Attraktivierung des Familienbades am Hofferplatz  

erstellt am
13. 10. 04

Bezirksvorsteher von Ottakring, Franz Prokop, nahm den Spatenstich des neuen Familienbades am Hofferplatz vor
Wien (rk) - Am Dienstag (12. 10.) setzten der Bezirksvorsteher für den 16. Bezirk, Franz Prokop, und der Abteilungsleiter der MA 44 (Bäder), Dipl.-Ing. Werner Schuster, mit dem Spatenstich den ersten Schritt zur Attraktivierung des Familienbades am Hofferplatz. "Das Familienbad am Hofferplatz wird ab der nächsten Badesaison alle Stückerl spielen", merkt Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop anlässlich des heutigen Spatenstichs zur Generalsanierung des Bades an. Das 1929 eröffnete Familienbad Hofferplatz wird mit finanziellen Mittel des Bezirks generalsaniert und umgebaut.

Unter Bauaufsicht der Magistratsabteilung 44 (Bäder) entsteht nach siebenmonatiger Bauzeit ein modernes und attraktives Familienbad. Herzstück der Anlage ist das 250 m2 große Erlebnisbecken. Es bietet zahlreiche Attraktionen, wie Spielinsel mit Fontänen, Schaukelgrotte, Luftsprudelplatten, Spielgrotte mit Wasserfall, Geysir und Massagesitzbank.

Der bestehende Hochbautrakt wird abgetragen und durch zwei neue Bauteile ersetzt. Die gesamte Technik wird erneuert. Für die Beckenanlagen werden ein unterirdisches Ausgleichsbecken und ein Pumpenraum errichtet. Die Sanitäranlagen sind auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen nutzbar.

In einem Hochbautrakt wird auch ein Mehrzweckraum mit eigenem Zugang und WC-Anlage errichtet, der im Sinne der Mehrfachnutzung - unabhängig vom Badebetrieb - auch ganzjährig genutzt werden kann. Die Eröffnung des neuen Familienbades wird bereits mit der Badesaison 2005 erfolgen.

Geschichte der Wiener Kinderfreibäder beginnt 1917
Bereits 1917 wurde im Hütteldorfer Staubecken des Wienflusses die erste kostenlose Bademöglichkeit für Kinder eröffnet. Die Anlage mit natürlicher Bademöglichkeit im Wienfluss gilt heute als das erste Kinderfreibad Wiens.

Der Andrang der kleinen Badegäste war so groß, dass die Wiener Stadtverwaltung nach Ende des ersten Weltkrieges beschloss, vor allem innerhalb des verbauten Stadtgebietes weitere Kinderfreibäder zu errichten.

Mit der Errichtung dieses neuen und bis dahin unbekannten Bädertyps setzte die Stadt Wien eine soziale Leistung, die internationale Anerkennung erreichte. Grundgedanke war, der Großstadtjugend im Alter von 6-14 Jahren eine unentgeltliche Ba- demöglichkeit ohne gesellschaftliche Unterschiede zu schaffen.

1919 und 1923 wurden jeweils 2 weitere Bäder eröffnet und bis 1928 betrieb die Stadt Wien bereits 18 Kinderfreibäder, bis zu Beginn des 2. Weltkriegs 25.

Nachdem kaum ein Kinderfreibad den 2. Weltkrieg unbeschädigt überstanden hatte, wurden zunächst die Schäden behoben und fast alle Bäder, ausgenommen im Arenbergpark, Bebelhof und Fuchsenfeldhof, wieder eröffnet und schon Mitte der 50er Jahre wurden die nächsten Kinderfreibäder errichtet. Bis 1972 kamen noch insgesamt 12 weitere Kinderfreibäder hinzu. Insgesamt 40 Kinderfreibäder betrieb die Stadt Wien, bis zu 33 davon gleichzeitig im Jahr 1972.

In den 70er Jahren wurde das Bäderkonzept 1968 umgesetzt und durch das Bauprogramm der Bezirksbäder und die Errichtung neuer Sommerbäder wurde die Anzahl und auch die Attraktivität der Sommerbäder immer größer. Bedingt auch durch Wirtschaftsaufschwung und zunehmende Mobilisierung wanderten zahlreiche der kleinen BesucherInnen in die größeren Sommerbäder ab. Baufällige und sanierungsbedürftige Bäder wurden geschlossen, man setzte sich zum Ziel, einige dieser Badeanlagen zu erhalten und zu sanieren.

Attraktivierungsprogramm für Familienbäder
1998 erfolgte die Dezentralisierung der Kinderfreibäder, d.h. die Kosten für den laufenden Betrieb und die Erhaltung hat der jeweilige Bezirk aus seinem Budget zu tragen. Im Einvernehmen mit den jeweiligen Bezirken wurde von der MA 44 danach ein Attraktivierungsprogramm ausgearbeitet und schrittweise umgesetzt.

  • 2002 wurde die in einigen Bädern noch aufrechte Mittagssperre aufgehoben und ein Wochenendbetrieb eingeführt.
  • 2003 wurde die bereits in 5 Bädern bestehende Möglichkeit des Zutritts für erwachsene Begleitpersonen auf alle Bäder ausgeweitet, es erfolgte daher die Umbenennung in Familienbäder.
  • Und seit 2004 haben alle Familienbäder nicht nur von Juni bis August, sondern, wie die Sommerbäder, vom 2. Mai bis Anfang September geöffnet.

Bereits die Maßnahmen der Jahre 02 und 03 haben eine wesentliche Steigerung der Besucherfrequenz nach sich gezogen. Es hat sich gezeigt, dass sich die kleinen Naherholungsoasen großer Beliebtheit erfreuen - die längeren Öffnungszeiten und Attraktivierungen, wie sie derzeit am Hofferplatz durchgeführt werden, werden ebenfalls dazu beitragen.

     
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