Wandelschuldverschreibungen der Hypo Alpe Adria Bank sollen 10.000 Dauerarbeitsplätze schaffen
Klagenfurt (lpd) - Landeshauptmann Jörg Haider stellte am Dienstag (21. 09.) bei einer
Pressekonferenz in Klagenfurt das Finanzierungsmodell für den Kärntner Zukunftsfonds vor. Im Zuge der
Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen der Hypo Alpe Adria Bank sollen insgesamt 500 bis 700 Millionen Euro für
Zukunftsinvestitionen erlöst werden. 10.000 neue Dauerarbeitsplätze sollen damit bis zum Jahr 2010 in
Kärnten geschaffen werden, so Haider.
Die Hypo Alpe Adria Bank habe sich in den vergangenen Jahren überaus positiv entwickelt und erfolgreich auf
den neuen Märkten etabliert. Das Land Kärnten wolle nun einen Anteil an der Wertsteigerung des Unternehmens
generieren, sagte der Landeshauptmann. Mit der Emission von Wandelschuldverschreibungen würden dem Land 150
Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stehen, die zur Gänze budgetwirksam eingesetzt werden könnten.
Insgesamt sei ein Erlös von 500 Millionen Euro zu erwarten, der sich durch einen Börsengang im Jahr 2008
oder 2009 noch auf 700 Millionen steigern könnte, so Haider.
Nach dem Modell würden 34 Prozent der Anteile abgegeben, 26 Prozent und damit eine Sperrminorität verbleiben
bei der Landesholding, die Grazer Wechselseitige Versicherung (GRAWE) hält 40 Prozent. Über einen Syndikatsvertrag
mit dem zweiten Haupteigentümer GRAWE solle sichergestellt werden, dass diese beiden Eigentümer jedenfalls
gemeinsam eine Mehrheit von 51 Prozent an der Hypo Alpe Adria Bank behalten, betonte Landeshauptmann Haider. Aufgrund
des enorm gestiegenen Wertes und Umsatzes des Unternehmens könne ein kleines Land wie Kärnten nicht mehr
allein die Haftung für das gesamte Unternehmen tragen.
Das ehrgeizige Ziel der Schaffung von 10.000 neuen Arbeitsplätzen werde gemeinsam mit einem weiter forcierten
Strukturwandel der Kärntner Wirtschaft hin zu einem Hochtechnologiestandort erreicht werden. Mit den Initiativen
würden 2,5 Milliarden Euro an Investitionstätigkeit ausgelöst, betonte Landeshauptmann Haider. Die
Landesholding soll laut Haider das strategische Steuerungsinstrument für die Zukunftsinvestitionen sein und
den bereits vorgestellten Masterplan für Kärnten umsetzen. „Mit der Umsetzung des Vorhabens ist genügend
Kapital vorhanden, um unsere Bemühungen zum Ausbau unserer High-Tech-Industrie fortzusetzen“, meinte der Landeshauptmann,
der in diesem Zusammenhang die Fortsetzung des Technologiefonds, den Ausbau der Infrastruktur, die Breitbandinitiative
und auch eine verstärkte Förderung des Ganzjahrestourismus nannte. Ein Schwerpunkt soll auf die erneuerbare
Energie gelegt werden: Die erfolgreiche Solaraktion werde fortgesetzt, Ziel sei es mit einem „10.000-Dächer-Programm“
Solaranlagen für 10.000 Haushalte zu errichten.
Wie der Landeshauptmann weiters mitteilte, müsse die gesteigerte wirtschaftliche Entwicklung Kärntens
auch energiepolitisch abgesichert werden. Daher habe er die KELAG eingeladen, binnen eines Monates ihre Möglichkeiten
zur Optimierung ihrer Kraftwerkskapazitäten vorzulegen. Über die gesteigerte Nutzung der Speicherkapazitäten
sei auch mehr Ertrag zu erzielen, so Haider. Energiepolitische Unabhängigkeit werde in Zeiten weiterer Preissteigerungen
und drohender Verknappungen der Ölreserven immer wichtiger, betonte der Landeshauptmann. |