Palliativpreis für Schmerzforscher der Universität Salzburg
Salzburg (universität) - Schmerzen lindern ist eine zentrale Aufgabe aller Heilberufe. Mit dem
von ihnen (gemeinsam mit Reinhard Sittl, Erlangen) herausgegeben Buch „Schmerzbehandlung in der Palliativmedizin“,
Springer Wien/New York, 2003, haben die beiden Schmerzforscher Günther Bernatzky, Universität Salzburg,
und Rudolf Likar, Klagenfurt einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Schmerzbehandlung und damit der Lebensqualität
unheilbar Kranker geleistet.
Beim interdisziplinären Palliativkongress in Graz wurden die beiden Schmerzexperten kürzlich mit dem
- von der Firma Grünenthal gestifteten - Wissenschaftspreis der Österreichischen Palliativgesellschaft
ausgezeichnet, der jährlich für besondere Forschungsleistungen im Bereich Palliativmedizin vergeben wird.
Das Buch „Schmerzbehandlung in der Palliativmedizin“, dessen erste Auflage auf Grund der großen Nachfrage
von Ärzten, Psychologen, Pflegepersonal und Palliativfachkräften bereits vergriffen ist, enthält
über 40 Beiträge aus verschiedenen Disziplinen. Schwerpunkt sind die aktuellen Möglichkeiten der
Schmerzdiagnostik und –behandlung in den Endbereichen des Lebens. Dazu zählen nicht nur Medikamente, Palliativchirurgie
und Strahlentherapie, sondern auch unterstützende Methoden wie Musiktherapie. Zur schmerzlindernden Wirkung
von Musik hat Bernatzky bereits gemeinsam mit anderen Autoren eine Reihe von Studien vorgele
Wie er betont, wird in dem Buch besonderes Gewicht darauf gelegt, dass unheilbar Kranke einer sozialen, psychologischen
und spirituellen Begleitung durch Angehörige und Fachkräfte bedürfen. So wird beispielsweise auch
gezeigt, wie Humor zur Verbesserung der Lebensqualität Sterbender erfolgreich eingesetzt werden kann. Günther
Bernatzky: Eine verbesserte Schmerztherapie in der Palliativmedizin reduziert die Angst vor Schmerzen - und die
Rufe nach Sterbehilfe.
Ein zweiter Wissenschaftspreis wurde für die von Likar gemeinsam mit Bernatzky und weiteren Co-Autoren Studie
zur Schmerzbehandlung von TumorpatientInnen verliehen: Eine Befragung von 440 AllgemeinmedizinerInnen in ganz Österreich
hat gezeigt, dass bei vielen der Wunsch nach Fortbildung in Schmerz- und Palliativmedizin besteht. Viele wünschen
sich auch, dass schon während der Medizinerausbildung Strategien thematisiert werden, mit deren Hilfe Leiden,
Schmerz und Tod von Patienten besser bewältigt werden können.
Der gebürtige Leoganger Günther Bernatzky lehrt am Fachbereich für Organismische Biologie und ist
für die Zentrale Tierhaltung verantwortlich. Er ist Gründer und Leiter des Salzburger Schmerzinstituts,
welches sich darum bemüht, die aktuellen Erkenntnisse der Schmerzforschung möglichst breit bekannt zu
machen. Dem dienen Hilfsmittel wie der 2002 von Bernatzky in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Schmerzgesellschaft
und der Palliativgesellschaft herausgebrachte „Schmerzkoffer für Ärzte“ oder das 2004 erschienene „Schmerztagebuch“.
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