Gorbach: Positivtrend bei der Unfallstatistik 2004  

erstellt am
28. 09. 04

52 Tote weniger als im Vorjahrvergleich – Alkohol-Vortestgeräte gehen in Begutachtung, Vorstoß Gorbachs zum verpflichtenden "Fahren mit Licht"
Wien (nvm) - "Ein Positivtrend (- 52 Verkehrstote im ersten Halbjahr) zeichnet sich ab. Wir verzeichnen die wenigsten Verkehrstoten seit Bestehen der Statistik. Dennoch bleibt viel zu tun, gerade in den Problembereichen Alkohol am Steuer, fehlende Gurtendisziplin, Kinderunfälle und bei den jungen Verkehrsteilnehmern, die nach wie vor die am meisten gefährdetste Gruppe darstellen", erklärte Verkehrsminister Hubert Gorbach am Montag (27. 09.) anlässlich der Präsentation der Unfallbilanz für das erste Halbjahr 2004 gemeinsam mit der Statistik Austria, dem Innenministerium sowie dem Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Die konsequente Verkehrssicherheitsarbeit wie beispielsweise die Einführung der Section Control, Road safety audit, Kampagnen wie drink & drive = death oder Kontrollschwerpunkte würden erste Früchte tragen, erklärte der Minister. Das übergeordnete Ziel bleibe jedoch nach wie vor die Halbierung der Zahl der Getöteten bis 2010 bzw. vor allem die Reduktion der Unfälle mit Personenschaden um 20%.

"Ein großes Problem sehe ich nach wie vor bei den Unfällen mit alkoholisierten Beteiligten. Hier ist die Unfallhäufigkeit nur marginal zurückgegangen ", so der Verkehrsminister. Bei der Anzahl der bei Alkoholunfällen getöteten Personen gibt es überhaupt keine Reduktion: Wieder 30 Tote im ersten Halbjahr. "Für mich bestätigen diese Daten klar die Notwendigkeit der neuen Vortestgeräte. Wir wollen damit die Kontrolldichte deutlich erhöhen. Die STVO Novelle, in der die Regelungen für die Vortestgeräte enthalten sind, geht noch heute in Begutachtung", so Gorbach.

"Festzustellen ist weiters, dass die Österreicher richtige Gurtemuffel sind", betonte Gorbach. Im 1. Halbjahr 2004 verunglückten 11.641 PKW-Lenker, davon waren 10,5 % nicht angeschnallt. Von den angeschnallten Lenkern wurden insgesamt 9 % getötet oder schwer verletzt. Im Vergleich dazu lag der Anteil bei den nicht angeschnallten Lenkern bei einem Viertel.

"Das Risiko, bei einem Unfall getötet zu werden, ist ohne Gurt sieben mal höher als mit Gurt", erklärte Gorbach, deshalb werde im Verkehrsministerium derzeit an einer österreichweiten neuen Sicherheitskampagne zu diesem Thema mit abschreckenden Spots gearbeitet, die Anfang 2005 "on air" gehen soll. "In Österreich liegt die Anlegequote leider nach wie vor nur bei etwa 75 Prozent, in der EU hingegen bei 95 Prozent. Auf dem Rücksitz schnallt sich nur jeder ZWEITE an", so Gorbach. "Wenn es gelingen würde, die Gurtendisziplin auf internationales Niveau anzuheben, dann gäbe es 100 Verkehrstote weniger pro Jahr".

Einen Vorstoß plant Gorbach weiters zum verpflichtenden Fahren mit Licht. "Es soll verpflichtend für alle sein, im Sommer und im Winter, nicht nur in Freilandgebieten, sondern auch im Ortsgebiet. Ein entsprechender Entwurf ist in Vorbereitung", schloss Gorbach.
     
zurück