Bank Burgenland - Raiffeisen gesprächsbereit  

erstellt am
15. 10. 04

Nach dem Scheitern des Verkaufs der Bank Burgenland zeigt sich Raiffeisen weiter gesprächsbereit.
Eisenstadt (bvz.at) - "Das grundsätzliche Interesse ist gegeben. Daran hat sich seit unserer ersten Erklärung 2003 nichts geändert", stellte der burgenländische Raiffeisen-Generaldirektor Julius Marhold am Donnerstag (14. 10.) am Rande einer Pressekonferenz in Eisenstadt fest. "Wir wären bereit, einen fairen Preis zu bezahlen", betonte Marhold, der sich keinen anderen Weg als eine Neuausschreibung des Verkaufs vorstellen kann. Die Kriegskasse ist jedenfalls weiterhin gut gefüllt, mit Jahresende wird Raiffeisen laut Marhold eine Eigenkapitalausstattung von 18 bis 19 Prozent haben.

Ein Raiffeisen-Konsortium unter der Führung der Raiffeisenlandesbank Burgenland war bereits im März 2004 aus dem Bieterrennen ausgeschieden worden. "Wie man sieht, war unser Angebot sehr fair", verwies Marhold auf den Abbruch des Bieterprozesses, nachdem in den Datenräumen der Bank Burgenland neue Problemfelder aufgetaucht waren und die Anbote der verbliebenen Anwärter offenbar zurückgenommen wurden. "Wie man hört, war unser Angebot - wenn nicht das beste - so zumindest auf oder leicht über dem Niveau der anderen. Das Interesse besteht, wir sind gerne gesprächsbereit."

Keine Gespräche
Derzeit gebe es aber keine Gespräche, bestätigte Marhold, "Nachdem das Problem weiterhin schwelt, erwarten wir, dass das Land neue Aktionen setzen wird." Seiner Meinung nach kann das nur in der Form sein, dass es zu einer Neuausschreibung kommt. Das hindere nicht daran, Vorgespräche zu führen, meinte er. Der Wert der Bank Burgenland habe sich in der Zwischenzeit jedenfalls nicht erhöht - "wenn man sich die Quartalsberichte der Bank anschaut".

Raiffeisen habe weiterhin eine gut gefüllte Kriegskasse. "Sollte sich irgendwo etwas ergeben, das uns strategisch ins Konzept passt, haben wir die Geldmittel zur Verfügung, uns zu beteiligen", versicherte Marhold. Raiffeisen Burgenland habe strategische Beteiligungen an Netzwerkbanken in den Nachbarländern, parallel dazu gäbe es mögliche Börsepläne von Raiffeisen International, wo man Hilfe leisten wolle, genauso wie bei der Kapitalerhöhung der RZB, die am 27. Oktober stattfindet.

Die gute Eigenkapitalausstattung sieht Marhold vor allem als wichtigen Polster für Wachstum. "Die Wachstumsraten in den Nachbarländern liegen deutlich über unseren. Die Bankenszene ist dort bei weitem noch nicht gesättigt, das Wachstum im Bankbereich stärker als das Wirtschaftswachstum." Gemeinsam mit den Netzwerkbanken wolle man auf diesem Markt reüssieren und das Geschäftsvolumen ausweiten.

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