Kanada: Exportboom bei österreichischen Produkten  

erstellt am
14. 10. 04

Ausfuhrzuwachs in ersten sieben Monaten 32,5% - Außenhandelsstellen starten Initiative, um kanadischen Unternehmen den Standort Österreich schmackhaft zu machen
Wien (awo) - "Das Jahr 2004 hat für die österreichischen Kanada-Exporteure hervorragend begonnen", sagt Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ, "und wird bei Fortsetzung des Runs das bisher erfolgreichste werden." Bereits nach den ersten sieben Monaten weisen die Ausfuhren einen Zuwachs von 32,5% auf ein Exportvolumen von 431 Mio Euro auf. Gleichzeitig entstand auch der größte Handelsbilanzüberschuss zu den Vergleichszeiträumen der Vorjahre. Koren: "Die Stellung Kanadas als viertwichtigster Überseemarkt hinter den USA, China und Japan wurde klar unterstrichen."

"Die schönsten Exportsteigerungen gab es im Fahrzeugbereich", berichtet Karl Schmidt, österreichischer Handelsdelegierter in Toronto: "Der neue BMW X3, "made by Magna-Steyr in Austria", ist seit dem Frühjahr erhältlich und kann erfreuliche Verkaufsziffern aufweisen. Aber auch andere Produktgruppen wie etwa Sportartikel oder Möbelkomponenten konnten gut zulegen." Weiters tragen Kraftmaschinen, Elektrowaren, Kfz-Teile und Motorräder zur hervorragenden Exportperformance bei. Steigend ist auch der Bekanntheitsgrad und der Absatz von österreichischem Wein - noch im Oktober wird die Außenhandelsstelle Toronto gemeinsam mit der "Weinmarketing" erstmals eine Spezialpräsentation ausschließlich österreichischer Rotweine für die kanadische Fachpresse organisieren, zusätzlich gibt es im November eine Beteiligung beim "Ports of Wine Festival" in Nova Scotia.

Bereits 80 Niederlassungen österreichischer Unternehmen sind der Grund für eine positive Handelsbilanz mit Kanada

Einen Grund für die positive Handelsbilanz mit Kanada sieht Schmid darin, dass "österreichische Unternehmen rund 80 Niederlassungen in Kanada haben - davon 28 Produktionsstätten -, während es nur knapp 30 kanadische Tochterunternehmen in Österreich gibt." Bei diesen dominieren eindeutig der Magna-Konzern mit etlichen Fabriken und Entwicklungszentren sowie Bombardier mit zwei wichtigen Werken.

Die österreichischen Außenhandelsstellen in Toronto und Montreal unterstützen einerseits österreichische Unternehmen auf ihrem Weg nach und in Kanada, andererseits versuchen sie kanadischen Firmen den Standort Österreich schmackhaft zu machen. In der kommenden Woche wird eine Expertengruppe aus Österreich in den beiden wichtigsten Wirtschaftszentren Kanadas Stimmung für expansionsinteressierte Unternehmen machen und Österreich als "Gateway to Central and Eastern Europe" bewerben. Die Seminarreihe wird im Rahmen der Initiative "go international" der WKÖ und des BMWA ablaufen. Als Testimonial-Sprecher für einen erfolgreichen Standort Österreich treten unter anderem hochrangige Vertreter der beiden kanadischen Paradekonzerne Bombardier und Magna auf, daneben werden Experten für Steuerfragen und Transport-Logistik die Vorteile bei der Erschließung neuer Märkte in Zentral- und Osteuropa darstellen. Schon im September wurde in Toronto und Halifax ein Workshop für Finanzinvestoren organisiert, diesmal werden Produzenten und Distributeure als Zielgruppe anvisiert. Vizekanzler Hubert Gorbach hat als zuständiger Ressortminister bei einem kürzlich erfolgten Besuch besonders Aktivitäten in der Luft- und Raumfahrt sowie den Technologietransfer angesprochen.
     
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