Tollwut - eine Gefahr, die nie endet  

erstellt am
30. 09. 04

Wieder großangelegte Fuchs-"Impfaktion" aus der Luft
Graz (lk) - Noch ist der dramatische und letztlich doch verlorene Kampf um das Leben eines jungen Steirers, der in Marokko von einem tollwütigen Hund gebissen worden war, in frischer Erinnerung. Ein tragischer Fall, der sich in unserem Bundesland nur deswegen nicht (mehr) ereignen könnte, weil die Seuche großflächig bekämpft wird.

Tierarzt Dr. Peter Wagner von der Fachabteilung 8C - Veterinärwesen: „Auch in der Steiermark war die Tollwut bis Anfang der neunziger Jahre vor allem bei Wildtieren sehr stark verbreitet. Noch im Jahr 1987 wurden in unserem Bundesland 890 Tiere als tollwutkrank diagnostiziert. Damals startete die steirische Veterinärverwaltung bereits erste Versuche einer Schutzimpfung der Füchse, die als Hauptüberträger der Wutkrankheit gelten.“

Ein durchschlagender Erfolg stellte sich durch die in den Jahren 1991 und 1992 flächendeckend erfolgte Ausbringung der Impfstoffköder ein. Diese mit Hilfe der steirischen Jägerschaft durchgeführte Aktion führte zu einem dramatischen Rückgang der Seuchenfälle. Der Veterinärexperte Dr. Peter Wagner warnt jedoch davor, die latente Gefahr zu unterschätzen: „Es gilt weiter wachsam zu sein. Daher werden die Füchse in jenen steirischen Bezirken, die an Bundesländer oder Staaten grenzen, in denen in den letzten Jahren noch vereinzelt Seuchenfälle aufgetreten sind, nach wie vor zweimal jährlich geimpft.“

Diese „Impfung“ erfolgt seit mehreren Jahren aus der Luft, indem Impfstoffköder per Flugzeug abgeworfen werden. Für die Organisation ist die Fachabteilung 8C - Veterinärwesen des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung verantwortlich, an den Kosten beteiligen sich Bund, Land und die Europäische Union. Ab 4. Oktober 2004 werden in den Bezirken Deutschlandsberg, Fürstenfeld, Feldbach, Leibnitz, Radkersburg, Voitsberg sowie in den südlich der Mur gelegenen Gemeinden der Bezirke Judenburg und Knittelfeld wieder Köder abgeworfen. Bewohnte Gebiete werden dabei so weit wie möglich ausgespart. Auch wenn sie prinzipiell als unschädlich gelten, sollten die an ihrem intensiv fischartigen Geruch erkennbaren, ca. vier Zentimeter großen Impfköder nicht berührt werden. Sollten Köder bzw. die darin enthaltene Impfflüssigkeit ausnahmsweise dennoch in Kontakt mit verletzter Haut kommen, wird empfohlen, die Wunde gründlich mit Wasser zu spülen und sicherheitshalber einen Arzt aufzusuchen.
     
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