Noch bis 7. November 2004 bilden Klassizismus und Biedermeier den thematischen Schwerpunkt in
den Wechselausstellungsräumen
Wien (liechtenstein museum) - Anlässlich der Eröffnung des "Liechtenstein Museum" bilden
Klassizismus und Biedermeier im ehemaligen Damenappartement den thematischen Schwerpunkt. Zu sehen sind die Glanzstücke
der umfangreichen Gemäldesammlung, die zuletzt durch mehrere Gemälde von Ferdinand Georg Waldmüller
(u. a. das Porträt des zweijährigen Kaisers Franz Joseph) sowie Friedrich von Amerlings Gemälde
In Träumen versunken (um 1835) und durch ein grossformatiges Gemälde des Hauptmeisters der italienischen
Malerei der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Francesco Hayez’ Il Consiglio alla Vendetta (1851), ergänzt
werden konnten. Die zwei ebenfalls vor kurzem erworbenen Porzellan-Bildplatten von Nigg und eine erlesene Auswahl
der umfangreichen Sammlung von Wiener klassizistischem Porzellan (erworben 2003 bzw. 2004) beleuchten einen weiteren
faszinierenden Aspekt dieser Epoche. Der Bestand an Kunstwerken des Klassizismus ist ein Kernbestand der Fürstlichen
Sammlungen, der Zeugnis von der Bedeutung der Fürstenfamilie und ihrem Engagement für Kunst und Architektur
in dieser Epoche ablegt. Mit der Leihgabe der Sitzfigur der Leopoldine Esterházy von Antonio Canova aus
den Fürstlich Esterházy’schen Sammlungen in Eisenstadt, die das Zentrum im zweiten Galeriesaal einnimmt,
soll auf die engen verwandtschaftlichen Verbindungen zu dieser wichtigen österreichisch-ungarischen Adelsfamilie
hingewiesen werden.
Antikenrezeption
Die Rückbesinnung auf den Formenkanon der Antike mit seinen ausgewogenen Proportionen und dem leicht
idealisierenden Figurenideal war immer wieder Ausgangspunkt für neue künstlerische Entwicklungen. In
Rom waren die ersten Ausgrabungen der antiken Stadt im 16. Jahrhundert ein unglaublicher Impuls für das künstlerische
Leben.
Klassizismus
Fürst Johann I. schätzte und unterstützte Beethoven und war ein engagierter Förderer
der zeitgenössischen Kunst. Er erwarb auch Fügers Prometheus für die Fürstlichen Sammlungen.
Mitglieder der Familie Liechtenstein liessen sich von Angelika Kauffmann und von der berühmten französischen
Porträtistin Elisabeth Vigée-Lebrun porträtieren. Skulpturen von Antonio Canova und Johann Martin
Fischer runden das künstlerische Bild der Epoche ab.
Biedermeier
Die reiche Sammlung an Malerei und Grafik des Biedermeier umfasst Porträts von Adel und Bürgertum ebenso
wie Genre- und Landschaftsmalerei. Ferdinand Georg Waldmüller und Friedrich von Amerling sind durch zahlreiche
Porträts vertreten. |