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Perlmuttdrechslerei geht der Erfolgsknopf auf |
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Felling (nöwpd) - In Felling im nördlichen Waldviertel, zwischen
Hardegg und Riegersburg, befindet sich die einzige Perlmuttdrechslerei Österreichs. 1911 gegründet, setzt
die heutige Besitzerin der RM-Austria, Romana Mattejka, neben der Fertigung von Knöpfen auch auf das Design
von exklusiven Perlmuttschmuck aus Meeresmuscheln und -schnecken. Verarbeitete Firmengründer Rudolf Marchart
anno dazumal noch die Thaya- und Marchmuschel, so bezieht seine Urenkelin das heutige Rohmaterial aus Indonesien,
Australien, Japan, Mexiko und Neuseeland. Jährlich verarbeitet der Sechs-Mann-Betrieb an die 20 Tonnen Material und erwirtschaftet somit einen Jahresumsatz von rund 400.000 Euro. Hauptabnehmer von Österreichs letzter Perlmuttdrechslerei - nach dem Zweiten Weltkrieg gab es noch 98 Betriebe im gesamten Bundesgebiet - sind in erster Linie nationale und internationale Trachtenmoden- und Strickwarenfirmen sowie Maßhemdenhersteller. Nach wie vor stellt man in Felling jährlich an die 2,5 Millionen Blusen- und Hemdenknöpfe her. Juniorchef Rainer Mattejka erklärt, wie der Hauptartikel des Familienunternehmens erzeugt wird:" Zuerst werden die Muscheln sortiert und in Qualitätsklassen eingeteilt. Kleine Scheiben in Knopfgröße bohrt man aus den Muscheln mit einem Diamantstahlbohrer. Nach der Reinigung gehen die kleinen Muschelscheiben durch die Stärkesortiermaschine. Die dicken Stücke werden händisch mit einem Meisel gespalten, die anderen mittels Maschine. Danach wird mit dem Diamantwerkzeug die Fasson gemacht und der Knopf gelocht. Die gelochten und fassionierten Knöpfe kommen nun in eine mit Wasser und Bimsmehl gefüllte Trommel, damit sie sich abschleifen und glatt werden. Die Knöpfe kommen anschließend noch zwölf Stunden lang in eine mit winzigen Holzwürfeln und Polierpaste gefüllte Poliertrommel, bevor man dann schöne schimmernde Knöpfe in erstklassiger Qualität vor sich liegen hat." Aber auch mit der Herstellung von verschiedenen Perlmuttgegenständen, wie etwa Brieföffner, Kugelschreiber, Schmuckkassetten oder Bilderrahmen, konnte sich die Firma Mattejka eine Marktnische schaffen und den Fortbestand ihres Betriebes sichern. Bedenken vor Konkurrenz aus dem Osten hat man bei RM-Austria keine. Denn laut Rainer Mattejka gibt es auch dort keine Perlmuttdrechslereien mehr, maximal Heimbetriebe. Österreichs letzte Perlmuttdrechslerei setze daher auch in der vierten Generation auf Qualität und Kundennähe. Man lasse sich daher auch gerne bei der Arbeit über die Schulter blicken und offeriert Interessierten ausführliche Betriebsführungen. (dsh) http://www.perlmutt.at |
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