Zehn Jahre AMA-Gütesiegel - eine europäische Erfolgsgeschichte  

erstellt am
13. 10. 04

Unternehmen weltweit für besondere Treue ausgezeichnet
Wien (aiz.info) - "Das AMA-Gütesiegel steht im Lebensmittelbereich für ausgezeichnete Qualität, nachvollziehbare Herkunft und unabhängige Kontrolle. Seit nunmehr zehn Jahren verlassen sich Konsumenten aus der ganzen Welt auf dieses hochklassige Qualitätssystem", sagte der Geschäftsführer der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH., Stephan Mikinovic, gestern im Rahmen der Zehn-Jahresfeier im Wiener Palais Ferstel. Landwirtschaftsminister Josef Pröll zeichnete Handelsketten aus Japan, Deutschland, der Schweiz und Österreich für besondere Treue zum AMA-Gütesiegel aus. EU-Agrarkommissar Franz Fischler lobte in seiner Festrede den Erfolg österreichischer Lebensmittel "auf dem Weg nach Europa". Zusätzlich wurde eine Jubiläums-Postmarke vorgestellt.

Hoher Bekanntheitsgrad von 84%
Der Bekanntheitsgrad des Gütesiegels liegt in Österreich heute bei 84%. Das Konsumentenvertrauen in das Qualitätssystem ist sehr hoch. In einem Ranking aller Qualitätssiegel benennen 80% der Konsumenten das AMA-Gütesiegel als jenes mit der höchsten Glaubwürdigkeit. Zurzeit arbeiten rund 550 Lizenznehmer auf 1.300 Betriebsstätten nach den strengen Qualitätskriterien des Gütesiegelprogramms. Rund 10.000 landwirtschaftliche Betriebe sind durch Erzeugerverträge direkt in das System eingebunden. Fast alle der 55.000 österreichischen Milcherzeuger liefern für das Gütesiegelprogramm. Im Milchbereich entsprechen rund zwei Drittel der Produkte in Österreich den strengen Anforderungen des Gütesiegelprogramms.

Landwirtschaftliche Erzeuger profitieren
Dieses starke Qualitäts- und Herkunftszeichen ist auch für das Bestehen heimischer Lebensmittel am internationalen Markt überaus nützlich. Hinter den AMA-Maximen Qualität, Herkunft und Kontrolle stehen eine intakte Umwelt, Reinheit der Lebensmittelrohstoffe und hohe Lebensqualität, die auf der ganzen Welt stark gefragt sind. In Deutschland etwa wurde der Verbrauch von österreichischem Käse, der vorzugsweise aus Gütesiegelproduktion stammt, in den letzten zehn Jahren mehr als verachtfacht. So profitieren auch die landwirtschaftlichen Erzeuger davon, dass sie auf höchstem Niveau produzieren und sich zusätzlichen, strengen Auflagen und Kontrollen unterziehen. Ein Gütesiegelbauer erhält einen Zuschlag von zurzeit 10 Cent pro kg bei Rindern und 3,6 Cent pro kg bei Schweinen. Ein durchschnittlicher landwirtschaftlicher Familienbetrieb erzielt auf diese Weise zwischen EUR 500,- und 1.500,- mehr pro Jahr.

Fünf Auszeichnungen für besondere Treue zum AMA-Gütesiegel
Pröll und Mikinovic zeichneten gestern fünf Handelsketten und Unternehmen für ihre besondere Treue zum AMA-Gütesiegel aus. Die österreichische Handelskette SPAR bietet seit Bestehen des Gütesiegels Produkte aus diesem Qualitätssystem an, da sie darin ihre eigene hohe Qualitätsphilosophie am besten vertreten sieht. Die Handelskette vermarktet jährlich 51.000 t Fleisch, wovon 32.000 t Gütesiegel-Fleisch sind. Ausgezeichnet wurde gemeinsam mit SPAR auch die TANN, der Fleischverarbeiter dieser Handelskette. Weiters wurden der Schweizer Konzern Migros mit seinen Fleischwerken Micarna, die ebenso aus der Schweiz stammende COOP-Gruppe und der für sie arbeitende Fleischverarbeiter Bell, Japans größte Handelskette AEON und der weltweit bekannte Konsumtempel KaDeWe (Kaufhaus des Westens) in Berlin geehrt. Auch die italienische Supermarktkette Esselunga soll eine derartige Auszeichnung erhalten. Pröll bedankte sich jedoch ebenso bei den heimischen Verbrauchern, die es möglich gemacht hätten, den Heimmarkt auch nach dem EU-Beitritt so erfolgreich zu verteidigen.

Vorbild für Amerikaner bei der Vertrauenswiederherstellung
Das AMA-Gütesiegel ist aber nicht nur den Österreichern und den Konsumenten der gewürdigten Kaufhausketten bekannt. "Sogar den Amerikanern scheint der AMA-Slogan 'klein, fein, naturbelassen' nicht ganz unbekannt zu sein. Als beim Weltfleischkongress in Kanada Mitte Juni diesen Jahres die globalen Fleischmärkte diskutiert und auf Grund je eines BSE-Falls in den USA und Kanada Erfolg versprechende Strategien zur Vertrauenswiederherstellung erörtert wurden, wurde in diesem Zusammenhang das AMA-Gütesiegelprogramm erwähnt", berichtete Fischler.

Fischler: Chancen durch EU-Erweiterung nutzen
Dennoch solle das Erreichte kein Grund sein, sich zur Ruhe zu setzen. "Mit der EU-Erweiterung wurde ein neues Tor aufgestoßen, womit wir Zugang zu einem Markt von mehr als 100 Mio. neuer Konsumenten gewinnen konnten, die einen enormen Nachholbedarf bei Qualitätsware mit westlichem Standard haben. Laut Experten wird dieser Trend auch noch in Zukunft mit einer weiterhin steigenden Nachfrage nach Käse- und Fleischprodukten anhalten, um nur einige zu nennen. Dank der geografischen Nähe und der historischen Vertrautheit hat Österreich einen riesigen Startvorteil in Mittel- und Osteuropa", sagte Fischler.
     
zurück