2. bis 14. Oktober: Welt-Artenschutz-Konferenz in Thailand
Wien (wwf) - Der Napoleonsfisch, Elefant, Weiße Hai und das Tropenholz Ramin gehören nach
Angaben des WWF zu den zehn im internationalen Handel am stärksten nachgefragten Tier- und Pflanzenarten.
Wenn vom 2. bis 14. Oktober in Bangkok 166 Vertragsstaaten, darunter auch Österreich, darüber verhandeln,
welche Arten strenger geschützt werden müssen bzw. bei welchen Arten die Schutzmaßnahmen gelockert
werden können, dann werden Weichen für den internationalen Artenschutz gestellt. Der WWF fordert die
österreichische Regierung dazu auf, die Chancen die sich in Bangkok bieten auch zu nützen und sich verstärkt
für den Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten durch kontrollierten Handel einzusetzen. Der WWF ist
selber mit einer großen Delegation in Bangkok vertreten. Neben dem Verlust des Lebensraumes stellt die Ausbeutung
durch Übernutzung und internationalen Handel die größte Bedrohung für den Fortbestand wild
lebender Tier- und Pflanzenarten dar. Mehr als 30.000 Arten sind weltweit durch den internationalen Handel bedroht.
Um dem unkontrollierten Handel entgegenwirken zu können, wurde 1973 in Washington die "Convention on
International Trade in Endangered Species of wild Fauna and Flora", kurz CITES, ausgehandelt. Die Konvention
wird auch Washingtoner Artenschutzübereinkommen genannt.
Der Napoleonsfisch, der in den Korallenriffen im Indo-Pazifik lebt, gilt in ostasiatischen Restaurants als Delikatesse
und wird übernutzt, sodass dieser große Lippfisch inzwischen stark in seiner Existenz bedroht ist. Der
Weiße Hai wird vor allem wegen seiner Kiefer und Zähne gejagt, die gerne als Souvenir verkauft werden.
Vollständige Hai-Gebisse werden für bis zu 50.000 Euro gehandelt. Auch Haifischflossen werden nachgefragt
und landen leider häufig in Gourmet-Restaurants in der Suppe. Obwohl der kommerzielle Elfenbeinhandel seit
1989 international verboten ist, sind Stoßzähne von Elefanten immer noch eine heiß begehrte Ware
von Schmugglern. Ramin ist ein seltenes Tropenholz aus Indonesien, das aufgrund seines hellen Holzes und seiner
gleichmäßigen Struktur in der Möbel- und Bauindustrie gerne seinen Einsatz findet. Ein großer
Teil des Ramins wird in Indonesien jedoch illegal eingeschlagen.
Der WWF wird sich bei der 13. Welt-Artenschutz-Konferenz in Thailand dafür einsetzen, dass sich die einzelnen
Vertragsstaaten in Bangkok dazu verpflichten, nationale Gesetze zu verbessern und striktere Kontrollen durchzuführen.
Die österreichische Regierung fordert der WWF auf, in seinen Forderungen - im Sinne des Schutzes gefährdeter
Tier- und Pflanzenarten - konsequent zu bleiben. |