Ungebremste Bereitschaft zu Veranlagungen in Investmentfonds  

erstellt am
22. 09. 04

Entwicklung der inländischen Investmentfonds im zweiten Quartal 2004
Wien (oenb) - Per Juni 2004 verwalteten 26 österreichische Kapitalanlagegesellschaften mit 1.971 aufgelegten Investmentfonds einen Vermögensbestand (inkl. „Fonds in Fonds“ Veranlagungen) von 118,6 Mrd EUR (Ende März 2004: 117,5 Mrd EUR).

Trotz Kursverlusten im zweiten Quartal ergab sich von Anfang Jänner bis Ende Juni 2004 eine kapitalgewichtete durchschnittliche Performance aller österreichischen Investmentfonds (Publikumsfonds und Spezialfonds) von +2,7%. Dabei verzeichneten Aktienfonds eine positive Performance von 7,1% und Mischfonds ein Plus von 2,9%. Rentenfonds wiesen einen Kursgewinn von 1,5% auf. Geldmarktfonds (im Sinne der EZB Verordnung 2001/13) zeigten eine positive Performance von 1,2% und Immobilienfonds Kursgewinne von 1,1%. Nur die Altenativen Fonds (Hedge Fonds) waren insgesamt mit 0,9% im Minus.

Die negativen Entwicklungen auf den internationalen Aktienmärkten im zweiten Quartal haben die Bereitschaft des Publikums zu Veranlagungen in Fonds nicht gebremst. So wurde in diesem Zeitraum mit knapp über zwei Milliarden Euro annähernd gleich viel neu investiert wie in dem noch von Kursgewinnen begünstigten ersten Quartal dieses Jahres. Damit überstieg der Nettomittelzufluß des ersten Halbjahres 2004 bereits den gesamten Vorjahreswert. Auch im Vergleich zu den Primäreinlagen war im heurigen ersten Halbjahr wieder eine etwas stärkere Präferenz zugunsten Investmentfonds zu beobachten.

Das netto in Investmentfonds investierte Kapital (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) expandierte, bedingt durch Kursverluste von 574 Mio EUR (0,56%) so wie Ausschüttungen von 379 Mio EUR (0,37%), mit einer Ausweitung von 1,2 Mrd EUR oder 1,1% im zweiten Quartal etwas schwächer als im ersten Quartal und betrug per Ende Juni 2004 103,6 Mrd EUR.

Der Vermögenszuwachs im zweiten Quartal 2004 betraf nahezu zur Gänze Veranlagungen in ausländische Titel. So erhöhte sich das Volumen der ausländischen Rentenwerte um fast eine halbe Milliarde Euro während die inländischen Rentenwerte um 0,3 Mrd EUR abnahmen. Auch bei den Veranlagungskategorien Aktien und Beteiligungspapiere bzw. Investmentzertifikate war die Zunahme der ausländischen Werte mit jeweils 0,3 Mrd EUR deutlich höher als die Anstiege der vergleichbaren inländischen Kategorien.

Hinsichtlich der Struktur des veranlagten Kapitals zum Ultimo Juni 2004 dominierten mit einem Anteil von 69,6% (72,1 Mrd EUR) die Rentenwerte, gefolgt von den Aktien und Beteiligungspapieren mit 17,7% (18,4 Mrd EUR), den sonstigen Vermögensanlagen mit 7,2% (7,5 Mrd EUR) und den Investmentzertifikaten mit 5,4% (5,6 Mrd EUR). Immobilienfonds zeigten nach 21 Mio EUR per Ultimo 2003 per Ende Juni 2004 zwar bereits ein Volumen von 285 Mio EUR, jedoch wurden bisher nur 77 Mio EUR in Immobilien- und Sachanlagen veranlagt. Der Anteil am Gesamtvolumen betrug Ende Juni erst 0,1%.

Bei einer regionalen Betrachtung der Veranlagungen zeigt sich die Dominanz des Euroraumes. Fast drei Viertel aller Veranlagungen entfielen Ende Juni 2004 auf den Euroraum. Dabei wurde in den übrigen Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) 47,0% (48,6 Mrd EUR) und im Inland 26,8% (27,8 Mrd EUR) veranlagt. Auf die Kategorie „Länder der übrigen Welt“ entfielen 26,2% (27,1 Mrd EUR). Mit 2,6% entfiel gegenüber Ende März 2004 die höchste Zuwachsrate auf Veranlagungen in der übrigen Welt, gefolgt von den Investitionen in Ländern der Währungsunion (exkl. Österreich) mit 0,9%. Das im Inland investierte Kapital ist lediglich um 0,2% gestiegen. Insgesamt nahm der Anteil der Auslandsveranlagungen im zweiten Berichtsquartal 2004 um 0,3 Prozentpunkte zu, so dass das Verhältnis Inlands- zu Auslandsveranlagungen per Juni 2004 26,8% zu 73,2% (Dezember 2003: 28,2% zu 71,8%) betrug.
     
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