Ministerrat beschließt Aufstockung um 150 Soldaten - Südosteuropa ist sicherheitspolitischer
Schwerpunkt Österreichs
Wien (bmlv) - "Wir werden künftig bis zu 300 Soldaten in Bosnien-Herzegowina stellen und damit
unsere Kontingentsstärke verdoppeln. Der Ministerrat hat beschlossen, das österreichische SFOR-Kontingent
um bis zu 150 Soldaten aufzustocken", sagte Verteidigungsminister Günther Platter am Montag (27. 09.).
"Ohne stabiles Umfeld kein sicheres Österreich. Daher ist mein außenpolitischer Schwerpunkt Südosteuropa."
Mit dem heutigen Ministerratsbeschluss werde Österreich künftig bis zu 850 Soldaten in Südosteuropa
stellen.
Die bisher von der Nato geführte Mission in Bosnien-Herzegowina wird mit Jahreswechsel zur Friedensmission
"Althea" der EU, weshalb amerikanische Soldaten abgezogen werden. "Die Europäische Union ist
bereit, Verantwortung für ihr sicherheitspolitisches Umfeld zu übernehmen", so Platter. Österreich
sei durch seine geografische Lage besonders von der Situation in Südosteuropa betroffen. "Darum stellen
wir künftig bis zu 300 Soldaten für den Friedenseinsatz in Bosnien-Herzegowina zur Verfügung",
betonte der Verteidigungsminister. "In der gesamten Region werden wir damit insgesamt bis zu 850 Soldaten
stellen.
Österreichs derzeitiges SFOR-Kontingent ist gemeinsam mit Soldaten aus Slowenien und Italien im Süden
Bosnien-Herzegowinas in einer "Multinational Specialized Unit" (MSU) stationiert. Die Aufgaben des Kontingents
umfassen auch den sicherheitspolizeilichen und kriminalistischen Bereich. Geplant ist nun, dass österreichische
Soldaten auch in der "Multinational Task Force North" (MNTF North) in einem Kontingent mit tschechischen
und finnischen Soldaten Friedensarbeit leisten. Die KFOR-Soldaten überwachen den brüchigen Frieden zwischen
den Volksgruppen im Kosovo. |