Österreich baut seine Spitzenposition bei den Direktinvestitionen
in Mittel- und OstEuroopa weiter aus
Wien (oenb) - Bei der Präsentation des 13. World-Investment-Reports der UNCTAD im Rahmen einer
gemeinsamen Pressekonferenz der Oesterreichischen Nationalbank und der UNCTAD in Wien berichtete OeNB- Direktor
Dr. Peter Zöllner, dass Österreich seine Spitzenposition bei den Direktinvestitionen in Mittel- und OstEuroopa
weiter ausgebaut hat. Dabei kommt speziell der Internationalisierung des Dienstleistungssektors –in erster Linie
des Banken- und Versicherungswesens- eine wachsende Bedeutung zu.
Insgesamt entfielen zu Jahresende 2002 über 36% der österreichischen Direktinvestitionen im Ausland auf
Mittel- und OstEuroopa, nur noch 37% auf die EU vor der Erweiterung. Da auch im Jahr 2003 lt. Zahlungsbilanzstatistik
beinahe die Hälfte aller österreichischen Direktinvestitionen nach Mittel- und OstEuroopa geflossen ist,
dürften österreichische Investoren ihre Position im vergangenen Jahr weiter ausgebaut haben. Die bisher
vorliegenden Daten für das erste Halbjahr 2004 liegen zwar merklich unter dem Niveau des Jahres 2003, doch
eine Hochrechnung auf das Gesamtjahr wäre jedenfalls verfrüht, so Zöllner, da beispielsweise die
Rekordbeteiligung der OMV in Rumänien in diesen Daten noch nicht enthalten ist. Als Folge dieses weitreichenden
Engagements belegt Österreich als Auslandsinvestor in einigen Ländern Spitzenplätze: so nimmt es
in Slowenien und Kroatien den 1. Rang ein, und belegt in der Slowakei, in der Tschechischen Republik und in Ungarn
den 3. Platz.
Nach Ergebnissen der jüngsten Direktinvestitionsbefragung der OeNB belief sich der Wert strategischer Firmenbeteiligungen
von Österreichern im Ausland zum Jahreswechsel 2002/2003 auf 40,5 Mrd Euro. Das sind knapp 19% des BIP. Die
ausländischen Beteiligungen in Österreich betrugen 41,5 Mrd Euro oder exakt 19% des BIP. Laut Zahlungsbilanzstatistik
ergibt sich für den Jahreswechsel 2003/2004 eine erwartete Quote von rund 21% des BIP für beide Werte.
Als Sprungbett für Handel und Investitionen in Mittel- und OstEuroopa spielt Österreich laut Zöllner
weiterhin eine beachtliche Rolle. Die Zahl unmittelbar ausländisch beeinflusster österreichischer Unternehmen
steigt weiter und bereits jeder fünfte österreichische Direktinvestor ist eines dieser Unternehmen.
Die Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft schreitet zwar kräftig voran, ist aber noch
keineswegs abgeschlossen. Im Vergleich zu anderen kleineren Volkswirtschaften habe Österreich noch einiges
aufzuholen. Insgesamt hat sich die Internationalisierung für Österreich bisher bezahlt gemacht, fasst
Zöllner abschließend zusammen. |