Gemeinsame landesweite Vorsorgeinitiative  

erstellt am
11. 10. 04

Das "Gesunde Dorf" soll körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden schaffen
Eisenstadt (blms) - Der Burgenländische Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (BAKS) hat unter der Federführung von OA Dr. Karl Mach das Gesundheitsförderungs- projekt "Gesundes Dorf" ausgearbeitet. Dieses Projekt bietet einen umfassenden und ganzheitlichen Ansatz für gesundes Leben und Wohlbefinden auf kommunaler Ebene und enthält die Bereiche Gesundheitsvorsorge, Krankheitsverhütung, Ernährung, Bewegung, Wohlbefinden, Wohnen und Sicherheit. In einer Pressekonferenz am Freitag, den 8. Oktober 2004 in Eisenstadt stellte Landesrat Dr. Peter Rezar gemeinsam mit dem Projektinitiator OA Dr. Karl Mach, Krages und den jeweils Verantwortlichen und Projektleitern LAbg. Bgm. Ernst Schmid, Präsident des Gemeindevertreterverbandes, Bgmst. Leo Radakovits, Präsident des Gemeindebundes, Dr. Milan Kornfeind, Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland, OA Dr. Gerald Ohrenberger, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Fachexperte für Qualitätsmanagement, Mag. Christian Moder, Vizedirektor der BGKK, Projektleiter und ORR. Dr. Claudia Krischka, Hauptreferatsleiterin, Projektleiterin, die Strukturen und Arbeitsschwerpunkte des Gesundheitsförderprojektes vor.

Die häufigsten Krankheiten unserer Zeit sind Herz-Kreislauferkrankungen, bedingt durch Übergewicht, erhöhten Blutdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus, Rauchen und Bewegungsmangel, Karzinome, Suchtverhalten und psychische Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Unfälle und Infektionserkrankungen. Als Orte der Krankheitsentstehung wurden der Arbeitsplatz, die Freizeit, der Lebensstil und der übermäßige Konsum erkannt. Daraus ergibt sich für Landesrat Dr. Rezar, dass für die Erhaltung der Gesundheit nicht nur alleine die Medizin, sondern auch die Politik, Wissenschaft, Ökonomie und die Erziehung verantwortlich sind.

OA Dr. Mach: "Das Dorf als Schicksalsgemeinschaft, wo das gesellschaftliche Leben im Vordergrund steht, bietet sich als Ort der Gesundheitsförderung an. Gesundheit soll ein Thema im Dorf werden und auch gelebt werden können, durch Joggen, Rad fahren oder Nordic Walken. Dazu gehört auch eine Neuorientierung der Gesundheitsdienste und sozialen Einrichtungen. Der Hausarzt soll nicht nur kurativ, sondern als Gesundheitsmanager in einem "Gesunden Dorf" tätig sein."

Der Burgenländische Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (BAKS) hat im Rahmen des Projektes die Aufgabe, die Vorsorgemedizin im neuen Sanitätsgesetz zu verankern. Um den Gemeinden und Städten eine Hilfestellung in der Bewertung der Wirkung und Qualität von Initiativen und Projekten zu geben, übernimmt der BAKS auch die schwierige und wichtige Aufgabe der Qualitätssicherung. Projekte, Initiativen und Referate, die den Namen "das gesunde Dorf" für sich verwenden wollen, werden vor der Veröffentlichung auf deren "Qualität und Eignung" geprüft. Mit diesem Vorgehen soll verhindert werden, dass vielleicht durchaus gut gemeinte, aber inhaltlich nicht korrekte oder nicht geeignete Inhalte der Bevölkerung unter dem "Qualitätssiegel des gesunden Dorfes" nahe gebracht oder sogar verkauft werden.

Das BAKS-Konzept strukturiert das "Gesunde Dorf" zunächst in den Gemeinderat, an deren Spitze der Bürgermeister steht, der gemeinsam mit dem Hausarzt und den Vereinen und Bildungseinrichtungen im Dorf für Aufbruchstimmung sorgt. Es gibt bereits im kommunalpolitischen Bereich eine Palette von erfolgreich angelaufenen gesundheitsfördernden Maßnahmeprojekten. Auf diesem Fundamt aufbauend, sind alle Gemeinden eingeladen sich einzubringen. In drei Regionalkonferenzen soll das Konzept landesweit vorgestellt werden. Sämtliche Maßnahmen und Aktivitäten werden dokumentiert und können auf http://www.burgenland.at eingesehen werden.

Mehrere "Gesunde Dörfer" bilden eine übergeordnete Organisationseinheit, so genannte Gesundheits- und Sozialsprengel. Diese Sprengel sollen eng mit dem örtlich zuständigen Krankenhaus kooperieren. Ihre Aufgabe wäre es den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu analysieren, Defizite aufzudecken und die Gesundheitsförderung darauf abzustimmen.

Landesrat Dr. Rezar: "Es freut mich, dass es bei diesem Projekt zu einer breiten Zusammenarbeit der wichtigsten burgenländischen Einrichtungen und Institutionen gekommen ist. Neben dem Gesundheitsreferat der Burgenländischen Landesregierung, der Burgenländischen Gebietskrankenkasse, der Ärztekammer Burgenland, haben auch der Gemeindevertreterverband, Gemeindebund und der Städtebund das Projekt von Beginn an unterstützt. Das Projekt "Gesundes Dorf" ist das größte und weit umfassendste Gesundheitsprojekt, das es jemals im Burgenland gegeben hat."
     
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