Agrarlandesrat Martinz traf Amtskollegen Enzo Marsilio – Gentechnikfreies Gebiet Kärnten-Friaul-Slowenien
soll umgesetzt werden
Klagenfurt (lpd) - Beim zweiten offiziellen Treffen zwischen Agrarlandesrat Josef Martinz und seinem
Amtskollegen Assessore Enzo Marsilio aus Friaul-Julisch Venetien konnten am Mittwoch (13. 10.) für beide
Regionen wichtige Weichenstellungen für die künftige Zusammenarbeit sowie die gemeinsame Stoßrichtung
in Punkto neue EU-Förderpolitik gesetzt werden.
„Die ländlichen Entwicklungspläne 2007 bis 2013 der EU liegen ja bereits auf, die Entscheidungen stehen
bekanntlich noch aus. Daher ist es unser gemeinsames Anliegen, die Standpunkte für die Berggebiete und den
ländlichen Raum der EU gegenüber zu vertreten“, sagte Martinz. Mit Assessore Marsilio sei man daher übereingekommen,
dass Kärnten, Friaul sowie weitere österreichische Grenzregionen gemeinsam in Brüssel Lobbying betreiben
sollten, um die Interessen für die neue Strukturprogrammperiode durchzusetzen.
Einen wichtigen Schritt habe man beim heutigen, mehrstündigen Gespräch auch in Punkto Gentechnik ins
Auge gefasst. „Auch die Konsumenten in Friaul lehnen die Gentechnik in ihren Lebensmitteln ab. Es soll daher, wie
es auch die Kärntner Absicht ist, ein GVO-freies Gebiet Kärnten-Friaul-Slowenien entstehen“, berichtete
Martinz. Beide Länder, Kärnten wie Friaul, sollen mit Experten Sloweniens Gespräche suchen, und
sie in dieses Projekt einbeziehen. „Es ist uns nach dem heutigen Meeting vor allem ein Anliegen, eine gentechnisch
freie Saatgutproduktion in Gang zu bringen. Dies ist auch in Form eines Interreg-Projektes möglich“, so Martinz.
Weiters haben Martinz und Marsilio die Kooperation des Holz-Straßen-Projektes vertiefen können. Die
Zusammenarbeit der Forstlichen Ausbildungsstätten Ossiach und Beluzza soll dabei vertieft werden. „Unsere
italienischen Nachbarn werden auf dem Gebiet der Holzverarbeitung und des dazugehörigen Marketings aktiv,
während unser Part sich auf den Rohstoff Holz an und für sich bezieht“, sagte Martinz. Künftigen
gemeinsamen Messeauftritten solle demnach nichts mehr im Wege stehen.
Beschlossen wurde weiters eine gemeinsame Direktorenkonferenz. Die Direktoren der Landwirtschaftlichen Fachschulen
beider Länder werden sich treffen, um einen Erfahrungs- und Wissensaustausch für die Zukunft zu fixieren,
erklärte der Kärntner Agrarreferent „Zusammenfassend bedeutet das heutige Gespräch für Kärnten
und Friaul eine neue Qualität in der Zusammenarbeit“, so Martinz. Am Rande des Treffens mit Assessore Marsilio
habe er, Martinz, auch den Assessore für Wirtschaft und Europa, Franco Iacop, nach Kärnten einladen können.
„Mit ihm wollen wir demnächst wichtige EU-Themen besprechen und uns auch auf eine gemeinsame Gangart festlegen“,
so Martinz. |