"Interessante und überprüfenswerte" Ausbauüberlegungen der Raaberbahn
über ungarisches Staatsgebiet - verkehrspolitische Bedeutung von Semmeringausbau
Wien (svt) - In einem ersten Arbeitstreffen mit ÖBB-Gütervekehrs-Vorstand Gutav Poschalko
sowie Vorstandsvorsitzendem András Szabó, Generaldirektor Csaba Siklós und Vorstandsdirektor
Csaba Székely, den Vertretern der Raab-Oedenburg-Ebenfurt Bahn AG, einer im Nordburgenland und Westungarn
tätigen Privatbahn, (Beteiligungsverhältnisse: Republik Ungarn 52,2%, Republik Österreich 41,3%
Septitionsholding 5,3%, ROeEE Eigenaktien 1,2%) diskutierte Staatssekretär Helmut Kukacka Ausbaupläne
dieser Bahn im grenzübrschreitenden Verkehr für die zwischen Burgenland und Westungarn. Konkret präsentierten
die Vertreter der Raaber Privatbahn Vorschläge für eine Übernahme und Sanierung der heute noch im
Besitz der ungarischen Staatsbahn MAV stehenden Bahnstrecke von Szombathely nach Szentgotthard in Westungarn. Nach
diesem Vorschlag könnte dann die der Raaberbahn von Eisenstadt ins ungarische Sopron, weiter nach Szentgotthard
und dann nach Graz verlaufen.
Staatssekretär Kukacka beurteilte die Pläne als "interessant und überprüfenswert",
stellte aber unmissverständlich fest, dass der österreichische Südbahnausbau über den Semmering
und die Koralmbahn erste Priorität habe, also über österreichisches Gebiet verlaufen solle. Kukacka:
"Vorrang hat für uns der Semmeringausbau. Hier werden wir sicherlich im kommenden Jahr nach Vorliegen
der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes bzw. des OGH über den Bau des Semmering Basistunnels eine genauere
Festlegung machen können. Für einen etwaigen Verlauf der Eisenbahnverbindung Wien-Eisenstadt-Sopron-Graz
über ungarisches Gebiet und der Einbindung in das österreichische Streckennetz müssen jedenfalls
konkrete Konzepte und Auswirkungen auf unseren Wirtschaftsstandort vorliegen, die sicherstellen, dass dadurch der
Wirtschaftsstandort Österreich nicht geschwächt, Österreich im Güterverkehr nicht umfahren
und unserer Schieneninfrastruktur damit auch nicht das Infrastrukturbenutzungsentgelt entgeht."
Auch schlug Kukacka vor, gleichzeitig alle Möglichkeiten für eine entsprechende TEN-Förderung durch
die EU zu überprüfen, da ein solches Projekt jedenfalls grenzüberschreitenden Charakter habe. Generell
ist Kukacka an der Entwicklung von gut funktionierenden Kooperationsmodellen im grenzüberschreitenden Schienenverkehr
interessiert: "Gerade die Raaberbahn ist eine für den Raum Nordburgenland und Westungarn wichtige Regionalbahn,
die besonders gut die Kooperationsmöglichkeiten im grenzüberschreitenden Schienenverkehrsbereich aufzeigt.
Diesen Kooperation werden wir daher entsprechend intensivieren und fördern", schloss Kukacka. |