigen Ländern Spitzenplätze: so nimmt es in Slowenien und Kroatien den 1. Rang ein, und belegt in der Slowakei, in der Tschechischen Republik und in Ungarn den 3. Platz.

Nach Ergebnissen der jüngsten Direktinvestitionsbefragung der OeNB belief sich der Wert strategischer Firmenbeteiligungen von Österreichern im Ausland zum Jahreswechsel 2002/2003 auf 40,5 Mrd Euro. Das sind knapp 19% des BIP. Die ausländischen Beteiligungen in Österreich betrugen 41,5 Mrd Euro oder exakt 19% des BIP. Laut Zahlungsbilanzstatistik ergibt sich für den Jahreswechsel 2003/2004 eine erwartete Quote von rund 21% des BIP für beide Werte.

Als Sprungbett für Handel und Investitionen in Mittel- und OstEuroopa spielt Österreich laut Zöllner weiterhin eine beachtliche Rolle. Die Zahl unmittelbar ausländisch beeinflusster österreichischer Unternehmen steigt weiter und bereits jeder fünfte österreichische Direktinvestor ist eines dieser Unternehmen.

Die Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft schreitet zwar kräftig voran, ist aber noch keineswegs abgeschlossen. Im Vergleich zu anderen kleineren Volkswirtschaften habe Österreich noch einiges aufzuholen. Insgesamt hat sich die Internationalisierung für Österreich bisher bezahlt gemacht, fasst Zöllner abschließend zusammen.
     
zurück