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Gen kontrolliert den ersten Atemzug |
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Fehlende Chemikalie verursacht Atemnotsyndrom Cincinnati (pte) - US-Forscher haben jenes Gen identifiziert, das den ersten Atemzug eines Neugeborenen kontrolliert. Das Gen Foxa2 kontrolliert andere Gene, die die Entwicklung der fötalen Lungen während der Schwangerschaft ermöglichen und für ihr Funktionieren bei der Geburt zuständig sind. Die Wissenschaftler vom Cincinnati Childrens Hospital Medical Center glauben, ihre Erkenntnisse könnten zu einer besseren Behandlung für Frühgeburten mit Lungenproblemen führen. Außerdem hoffen sie auf die Verbesserung der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit Funktionsstörungen der Lunge. Die Lungen entwickeln sich erst im letzten Drittel der Schwangerschaft vollständig, weshalb Babys, die zu früh geboren werden, Atmungsprobleme haben können. Den Lungen einer Frühgeburt mangelt es an der notwendigen Menge von Surfactant, einer Chemikalie, die die winzigen Atemwege in den Lungen am Kollabieren hindert und es den Lungen außerdem erlaubt, sich zu öffnen, wenn das Neugeborene bei der Geburt zu atmen beginnt. Das Fehlen des Surfactants verursacht das Atemnotsyndrom wenige Stunden nach der Geburt. Zu früh geborenen Kindern müssen Surfactante verabreicht werden, um die Aktivität der Lungen sicherzustellen. Die Forscher züchteten Mäuse mit und ohne das Foxa2 Gen. Sie fanden heraus, dass Mäuse ohne das Gen alle Anzeichen und Symptome des Atemnotsyndroms entwickelten und innerhalb weniger Stunden nach der Geburt starben. Die wenigen, die überlebten, entwickelten asthma-ähnliche Symptome und Lungenaufblähungen. Das Fehlen des Foxa2 Gens führte zur stärkeren Ausprägung eines verwandten Gens, Foxa1. Aber dieses reichte nicht aus, um die Entwicklung gesunder Lungen bei den Mäusen zu unterstützen. Mäuse mit dem Foxa2 Gen überlebten ganz normal. Daraus schlossen die Forscher, dass Foxa2 die Schlüsselfaktoren kontrolliert, die die vollständige Entwicklung der Lungen eines Fötus ermöglichen und ihnen erlauben bei der Geburt zu atmen. Jeffrey Whitsett, der die Studie leitete, sagte: "Wir zeigten, dass Foxa2 eine Gruppe von Genen reguliert, die die Surfactant-Produktion stabilisieren. Diese ist notwendig für den Übergang aus dem Mutterleib zur Atmung und schützt die Lungen vor Krankheit, bakterieller Infektion und Verletzungen." Es sei für die Forscher sehr überraschend gewesen, dass lediglich ein Gen so viele Aspekte der Lungenfunktion manipuliert, die für ein Überleben bei der Geburt entscheidend sind. "Die Entdeckung des Gens und das Verständnis für seine Funktionsweise könnten zu neuen Behandlungsmethoden für Frühgeburten führen sowie für Kinder und Erwachsene, die an Lungenkrankheiten oder -verletzungen leiden", hofft Whitsett. |
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