Weltweiter Einsatz für die Umwelt  

erstellt am
21. 09. 04

Kommission und UNEP verstärken ihre Zusammenarbeit
Brüssel (eu-int) - Die Europäische Kommission und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) kündigten am Montag (20. 09.) eine Verstärkung ihrer Zusammenarbeit zur wirksameren Bekämpfung weltweiter Bedrohungen der Umwelt an. Die Vereinbarung hat die Form einer Absichtserklärung und wurde von der Umweltkommissarin Margot Wallström und Klaus Töpfer, dem geschäftsführenden Direktor des UNEP, unterzeichnet. Die Absichtserklärung dient einer Verstärkung des politischen Dialogs und der Zusammenarbeit auf allen Ebenen zwischen dem UNEP und der Kommission. Diese Zusammenarbeit wird bei der Umsetzung der Verpflichtungen helfen, die 2002 auf dem Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung eingegangen wurden, wie etwa zu den Themen nachhaltige Verbrauchs- und Produktionsmuster, biologische Vielfalt, Wasser und Abwasserbehandlung, erneuerbare Energieträger und Chemikalien. Auch wird sie zur Erreichung der umweltbezogenen Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen - wie nachhaltige Entwicklung und Beseitigung von Armut und Hungersnöten - beitragen.

Bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung stellte die Kommissarin Wallström fest: „Herausforderungen für die Umwelt müssen wirksam international angepackt werden. Die meisten Bedrohungen sind weltweiter Art. Der Auftrag und die Ziele des UNEP stimmen mit den umweltpolitischen Prioritäten der EU überein. Daher muss sich die Kommission uneingeschränkt an den Arbeiten des UNEP beteiligen und aktiv zur Entwicklung und Umsetzung weltweiter Umweltstrategien beitragen. Dadurch wird auch das UNEP als wichtigste weltweite Umweltorganisation gestärkt. Mit vereinten Kräften können wir die heutigen Umweltprobleme besser bewältigen.“

„Die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung bringt den Umweltschutz auf globaler Ebene und den regionalen Ebenen einen großen Schritt voran, auf denen die Kommission und UNEP gemeinsame Ziele haben“, erklärte Klaus Töpfer. „Ich möchte allen in der Kommission, insbesondere der Kommissarin Wallström, und allen im UNEP gratulieren, die zu diesem Erfolg beigetragen haben“, fügte der geschäftsführende Direktor des UNEP hinzu. „Doch die wirklich schwere Arbeit fängt jetzt erst an. Sie reicht vom Kampf gegen den Klimawandel über die Überwindung der Armut in Afrika bis zur Hilfe beim Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur in vom Krieg verwüsteten Ländern wie Afghanistan. Umwelt und Entwicklung stellen enorme Herausforderungen an das UNEP und die EG. Wenn wir zusammenarbeiten, haben wir eine viel bessere Chance auf Erfolg“, schloss er ab.

Warum eine Absichtserklärung?
Das UNEP ist das wichtigste Organ der Vereinten Nationen auf dem Gebiet der Umwelt, und die Zusammenarbeit zwischen ihm und der Kommission war bisher gut. Die Absichtserklärung liefert einen Rahmen für eine strukturierte und konsequente Zusammenarbeit, damit diese noch besser wird. Geplant sind regelmäßige Sitzungen von hochrangigen Beamten und Fachleuten, Diskussionen über politische Strategien und finanzielle Zusammenarbeit. Diese Tätigkeiten sollten die Partnerschaft zwischen den beiden Institutionen vertiefen, ihre Arbeiten effizienter machen und die globale Umweltpolitik stärken.

Auch hat die Kommission beschlossen, einen hochrangigen Beamten zur Beobachtung der täglichen Arbeit des UNEP in ihre Delegation in Nairobi - dem Hauptsitz des UNEP - abzustellen, um ihr Engagement für eine engere Zusammenarbeit mit dem UNEP zu unterstreichen.

Anfänglich wird die Kommission hauptsächlich laufende Maßnahmen der Zusammenarbeit finanziell unterstützen, wie solche zur Förderung nachhaltiger Verbrauchs- und Produktionsmuster und zur Verlangsamung des weltweiten Verlusts an biologischer Vielfalt. Doch werden die beiden Institutionen auch Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer finanziellen Zusammenarbeit in Betracht ziehen.

Für eine unmittelbare Zusammenarbeit wurden unter anderem folgende Bereiche ausgewählt:

  • Nachhaltige Produktions- und Verbrauchsmuster
  • Aufbau von Kapazitäten in Entwicklungs- und Schwellenländern, um ihnen bei der Erreichung von Zielen in Bezug auf nachhaltige Entwicklung und Umwelt zu helfen sowie bei der Durchsetzung internationaler Umweltvereinbarungen und der Einbeziehung von Umweltbelangen in ihre Handelspolitik
  • Unterstützung der Umsetzung multilateraler Umweltvereinbarungen, wobei der Schwerpunkt auf dem Übereinkommen von 1992 über biologische Vielfalt und Vereinbarungen über regionale Meere liegt
  • Weltweite Gewährleistung des Zugangs zu sauberem Wasser, zu Abwasserbehandlung und erneuerbaren Energieträgern


Informationen: http://www.unep.org

     
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