Innsbruck braucht Qualitätshotellerie …  

erstellt am
28. 09. 04

… aber auch Konzepte für den jungen Gast!
Innsbruck (rms) - Mit knappen sieben Prozent Plus kann der Stadttourismus Innsbruck/Igls besser als der Tiroler Schnitt und jede andere Tiroler Tourismusgemeinde die ersten zehn Monate des laufenden Tourismusjahres bilanzieren. Über 55.000 mehr Gäste kamen in die Landeshauptstadt. Das einzige Minus schreibt die Statistik der Hotelbetten. "Es fehlt im qualitäts- und hochwertigen Bereich an der Bettenkapazität", so Vizebürgermeister und Tourismusreferent Dr. Michael Bielowski in einem Pressegespräch auf der Innsbrucker Herbstmesse.

Im Jahr 1989 hatten in Innsbruck 132 Hotelbetriebe geöffnet mit 8857 Betten. Nach 15 Jahren hat sich das Hotel-/Bettenangebot in der Tourismusmetropole merklich reduziert. 2004 weist die Hotellerie Statistik 871 Betriebe mit 6079 Betten aus - ein Minus von 2800 Betten. Am stärksten verloren hat die 1-, 2-Sterne-Kategorie: Sie ging von 2457 Betten im Jahr 1989 auf 1434 Betten im laufenden Jahr zurück. Ähnlich stark der Rückgang bei den "Drei-Sternen".

Kaum einen Rückgang verzeichnen die Hotels der 4-/5-Sterne Kategorie. Die Top-Hotellerie kann auch mit einer durchschnittlichen Jahresauslastung von über 50 Prozent aufwarten (gegenüber den 30 Prozent der Kategorie mit 1-2 Sternen).

"Diese Zahlen sind ein Ausfluss des veränderten Bedarfes", geht Innsbrucks Vizebürgermeister und Tourismusreferent Bielowski ins Detail und ortet einen Nachholbedarf bei der Spitzenhotellerie: "Gerade im Kongresstourismus sind Spitzenhotels gefragt. Die Kongressteilnehmer wollen in gleichwertigen Zimmern und möglichst im selben Hotel untergebracht sein!" Der bevorstehende Hämatologenkongress oder das derzeitige "Head of Delegation Meeting" der Topfunktionäre der Universiade unterstreichen die Brisanz: Der Zimmerwunsch für über 3000 Kongressteilnehmer und FISU-Funktionäre kann nur außerhalb der Stadtgrenzen abgedeckt werden. "Wenn man auf Qualitätstourismus setzt, der gerade die hohe Wertschöpfung bringt, muss man auch die Möglichkeiten schaffen", betont Innsbrucks Vizebgm. Bielowski: "Gerade auch in der Akquisition von Kongressen ist die Bettenkapazität und die Transportlogistik ein entscheidender Faktor."

Die touristische Perspektive für Innsbruck sieht Wirtschafts- und Tourismusreferent Bielowski im qualitativ hochwertigen Bereich, "damit zusätzlich Gäste nach Innsbruck kommen!": Die Weichen wurden bereits gestellt: Mit dem "Hotel am Bahnhof" werden 75 Zimmer (mit 150 Betten) der gehobenen "Drei-Stern- Kategorie) zur Verfügung stehen. In Planung ist ein Hotel auf dem Areal des Canissianums (100 Zimmer, 200 Betten) in idealer Nähe zum Congress-Innsbruck. Nördlich der Universitätsbrücke wird in das Bauprojekt auf dem ehemaligen Flunger-Areal (Botenzentrale) ein Business-Hotel (150 Zimmer, 300 Betten) integriert. Auf dem Tivoli-Areal wird ein Hotel mit 160 Zimmern (320 Betten) für mehr Bettenkapazität sorgen. Zudem wird auf dem Areal des ehemaligen Autohauses Areals Denzel (Südring) ein "Boarding-Haus" mit 75 Zimmern (Appartements mit gehobenen Standard und Service) das Angebot ergänzen. "Mit den 850 geplanten Betten kann der Bedarf in der gehobenen Kategorie gedeckt werden," ist Vizebgm. Bielowski zuversichtlich.

Ein Ziel des Innsbrucker Tourismusreferenten ist auch, junges Publikum zu bekommen. "Es geht darum, die nachhaltige Entwicklung im Innsbruck Tourismus mit einem jungen Konzept abzusichern. Wir müssen ein Segment bieten, das die jungen Menschen anspricht - erschwinglich, mit viel Sport und Freizeitangeboten."
     
zurück