Ausfuhrzuwachs in ersten sieben Monaten 32,5% - Außenhandelsstellen
starten Initiative, um kanadischen Unternehmen den Standort Österreich schmackhaft zu machen
Wien (awo) - "Das Jahr 2004 hat für die österreichischen Kanada-Exporteure hervorragend
begonnen", sagt Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ, "und
wird bei Fortsetzung des Runs das bisher erfolgreichste werden." Bereits nach den ersten sieben Monaten weisen
die Ausfuhren einen Zuwachs von 32,5% auf ein Exportvolumen von 431 Mio Euro auf. Gleichzeitig entstand auch der
größte Handelsbilanzüberschuss zu den Vergleichszeiträumen der Vorjahre. Koren: "Die
Stellung Kanadas als viertwichtigster Überseemarkt hinter den USA, China und Japan wurde klar unterstrichen."
"Die schönsten Exportsteigerungen gab es im Fahrzeugbereich", berichtet Karl Schmidt, österreichischer
Handelsdelegierter in Toronto: "Der neue BMW X3, "made by Magna-Steyr in Austria", ist seit dem
Frühjahr erhältlich und kann erfreuliche Verkaufsziffern aufweisen. Aber auch andere Produktgruppen wie
etwa Sportartikel oder Möbelkomponenten konnten gut zulegen." Weiters tragen Kraftmaschinen, Elektrowaren,
Kfz-Teile und Motorräder zur hervorragenden Exportperformance bei. Steigend ist auch der Bekanntheitsgrad
und der Absatz von österreichischem Wein - noch im Oktober wird die Außenhandelsstelle Toronto gemeinsam
mit der "Weinmarketing" erstmals eine Spezialpräsentation ausschließlich österreichischer
Rotweine für die kanadische Fachpresse organisieren, zusätzlich gibt es im November eine Beteiligung
beim "Ports of Wine Festival" in Nova Scotia.
Bereits 80 Niederlassungen österreichischer Unternehmen sind der Grund für eine positive Handelsbilanz
mit Kanada
Einen Grund für die positive Handelsbilanz mit Kanada sieht Schmid darin, dass "österreichische
Unternehmen rund 80 Niederlassungen in Kanada haben - davon 28 Produktionsstätten -, während es nur knapp
30 kanadische Tochterunternehmen in Österreich gibt." Bei diesen dominieren eindeutig der Magna-Konzern
mit etlichen Fabriken und Entwicklungszentren sowie Bombardier mit zwei wichtigen Werken.
Die österreichischen Außenhandelsstellen in Toronto und Montreal unterstützen einerseits österreichische
Unternehmen auf ihrem Weg nach und in Kanada, andererseits versuchen sie kanadischen Firmen den Standort Österreich
schmackhaft zu machen. In der kommenden Woche wird eine Expertengruppe aus Österreich in den beiden wichtigsten
Wirtschaftszentren Kanadas Stimmung für expansionsinteressierte Unternehmen machen und Österreich als
"Gateway to Central and Eastern Europe" bewerben. Die Seminarreihe wird im Rahmen der Initiative "go
international" der WKÖ und des BMWA ablaufen. Als Testimonial-Sprecher für einen erfolgreichen Standort
Österreich treten unter anderem hochrangige Vertreter der beiden kanadischen Paradekonzerne Bombardier und
Magna auf, daneben werden Experten für Steuerfragen und Transport-Logistik die Vorteile bei der Erschließung
neuer Märkte in Zentral- und Osteuropa darstellen. Schon im September wurde in Toronto und Halifax ein Workshop
für Finanzinvestoren organisiert, diesmal werden Produzenten und Distributeure als Zielgruppe anvisiert. Vizekanzler
Hubert Gorbach hat als zuständiger Ressortminister bei einem kürzlich erfolgten Besuch besonders Aktivitäten
in der Luft- und Raumfahrt sowie den Technologietransfer angesprochen. |