Bischof Schwarz: Hemma-Pilgerweg ist "Perlenkette der Kultur"
Klagenfurt (pgk/so) - „Beim Pilgern erfahren Menschen einen anderen Zugang zur Schöpfung“, sagte
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz bei einer Enquete zum Thema „Pilgern: Wirtschaftsfaktor –Trend – Suche“,
die am 27. September anlässlich des 25. Welttages des Tourismus im Bildungshaus Stift St. Georgen/Längsee
stattfand. Als eine „Perlenkette der Kultur“ bezeichnete Bischof Schwarz den „Hemma-Pilgerweg“, mit dem „touristisch
und wirtschaftlich ein neuer Akzent“ gesetzt wird und der als grenzüberschreitendes Projekt „Menschen verschiedener
Völker zusammenbringen soll, um in Gurk zu sich selbst zu finden“.
Die Vielschichtigkeit des Pilgerns wurde bei der Enquete, die vom Referat der Tourismuspastoral der Diözese
Gurk, der Katholischen Aktion und dem Bildungshaus Stift St. Georgen/Längsee veranstaltet wurde, durch den
Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter, Pater Leo Thenner, Pfarrer von Gurk, Dr. Hannes Slamanig vom
Amt der Kärntner Landesregierung, Gabriel Obernosterer von der Wirtschaftskammer Kärnten, Paul Robnig,
Bürgermeister von Globasnitz, und Karl Grossmann von der Kärnten Werbung dargestellt und das Pilgern
als spiritueller und wirtschaftlicher Faktor diskutiert.
Der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter, der im Vorjahr auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela
gepilgert ist, sieht im Gehen „etwas Therapeutisches“, da es möglich sei, Veränderungen zu erfahren.
Er selbst sei durch das Pilgern am Jakobsweg „offener, gelassener und weicher“ geworden.
Der stellvertretende Geschäftsführer der Kärnten Werbung, Karl Grossmann, ortet in der Pilgerreise
die „ursprünglichste Form des Tourismus“. Pilgern als „Wellnessurlaub für die Seele“ sei „eine Lebensform,
die im Trend ist und Zukunft hat“, so der Tourismusexperte über die immer größer werdende Zielgruppe
der Menschen, die zu sich selbst finden und in sich kehren wollen.
Für Pater Leo Thenner, Pfarrer von Gurk, stellt das Pilgern ein „Beten mit den Füßen“ dar. Der
Wallfahrtsort Gurk, mit dem Grab der hl. Hemma das Ziel des Hemma-Pilgerweges, habe „viele Zielgruppen, die angesprochen
werden“, so Pater Leo, für den es eine Herausforderung sei, bei den Führungen den Glauben der Menschen
zu wecken und anzusprechen.
Gabriel Obernosterer von der Wirtschaftskammer Kärnten und selbst Hotelier im Wallfahrtsort Maria Luggau wies
auf die wirtschaftliche Bedeutung des Pilgerns hin, da der Pilgertourismus Arbeitsplätze sichere.
Paul Robnig, Bürgermeister von Globasnitz, berichtete über seine Erfahrungen einer von Pilgern stark
frequentierten Gemeinde. Der Hemmaberg sei, so Robnig, „eine Tankstelle, wo Menschen sich wieder aufrichten und
Kraft schöpfen für den Alltag“.
Dr. Hannes Slamanig vom Amt der Kärntner Landesregierung referierte bei der Enquete über Netzwerkfaktoren
für Tourismusprojekte im Alpe-Adria-Raum, zu denen auch der Hemma-Pilgerweg zählt. |