Nach dem Scheitern des Verkaufs der Bank Burgenland zeigt sich Raiffeisen
weiter gesprächsbereit.
Eisenstadt (bvz.at) - "Das grundsätzliche
Interesse ist gegeben. Daran hat sich seit unserer ersten Erklärung 2003 nichts geändert", stellte
der burgenländische Raiffeisen-Generaldirektor Julius Marhold am Donnerstag (14. 10.) am Rande einer
Pressekonferenz in Eisenstadt fest. "Wir wären bereit, einen fairen Preis zu bezahlen", betonte
Marhold, der sich keinen anderen Weg als eine Neuausschreibung des Verkaufs vorstellen kann. Die Kriegskasse ist
jedenfalls weiterhin gut gefüllt, mit Jahresende wird Raiffeisen laut Marhold eine Eigenkapitalausstattung
von 18 bis 19 Prozent haben.
Ein Raiffeisen-Konsortium unter der Führung der Raiffeisenlandesbank Burgenland war bereits im März 2004
aus dem Bieterrennen ausgeschieden worden. "Wie man sieht, war unser Angebot sehr fair", verwies Marhold
auf den Abbruch des Bieterprozesses, nachdem in den Datenräumen der Bank Burgenland neue Problemfelder aufgetaucht
waren und die Anbote der verbliebenen Anwärter offenbar zurückgenommen wurden. "Wie man hört,
war unser Angebot - wenn nicht das beste - so zumindest auf oder leicht über dem Niveau der anderen. Das Interesse
besteht, wir sind gerne gesprächsbereit."
Keine Gespräche
Derzeit gebe es aber keine Gespräche, bestätigte Marhold, "Nachdem das Problem weiterhin
schwelt, erwarten wir, dass das Land neue Aktionen setzen wird." Seiner Meinung nach kann das nur in der Form
sein, dass es zu einer Neuausschreibung kommt. Das hindere nicht daran, Vorgespräche zu führen, meinte
er. Der Wert der Bank Burgenland habe sich in der Zwischenzeit jedenfalls nicht erhöht - "wenn man sich
die Quartalsberichte der Bank anschaut".
Raiffeisen habe weiterhin eine gut gefüllte Kriegskasse. "Sollte sich irgendwo etwas ergeben, das uns
strategisch ins Konzept passt, haben wir die Geldmittel zur Verfügung, uns zu beteiligen", versicherte
Marhold. Raiffeisen Burgenland habe strategische Beteiligungen an Netzwerkbanken in den Nachbarländern, parallel
dazu gäbe es mögliche Börsepläne von Raiffeisen International, wo man Hilfe leisten wolle,
genauso wie bei der Kapitalerhöhung der RZB, die am 27. Oktober stattfindet.
Die gute Eigenkapitalausstattung sieht Marhold vor allem als wichtigen Polster für Wachstum. "Die Wachstumsraten
in den Nachbarländern liegen deutlich über unseren. Die Bankenszene ist dort bei weitem noch nicht gesättigt,
das Wachstum im Bankbereich stärker als das Wirtschaftswachstum." Gemeinsam mit den Netzwerkbanken wolle
man auf diesem Markt reüssieren und das Geschäftsvolumen ausweiten.
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