Mit der Übernahme des 15%-Anteils hält die WKÖ jetzt 30 % am Exportfonds
Wien (bmf) - Die Österreichischer Exportfonds GmbH, an der der Bund
derzeit mit 15 % beteiligt ist, ist das zentrale Exportfinanzierungsinstrument für im Export tätige Klein-
und Mittelbetriebe (KMU).
Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) übernimmt die restlichen Anteile der Republik Österreich
am "Österreichischen Exportfonds". Die Aufstockung des bisherigen WKÖ-Anteils von 15 % auf
nunmehr 30 % ist eine einmalige Chance, die Unterstützung für österreichische KMU, die in den Export
gehen wollen, weiter auszubauen und die gewohnte Qualität der WKÖ-Maßnahmen in diesem Bereich langfristig
zu sichern. Seitens des Finanzministeriums war schon seit längerer Zeit beabsichtigt, den dort gehaltenen
15 %-Anteil abzutreten. Dieser Schritt wurde jetzt getan.
Mit dem Verkauf der 15 % Bundesanteile an der Österreichischer Exportfonds GmbH an die WKÖ erfolgt eine
weitere Aufgabenbereinigung des Bundes mit dem Ziel der Reduktion auf seine Kernkompetenzen. Die optimalen Rahmenbedingungen
für die im Export tätigen KMU's wird durch die Wechselbürgschaft der Republik sichergestellt. "Diese
Absicherung steht weiterhin zu Verfügung", so Finanzminister Karl Heinz Grasser, "der Regierung
liegt die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, vor
allem für die KMU's, am Herzen. Die Abgabe der Exportfondsanteile sprechen dafür. Der Staat hat die Rahmenbedingungen
vorzugeben, seine Leistungen für die Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Dabei muss er nicht notwendigerweise
an seinem Eigentum festhalten."
Die restlichen 70 % am Exportfonds werden von der Österreichischen Kontrollbank gehalten. Leitl betont, dass
"die hervorragende Kooperation beider Häuser, der OeKB und der WKÖ, mit Unterstützung des Finanzministeriums
generell ein Garant für eine nachhaltige Förderung jener kleineren und mittleren exportorientierten Betriebe
ist, die nicht die nötigen Ressourcen internationaler Konzerne haben, um über Landesgrenzen hinweg zu
expandieren. Mittels der unterstützenden Maßnahmen des Exportfonds werde das von der WKÖ gesteckte
Ziel, bis 2007 die Zahl der Exporteure von derzeit 20 000 auf 30 000 zu erhöhen, deutlich leichter zu erreichen
sein.
Der Exportfonds unterstützt seit seiner Gründung im Jahr 1950 österreichische Unternehmen durch
Finanzierung ihrer Exporte. An der "Österreichischer Exportfonds GmbH" waren bisher die Österreichische
Kontrollbank AG mit 70 % sowie die WKÖ und die Republik Österreich mit jeweils 15 % beteiligt. Ab sofort
sind die Österreichische Kontrollbank und die WKÖ Alleineigentümer mit 70 % bzw. 30 % Anteilen.
"Das verstärkte Engagement der WKÖ in einem auf KMU zugeschnittenen Spezialfinanzierungsinstrumentarium,
stellt auch mehr als bisher sicher, dass die Kundenorientierung und die Servicequalität, die in den Dienstleistungsorganisationen
der WKÖ Standard sind, auch für künftige Tätigkeiten des Exportfonds zur Richtschnur werden",
sagt WKÖ-Präsident Leitl zur Aufstockung der WKÖ-Anteile.
Der Exportfonds bietet österreichischen KMU die Möglichkeit zu günstigen Krediten für Exportgeschäfte
zu kommen - derzeitiger Zinssatz 2,75 %. Die Kredite werden über die Hausbanken in Form eine Refinanzierung
zur Verfügung gestellt. Die Exportfonds-Kredite können bis zu einer Höhe von 30 % des Exportumsatzes
in Anspruch genommen werden. Auf Basis dieser Finanzierungskonstruktion versorgt der Exportfonds jährlich
rund 200 KMU mit Exportfinanzierungen zu Konditionen, die sonst nur größeren Unternehmen zugänglich
sind.
Derzeit finanziert der Exportfonds insgesamt 2000 Exporteure mit einem Kreditvolumen von insgesamt 670 Millionen
Euro. |