300 Mal Kino bei der Viennale  

erstellt am
04. 10. 04

Wien (rk) - Knapp 300 Filme aus 44 Ländern bietet die diesjährige Viennale, die vom 15. bis 27. Oktober Wiens Cinephile zum Kino-Marathon in die gewohnten und bewährten Standorte Gartenbaukino, Urania, Metro und Stadtkino einlädt. Gemeinsam mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und Filmmuseum-Chef Alexander Horwath präsentiert Viennale-Direktor Hans Hurch am Donnerstag Abend das Programm, das am 15. Oktober mit "Comme une Image" von Agnés Jaoui eröffnet wird. Etwa 100 Spiel- und Dokumentarfilme sind im Hauptprogramm zu sehen, wie immer wird es durch eine Reihe von Tributes, darunter an Lauren Bacall, und Spezialprogrammen sowie durch die große, Daniéle Huillet und Jean- Marie Straub gewidmete Retrospektive im Filmmuseum ergänzt. Neuland betritt das Festival mit der Reihe Propositions, die "Zwölf ausgewählte Arbeiten des Weltkinos" bietet und mit einer "Lectures"-Reihe mit Jean-Pierre Gorin. Kulturstadtrat Mailath- Pokorny verwies auf die positive Entwicklung der Viennale, sowohl beim Publikum wie auch in der internationalen Wahrnehmung, die Präsenz des österreichischen Films beim Festival und die Konsolidierung der Kinoszene der Stadt. Der Kartenverkauf für die Viennale hat am Samstag (02.10) begonnen.

Weites Filmspektrum mit Premieren namhafter Regisseure
Wie immer bietet die Viennale ein weites Filmspektrum mit hohen Anspruch, das für den globalen "State of Production" steht. Zu sehen sind unter anderem Weltpremieren und Erstaufführungen von Regisseuren wie James Benning, Wu Ershan, Jonas Mekas und Harun Farocki, Arbeiten arrivierter Filmemacher wie Jonathan Demme, Jean Luc Godard, Fracois Ozon, Rudolf Thome, Cédric Kahn und Olivier Assayas, dessen "Clean" in Cannes mit der Goldenen Palme für die beste Schauspielerin Maggie Cheung ausgezeichnet wurde. 40 Prozent des Hauptprogramms machen Dokumentarfilme aus, für die Viennale bewusst ein Podium bildet: darunter der Film "Watermarks", der die Geschichte von weiblichen Mitgliedern des ehemaligen Wiener Schwimmklubs "Hakoah" nachzeichnet.

Akzentsetzung mit "Propositions"
Innerhalb des Hauptprogramms setzt die Viennale mit Propositions eine gezielten Akzent: zwölf Filme von bekannten wie auch jungen Regisseuren, die für das Eigensinnige, das Ungewöhnliche in der bestehenden Filmlandschaft stehen. Neu wie "Propositions" ist auch die Reihe "Working Class", mit der die Viennale Film Lectures, heuer mit Jean-Pierre Gorin bietet. Institutionalisiert wird der Viennale Bonus Track. Am Tag nach dem offiziellen Ende des Festivals, also am 28. Oktober, werden die erfolgreichsten Filme nochmals gezeigt.

Tribute to Lauren Bacall
In einem Tribute to Lauren Bacall sind die Klassiker mit der großen alten Dame des amerikanischen Kinos zu sehen, die bei der Gala-Vorstellung von "The Big Sleep" selbst zu Gast sein wird. "Tribute" zollt die Viennale auch dem gebürtigen Wiener Amos Vogel, der sich in Amerika in verschiedenen Funktionen um das unabhängige Kino verdient gemacht hat. Spezialprogramme sind dem japanischen Filmemacher Koreeda Hirokazu und dem Thema "Fear East" gewidmet, letzteres als Mitternachtsleiste im Gartenbau zu sehen. Gemeinsam mit dem Filmarchiv Austria zeigt die Viennale Filme von Paul Fejos. Der gebürtige Ungar machte in Hollywood Karriere und hinterließ mit "Lonesome" (1928) eines der großen Werke der Filmgeschichte.

"Die Früchte des Zorns und der Zärtlichkeit"
Wie immer zeigt das Österreichische Filmmuseum im Rahmen der Viennale eine große Retrospektive, die diesmal ab Freitag, 1. Oktober, unter dem Titel "Die Früchte des Zorns und der Zärtlichkeit" dem Werk von Daniéle Huillet und Jean-Marie Straub gewidmet ist. Kombiniert mit dem Schaffen der charismatischen Filmemacher sind Filme von John Ford zu sehen, die von Huillet und Straub ausgesucht wurden.

Cameron Jamie & The Melvins im Gartenbau
Ein Special präsentiert die Viennale außerhalb des Festivals: am 10. November spielt im Gartenbaukino die legendäre Rockband "The Melvins", dazu laufen drei Filme des bildenden Künstlers Cameron Jamie, insgesamt ein faszinierendes Gesamtkunstwerk aus Bild und Klang.

Kartenverkauf ab Samstag, 2. Oktober
Karten für die Viennale gibt es ab Samstag, 2. Oktober, wobei heuer alle Tickets im freien Verkauf erhältlich sind, womit das System der Reservierung abgelöst wird. Vorverkaufsstellen gibt es wieder beim Stubentor (Parkring 2), täglich von 10 bis 20 Uhr, im Generali Center (Montag bis Freitag 10 bis 20 Uhr, Samstag 10 bis 17 Uhr) und in der Schottentor-Passage (Zeiten wie im Generali). Tickets per Online-Banking oder Kreditkarte sind über www.viennale.at/ zu buchen, Tickets per Kreditkarte auch über A1-Freeline 0800 664 004. Einzelkarten kosten 7,50 Euro, Zehnerblocks 68 Euro, Zwanzigerblocks 116 Euro.
     
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