Gorbach: NEIN zu Österreich als "Asylparadies"!  

erstellt am
25. 10. 04

Umgerechnet auf die Einwohner ist Österreich Asylland Nr.1 in Europa!
Wien (nvm) - Für Vizekanzler Hubert Gorbach ist die aktuelle Statistik des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) für das erste Halbjahr 2004 ein Alarmzeichen. Laut Statistik sei Österreich mit 12.566 Asylanträgen europaweit auf Platz 4 hinter Frankreich (29.800 Anträge), gefolgt von Großbritannien (19.800) und Deutschland (18.700 Anträge).

"Schaut man sich das ganze allerdings etwas genauer an", so Gorbach, "dann rangiert Österreich plötzlich auf Platz 1 in Europa, nämlich dann, wenn man die Zahlen in Relation zu Größe und Einwohnern setzt: die genannten Länder sind zum einen alle unverhältnismäßig größer als Österreich - Frankreich beispielsweise fast 7 mal! Zum anderen übertrifft ihre Bevölkerungszahl Österreich um ein Vielfaches - siehe Deutschland mit 81,7 Mio. Einwohnern im Vergleich zu den 8 Millionen in Österreich! Umgerechnet auf 1 Million Einwohner hat somit Österreich 7 mal so viele Asylanten - nämlich 1570 - im Vergleich zu Deutschland (228 Asylanten auf 1 Mio. Einwohner), fast 5 mal so viele wie Großbritannien (340 Asylanten auf 1 Mio. Ew.) und 3 mal so viele Asylanten wie Frankreich (514 Asylanten auf 1 Mio. Ew.)! So gesehen, ist Österreich das eindeutig begehrteste Asylland Europas - ein "Asylparadies" - und das ist ein Ergebnis, welches ich mit großer Sorge registriere und das mich in meiner Haltung klar bestärkt! Es gibt Handlungsbedarf - das Asylgesetz ist umgehend zu verschärfen, restriktiv anzuwenden und die Abwicklung der Asylanträge hat raschest möglich zu erfolgen!"

Wenn Österreich keine Maßnahmen setze, so Gorbach weiter, werde die Zahl der Asylanträge weiter steigen. Hier gibt der Vizekanzler dem zuständigen Innenminister Ernst Strasser recht, allerdings habe man bisher das Asylgesetz zu lax und zuwenig restriktiv umgesetzt. Man dürfe die Problematik nicht unterschätzen, warnt Gorbach. Nicht nur dort, wo Asylantenheime aus allen Nähten zu platzen drohen, überall, wo es um die Unterbringung von Asylanten gehe, habe die Erfahrung gezeigt, dass man darauf achten müsse, die österreichische Bevölkerung, die Länder, aber auch die Kommunen nicht zu überfordern!

"Angesichts dieser unbestrittenen Zahlen, muss daher die Frage erlaubt sein, warum Österreich, inmitten Europas, umgeben von lauter sicheren Ländern, eine derart alarmierende Anzahl von Asylanträgen zu registrieren hat! Darauf muss umgehend reagiert werden!", schließt der Vizekanzler.
     
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