St. Pölten (nöwpd) - Im ländlichen Raum stecken moderne Informationstechnologien, wie das
Breitbandinternet, nach wie vor in den Kinderschuhen. Zu groß sind die von den einzelnen Anbietern zu überwindenden
Hürden, um eine größere Anzahl von Neukunden mit einem einzigen Projekt erreichen zu können.
"Um das Waldviertel jemals flächendeckend mit Breitbandinternet versorgen zu können, müssen
alle nur erdenklichen Register gezogen werden", sagt Josef Mayerhofer, Geschäftsführer der WVNET
Information und Kommunikation GmbH, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Mayerhofer steht mit seinem Unternehmen derzeit in Ottenschlag im südlichen Waldviertel kurz vor der Fertigstellung
eines weiteren Breitbandprojektes. Knapp eine halbe Million Euro hat man investiert, Ende November soll der offizielle
Startschuss erfolgen. "Im Gegensatz zu einer Großstadt, wie z.B. Wien, ist die in Ottenschlag erreichbare
Zielgruppe natürlich verschwindend klein", erklärt Mayerhofer den Größenunterschied.
Während in Wien über ein Wählamt der Telekom, das sozusagen die Schnittstelle zwischen dem Internet-Provider
und den Kunden darstellt, bis zu 30.000 Personen erreichbar sind, werden mit der selben Technologie in Ottenschlag
gerade einmal einige hundert Haushalte erreicht.
"Aus diesem Grund ist es bei einer Ausweitung des Breitbandinternets unabdingbar, auch andere Informationstechnologien
einzusetzen", weiß Mayerhofer. Mit genau diesem Hintergedanken nutzt man z.B. im südlich von Zwettl
gelegenen Groß Schönau anstehende Kanalarbeiten, um Glasfaserkabel im gesamten Ortsgebiet zu verlegen.
(haw) |