52 Tote weniger als im Vorjahrvergleich – Alkohol-Vortestgeräte gehen in Begutachtung, Vorstoß
Gorbachs zum verpflichtenden "Fahren mit Licht"
Wien (nvm) - "Ein Positivtrend (- 52 Verkehrstote im ersten Halbjahr) zeichnet sich ab. Wir
verzeichnen die wenigsten Verkehrstoten seit Bestehen der Statistik. Dennoch bleibt viel zu tun, gerade in den
Problembereichen Alkohol am Steuer, fehlende Gurtendisziplin, Kinderunfälle und bei den jungen Verkehrsteilnehmern,
die nach wie vor die am meisten gefährdetste Gruppe darstellen", erklärte Verkehrsminister Hubert
Gorbach am Montag (27. 09.) anlässlich der Präsentation der Unfallbilanz für das erste Halbjahr
2004 gemeinsam mit der Statistik Austria, dem Innenministerium sowie dem Kuratorium für Verkehrssicherheit.
Die konsequente Verkehrssicherheitsarbeit wie beispielsweise die Einführung der Section Control, Road safety
audit, Kampagnen wie drink & drive = death oder Kontrollschwerpunkte würden erste Früchte tragen,
erklärte der Minister. Das übergeordnete Ziel bleibe jedoch nach wie vor die Halbierung der Zahl der
Getöteten bis 2010 bzw. vor allem die Reduktion der Unfälle mit Personenschaden um 20%.
"Ein großes Problem sehe ich nach wie vor bei den Unfällen mit alkoholisierten Beteiligten. Hier
ist die Unfallhäufigkeit nur marginal zurückgegangen ", so der Verkehrsminister. Bei der Anzahl
der bei Alkoholunfällen getöteten Personen gibt es überhaupt keine Reduktion: Wieder 30 Tote im
ersten Halbjahr. "Für mich bestätigen diese Daten klar die Notwendigkeit der neuen Vortestgeräte.
Wir wollen damit die Kontrolldichte deutlich erhöhen. Die STVO Novelle, in der die Regelungen für die
Vortestgeräte enthalten sind, geht noch heute in Begutachtung", so Gorbach.
"Festzustellen ist weiters, dass die Österreicher richtige Gurtemuffel sind", betonte Gorbach. Im
1. Halbjahr 2004 verunglückten 11.641 PKW-Lenker, davon waren 10,5 % nicht angeschnallt. Von den angeschnallten
Lenkern wurden insgesamt 9 % getötet oder schwer verletzt. Im Vergleich dazu lag der Anteil bei den nicht
angeschnallten Lenkern bei einem Viertel.
"Das Risiko, bei einem Unfall getötet zu werden, ist ohne Gurt sieben mal höher als mit Gurt",
erklärte Gorbach, deshalb werde im Verkehrsministerium derzeit an einer österreichweiten neuen Sicherheitskampagne
zu diesem Thema mit abschreckenden Spots gearbeitet, die Anfang 2005 "on air" gehen soll. "In Österreich
liegt die Anlegequote leider nach wie vor nur bei etwa 75 Prozent, in der EU hingegen bei 95 Prozent. Auf dem Rücksitz
schnallt sich nur jeder ZWEITE an", so Gorbach. "Wenn es gelingen würde, die Gurtendisziplin auf
internationales Niveau anzuheben, dann gäbe es 100 Verkehrstote weniger pro Jahr".
Einen Vorstoß plant Gorbach weiters zum verpflichtenden Fahren mit Licht. "Es soll verpflichtend für
alle sein, im Sommer und im Winter, nicht nur in Freilandgebieten, sondern auch im Ortsgebiet. Ein entsprechender
Entwurf ist in Vorbereitung", schloss Gorbach. |