Wien (statistik austria) - Die österreichische Wirtschaft wuchs nach Berechnungen der Statistik
Austria im Jahr 2003 um 0,8 %. Im internationalen Vergleich lag das Wachstum knapp über dem Durchschnitt der
15 EU-Mitgliedsländer vor dem 1. Mai 2004 (+0,7%). Das durchschnittliche Wachstum der 25 EU-Mitgliedsländer
betrug ebenfalls 0,8%. Die OECD-Länder verzeichneten im Durchschnitt ein deutlich stärkeres Wachstum
von 2,2%.
Die nach dem standardisierten Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995) erstellten
Berechnungen entsprechen der mit EU-Verordnung für alle Mitgliedsländer festgelegten Verpflichtung, Ergebnisse
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) innerhalb der Europäischen Union nach einheitlichen Konzepten
und Methoden zu erstellen. Mit der Umstellung der Realrechnung auf die Vorjahrespreisbasis und der Neuberechnung
der Bankdienstleistungen wurden weitere EU-Rechtsgrundlagen umgesetzt.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist 2003 zu laufenden Preisen um 5,1 Mrd. Euro bzw. 2,3% auf rund 226,1 Mrd. Euro
angestiegen. Das BIP pro Einwohner betrug 27.930 Euro (+1,8%). Je Erwerbstätigen ergaben sich im Schnitt 65.040
Euro (+2,3%).
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts verzeichneten das Bauwesen (real +5,1%) sowie der Wirtschaftsbereich
Verkehr und Nachrichtenübermittlung (real +4,4%) die markantesten Zuwächse. Der produzierende Bereich
erzielte nach einem realen Plus von 0,4% im Jahre 2002 auch 2003 nur ein bescheidenes Wachstum (real +0,2%).
Verwendungsseitig war eine weitere Verlangsamung der Exportdynamik zu beobachten. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen
lagen nominell 1,5% und real 1,4% über dem Vorjahresniveau. Die Inlandsnachfrage wurde vor allem von einem
kräftigen Plus bei den Bruttoinvestitionen (real +6,7%) getragen, während sich der Konsum weiterhin schwach
entwickelte. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte legten nominell um 2,1% und real um 0,6% zu und vermochten
wie schon im Jahr davor keine markanten Wachstumsimpulse zu setzen. Der Zuwachs bei den Bruttoanlageinvestitionen
ist auf die deutlich gestiegene Nachfrage nach Fahrzeugen (real +23,5%) sowie den starken Anstieg der Bauinvestitionen
(real +7,0%) zurückzuführen, obwohl die rückläufige Entwicklung im Wohnbau weiter anhielt (real
-4,3%). Die Nachfrage nach Maschinen und Geräten verzeichnete dagegen nur ein leichtes reales Plus von 0,2%.
Der öffentliche Konsum (Konsumausgaben des Staates) erhöhte sich nominell um 2,5%, was eine reale Steigerung
von 0,4% bedeutete.
Das verfügbare Nettoeinkommen der Volkswirtschaft zu laufenden Preisen verzeichnete 2003 einen Anstieg von
2,3 Prozent auf 188,2 Mrd. Euro. Das Arbeitnehmerentgelt (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern
an Arbeitnehmer) stieg um 2,2 %, die Nettolöhne und -gehälter blieben mit einem Plus von 1,7% hinter
dieser Entwicklung zurück. Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität stieg um 0,7%. Der “BIP-Deflator“
(der implizite Preisindex, errechnet aus nominellem und realem Bruttoinlandsprodukt) erhöhte sich um 1,6%
und lag damit über der Entwicklung der Verbraucherpreise (+1,3).
Q: Statistik Austria
Die Daten sind aufgrund der Implementierung der Vorjahrespreisbasis und der Neuberechnung der
Bankdienstleistungen nicht direkt mit der bisherigen BIP-Zeitreihe vergleichbar.
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