Haslauer bei Baugipfel: Auftragsplus mehr als 30 Prozent / Blachfellner: Wohnbau ist "Lokomotive"
für Arbeitsmarkt
Salzburg (lk) - Der bereits 2003 festzustellende Aufwärtstrend in der Salzburger Bauwirtschaft
habe sich im heurigen Jahr erfreulicherweise fortgesetzt. So habe das Auftragsplus in den ersten fünf Monaten
2004 31,6 Prozent betragen, während im gesamten Bundesgebiet die Auftragsstände nur um 4,1 Prozent über
dem Vorjahreswert gelegen sind. Der Hauptanteil der Aufträge in Salzburg, wie für den Umbau des Europarks,
die Errichtung der Fachhochschule Urstein oder die Sanierung von Hiefler- und Ofenauer Tunnel gehen jedoch an die
Bauindustrie und nicht an das klein- und mittelbetrieblich strukturierte Baugewerbe. Dies betonte Wirtschaftsreferent
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer beim Salzburger Baugipfel von Land und Wirtschaftskammer am
Mittwoch (13. 10.) im Plenarsaal der Wirtschaftskammer Salzburg.
Wohnbaureferent Landesrat Walter Blachfellner bezeichnete den geförderten Wohnbau als „Lokomotive“ für
die Baubranche und den Arbeitsmarkt. Jährlich werden im Bundesland Salzburg rund 11.500 Arbeitsplätze
durch die Wohnbauförderung gesichert oder neu geschaffen. Das bedeutet, dass das regionale Bruttoinlandsprodukt
zu rund vier Prozent von einer funktionierenden Wohnbauförderung abhängt. Daran hängen wiederum
tausende Arbeitsplätze. „Im Zeitraum von 1991 bis 2004 hat die Salzburger Wohnbauförderung die Errichtung
und Sanierung von insgesamt zirka 77.000 Wohnungen, Wohnhäusern und Heimen im Land Salzburg gefördert.
Dadurch wurden Gesamtbaukosten von rund sieben Milliarden Euro ausgelöst“, betonte Landesrat Blachfellner.
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Haslauer wies auch darauf hin, dass die Landesregierung durch drei Impulsprogramme
der Jahre 1999 bis 2004 öffentliches Geld in der Höhe von insgesamt 37 Millionen Euro eingesetzt und
damit mehrere hundert Millionen Euro an Investitionen in der Bauwirtschaft ausgelöst habe. Damit konnte man
in wirtschaftlich schwierigen Situationen gegensteuern und den Wünschen der Bauwirtschaft entgegenkommen.
Dadurch sei der öffentliche Bauproduktionswert in Salzburg von 2002 auf 2003 um 23,7 Prozenten gestiegen,
während österreichweit diese Zunahme nur 4,1 Prozent betragen habe.
Dr. Haslauer, der auch für die Gemeinden und den Verkehr zuständig ist, wies ferner darauf hin, dass
auch die Gemeinden ein wichtiger Auftraggeber für die Bauwirtschaft seien. Die Kosten für derzeit in
den Gemeinden laufende und für die nächsten Jahre geplante Hoch- und Tiefbauprojekte belaufen sich derzeit
auf rund 155 Millionen Euro. Davon entfallen 82 Millionen Euro auf den Schul- und 9,5 Millionen Euro auf den Kindergartenbau.
Für die Errichtung von Feuerwehrhäusern und Rot-Kreuz-Gebäuden sind 7,5 Millionen Euro sowie für
sonstige Hochbauten in den Gemeinden rund 55,5 Millionen Euro vorgesehen.
Aber auch im Verkehrsbereich gebe es zahlreiche Projekte, von denen die Bauwirtschaft profitiere. Dr. Haslauer
nannte dabei unter anderem mehrere Vorhaben wie z. B. das S-Bahn-Projekt Salzburg-Freilassing-Golling-Straßwalchen,
den Ausbau der Tauernbahn und der Westbahnstrecke Salzburg-Seekirchen-Attnang/Puchheim, die Erneuerung des Salzburger
Hauptbahnhofs sowie die Errichtung eines Güterterminals bzw. den Bau der zweiten Röhren für Katschberg-
und Tauerntunnel, den dreispurigen Ausbau der Tauernautobahn bis Hallein, die Sanierung von Hiefler- und Ofenauer
Tunnel, Umweltschutzmaßnahmen der ÖSAG oder Umfahrungsprojekte in Henndorf, Straßwalchen, Bergheim
und Saalfelden. |