LH Pühringer: Oberösterreich protestiert gegen Temelin-Genehmigung  

erstellt am
13. 10. 04

Keinerlei offizielle Information darüber – weiterer Vertrauensbruch von Seiten der Atombehörde
Linz (lk) - Scharf protestiert Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am Dienstag (12. 10.) gegen eine erteilte Betriebsgenehmigung von Seiten der tschechischen Atomaufsichtsbehörde SUJB für das grenznahe Atomkraftwerk Temelin. Einmal mehr gibt es von Seiten der tschechischen Atombehörde keinerlei offizielle Information. Es ist nicht einmal klar, ob es sich um eine Betriebsgenehmigung oder eine Teilbetriebsgenehmigung für den regulären Betrieb handelt.

Beides ist aus oberösterreichischer Sicht nach mittlerweile mehr als 70 Störfällen strikt abzulehnen.

Dazu kommt, dass das offensichtliche Versteckspiel der staatlichen tschechischen Behörde alles andere als vertrauensbildend ist. Das widerspricht auch den elementarsten Usancen im Umgang zwischen benachbarten Ländern im Europa des
21. Jahrhunderts.

Pühringer fordert jetzt:

  • Die Forderungen des Melker-Prozesses dürfen von der weiteren Vorgangsweise der tschechischen Atombehörde nicht berührt werden. Was in Melk vereinbart wurde, muss auf Punkt und Beistrich eingehalten werden.
  • Fest steht auch, dass zentrale Forderungen des Melker-Prozesses nach wie vor nicht erfüllt sind.

Pühringer appelliert daher an die tschechische Regierung, auf ihre Atombehörde einzuwirken, das zwischen den Regierungen beider Länder vereinbarte Melker-Abkommen einzuhalten. "Wir werden diese Salami-Taktik der SUJB sicher nicht hinnehmen, die es scheinbar darauf anlegt, uns vor vollendete Tatsachen zu stellen".

     
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