Investitionen stützten Wirtschaftswachstum 2003  

erstellt am
11. 10. 04

Wien (statistik austria) - Die österreichische Wirtschaft wuchs nach Berechnungen der Statistik Austria im Jahr 2003 um 0,8 %. Im internationalen Vergleich lag das Wachstum knapp über dem Durchschnitt der 15 EU-Mitgliedsländer vor dem 1. Mai 2004 (+0,7%). Das durchschnittliche Wachstum der 25 EU-Mitgliedsländer betrug ebenfalls 0,8%. Die OECD-Länder verzeichneten im Durchschnitt ein deutlich stärkeres Wachstum von 2,2%.

Die nach dem standardisierten Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) erstellten Berechnungen entsprechen der mit EU-Verordnung für alle Mitgliedsländer festgelegten Verpflichtung, Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) innerhalb der Europäischen Union nach einheitlichen Konzepten und Methoden zu erstellen. Mit der Umstellung der Realrechnung auf die Vorjahrespreisbasis und der Neuberechnung der Bankdienstleistungen wurden weitere EU-Rechtsgrundlagen umgesetzt.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2003 zu laufenden Preisen um 5,1 Mrd. Euro bzw. 2,3% auf rund 226,1 Mrd. Euro angestiegen. Das BIP pro Einwohner betrug 27.930 Euro (+1,8%). Je Erwerbstätigen ergaben sich im Schnitt 65.040 Euro (+2,3%).

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts verzeichneten das Bauwesen (real +5,1%) sowie der Wirtschaftsbereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung (real +4,4%) die markantesten Zuwächse. Der produzierende Bereich erzielte nach einem realen Plus von 0,4% im Jahre 2002 auch 2003 nur ein bescheidenes Wachstum (real +0,2%).

Verwendungsseitig war eine weitere Verlangsamung der Exportdynamik zu beobachten. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen lagen nominell 1,5% und real 1,4% über dem Vorjahresniveau. Die Inlandsnachfrage wurde vor allem von einem kräftigen Plus bei den Bruttoinvestitionen (real +6,7%) getragen, während sich der Konsum weiterhin schwach entwickelte. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte legten nominell um 2,1% und real um 0,6% zu und vermochten wie schon im Jahr davor keine markanten Wachstumsimpulse zu setzen. Der Zuwachs bei den Bruttoanlageinvestitionen ist auf die deutlich gestiegene Nachfrage nach Fahrzeugen (real +23,5%) sowie den starken Anstieg der Bauinvestitionen (real +7,0%) zurückzuführen, obwohl die rückläufige Entwicklung im Wohnbau weiter anhielt (real -4,3%). Die Nachfrage nach Maschinen und Geräten verzeichnete dagegen nur ein leichtes reales Plus von 0,2%. Der öffentliche Konsum (Konsumausgaben des Staates) erhöhte sich nominell um 2,5%, was eine reale Steigerung von 0,4% bedeutete.

Das verfügbare Nettoeinkommen der Volkswirtschaft zu laufenden Preisen verzeichnete 2003 einen Anstieg von 2,3 Prozent auf 188,2 Mrd. Euro. Das Arbeitnehmerentgelt (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer) stieg um 2,2 %, die Nettolöhne und -gehälter blieben mit einem Plus von 1,7% hinter dieser Entwicklung zurück. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität stieg um 0,7%. Der “BIP-Deflator“ (der implizite Preisindex, errechnet aus nominellem und realem Bruttoinlandsprodukt) erhöhte sich um 1,6% und lag damit über der Entwicklung der Verbraucherpreise (+1,3).

 

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

BIP nominell, Mrd. Euro

175,5

181,9

185,1

192,4

200,0

210,4

215,6

221,0

226,1

% zum Vorjahr

3,9

3,6

1,8

3,9

4,0

5,2

2,5

2,5

2,3

% zum Vorjahr, real

1,9

2,6

1,8

3,6

3,3

3,4

0,7

1,2

0,8

Q: Statistik Austria

Die Daten sind aufgrund der Implementierung der Vorjahrespreisbasis und der Neuberechnung der Bankdienstleistungen nicht direkt mit der bisherigen BIP-Zeitreihe vergleichbar.

     
zurück