Eisl stellte Delegation aus El Salvador Salzburger System der biologischen
Landwirtschaft vor
Salzburg (lk) - Die Regionalkooperation Salzburg – San Vicente (El Salvador) ist ein Schwerpunkt
der Salzburger Entwicklungspolitik. Der Verein INTERSOL (Verein zur Förderung INTERnationaler SOLidarität)
und das Salzburger Bildungswerk als Träger des Projekts begrüßten vergangene Woche eine Delegation
aus El Salvador in Salzburg. Landesrat Sepp Eisl traf die Mitglieder der Delegation und nützte die Gelegenheit,
um den Gästen die Strukturen der heimischen Landwirtschaft und vor allem Salzburgs Rolle im Biolandbau zu
präsentieren.
Bäuerliche Familienbetriebe
Die Kulturlandschaft im Bundesland Salzburg ist traditionell von der Bewirtschaftung durch bäuerliche
Familienbetriebe charakterisiert. Im europäischen Vergleich sei die Salzburger Landwirtschaft, bedingt durch
die naturräumlichen Gegebenheiten und historischen Entwicklungen, relativ klein strukturiert. Es dominieren
Grünlandbetriebe mit Rinderhaltung. Die Landesfläche Salzburgs beträgt 715.391 Hektar. Davon werden
302.011 Hektar landwirtschaftlich genutzt; das sind 42 Prozent der Katasterfläche. „Rund 118.000 Hektar werden
von unseren Bauern als Grünland oder Acker (nur 6.869 Hektar oder zwei Prozent der LN, landwirtschaftlichen
Nutzfläche) genutzt. Der größere, restliche Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN)
sind Almen und Bergmähder (183.000 Hektar)“, erläuterte Eisl den Gästen aus Mittelamerika.
Salzburg sei schon immer Vorreiter im Biolandbau gewesen, der besonders in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts
einen starken Aufschwung erfahren habe. Gab es im Jahr 1990 in Salzburg 50 Biobetriebe, so waren es 1995 bereits
2.980 und 2004 schließlich 3.400 Betriebe. „Mehr als 90 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen
Salzburgs werden ohne den Einsatz von Handelsdünger bewirtschaftet. Rund achteinhalbtausend landwirtschaftliche
Betriebe nehmen am ÖPUL, dem Österreichischen Umweltprogramm teil, davon sind rund 4.000 Biobauern“,
präsentierte Eisl stolz die beachtliche Bilanz. Mit einem Vergleich unterstrich Eisl die Bedeutung dieser
Zahlen: Werden in Salzburg mehr als 40 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet,
sind es österreichweit 11,6 Prozent, europaweit zwei Prozent, in Nordamerika 0,3 Prozent, in Asien 0,07 Prozent,
in El Salvador 0,31 Prozent.
Biomilchzuschlag erhöht Wertschöpfung
Gut ein Drittel der Milchgesamtanlieferung (gesamt rund 270.000 t/a) in Salzburg wird zu Biomilchprodukten verarbeitet,
wobei durch den Biomilchzuschlag in Höhe von rund fünf Cent eine wesentliche Steigerung der Wertschöpfung
für die Biobauern erreicht werden kann (rund 3,75 Millionen Euro zusätzlich). Im Fleischbereich handelt
es sich um rund 7.000 Stück vermarktete Rinder (Biozuschlag/Stück 70 Euro; insgesamt zusätzlich
490.000 Euro). Die Vermarktung erfolgt zum überwiegenden Teil über den Rinderzuchtverband Salzburg.
Rund 52 Großküchen in Salzburg werden mit Bioprodukten beliefert. Mit der Belieferung dieser Großküchen
kann eine zusätzliche Wertschöpfung für die Biolandwirtschaft von rund fünf Millionen Euro
jährlich erzielt werden, betonte Landesrat Eisl gegenüber der Delegation aus El Salvador. |