Hengstler ist neuer "manuskripte"-Preisträger  

erstellt am
13. 10. 04

Jury entschied sich für den Grazer Autor Wilhelm Hengstler
Graz (lk) - Der „manuskripte“-Preis 2004 geht an den Grazer Autor Dr. Wilhelm Hengstler, so der einstimmige Beschluss der Jury, der die Autoren Alfred Kolleritsch, Klaus Hoffer und Franz Weinzettl sowie Rainer Götz vom Verlag Droschl und Gerhard Melzer vom Franz Nabl Institut für Literaturforschung angehören. „Wilhelm Hengstlers Intellektualität und sein spartenübergreifender Blick auf das Medium Film machen ihn zu einer literarischen Instanz, die sich auch an der Wertschätzung durch jüngere Künstlergenerationen in der Steiermark absehen lässt“, heißt es in der Jurybegründung.

Hengstler wurde 1944 in Graz geboren. Bereits während seines Jura-Studiums trat er als Schriftsteller im Kreis des Forum Stadtpark hervor, seine erste Lesung im Forum fand, eingeleitet von Peter Handke, 1966 statt. Neben seiner literarischen Arbeit schrieb Hengstler Filmkritiken und theoretische Arbeiten zur Filmgeschichte, leitete das Filmreferat des Forum Stadtpark und arbeitete auch als Regisseur („Fegefeuer“, 1988, nach dem Roman von Jack Unterweger; „Tief oben“, 1995; sowie mehrere Dokumentationen). 1978 erschien die Anthologie „Ausgeträumt. Zehn Erzählungen“ im Suhrkamp-Verlag, 1987 der Prosaband „Die letzte Premiere. Geschichten“ und 2003 bei Droschl die Novelle „fare“. Demnächst wird sein erstes Theaterstück erscheinen. Seit Beginn seiner schriftstellerischen Tätigkeit ist Hengstler den „manuskripten“ sehr verbunden.

„manuskripte“-Preisträger Hengstler befindet sich in bester Gesellschaft: Neben Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wurden so bekannte Autoren wie Ernst Jandl, H. C. Artmann, Barbara Frischmuth, Wolfgang Bauer, Gerhard Roth, Klaus Hoffer, Reinhard P. Gruber und zuletzt Lydia Mischkulnig mit diesem Preis ausgezeichnet.

Seit 1981 vergibt das Land Steiermark den mit nunmehr 12.000,- Euro dotierten „manuskripte“-Preis zur Förderung der jungen deutschsprachigen Literatur. Unter den Literaturinteressierten sind die „manuskripte“ schon seit den 60er Jahren als literarische Zeitschrift für junge Autoren, die sich der avantgardistischen Literatur verschrieben haben, ein Begriff.
     
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