Vier-Parteien-Lob für Erhöhung der Sportmittel  

erstellt am
21. 10. 04

Staatssekretär Schweitzer nimmt im Ausschuss Stellung zum Budget
Wien (pk) - Am Mittwoch (20. 10.) wurden im Budgetausschuss auch Beratungen mit dem Themenbereich Sport geführt, der - ebenso wie die Kunst - dem Kapitel Bundeskanzleramt zugerechnet wird. Das Bundesfinanzgesetz 2005 sieht für das Kapitel 10 „Bundeskanzleramt" Ausgaben in der Höhe von rund 402,7 Mio. € vor; an Gesamteinnahmen sind 23,6 Mio. € veranschlagt. Durch eine Änderung des Glücksspielgesetzes wurde sichergestellt, dass die besondere Sportförderung ab 2005 ungedeckelt 3 % der Umsätze der Österreichischen Lotterien GmbH, zumindest aber 40 Mill. € pro Jahr beträgt.

Die Abgeordneten aller vier Fraktionen zeigten sich erfreut über die Erhöhung der Mittel für den Sport. Abgeordneter Peter Haubner (V) meinte etwa, dass bisher noch nie so viel Geld für den Sport zur Verfügung gestanden ist. Positiv sei vor allem, dass die Deckelung aufgehoben wurde, weil dadurch eine bessere Planbarkeit gewährleistet sei.

Abgeordneter Peter Wittmann (S) stellte eine Reihe von Detailfragen hinsichtlich der Vorbereitung der Fußball-Europameisterschaft 2008, v.a. bezüglich des Stadions in Klagenfurt.

Abgeordnete Beate Schasching (S) machte sich dafür stark, dass mehr Anstrengungen im Bereich des Schulsports unternommen werden, um die verlorenen Stunden wieder zurückzugewinnen. Wichtige Anliegen waren ihr auch die bessere Vernetzung zwischen Schule und Sportvereinen sowie die Aus- und Weiterbildung von Trainern.

Abgeordnete Ulrike Lunacek (G) begrüßte, dass die Deckelung der Sportförderung gefallen ist und nun mehr Mittel zur Verfügung stehen. Sie erkundigte sich danach, für welche Verbände und innovative Projekte diese Gelder verwendet werden sollen. Weiters sprach sie die Aus- und Fortbildung von Trainern sowie die Verbesserung der Schwimmsport-Trainingsmöglichkeiten, vor allem in Westösterreich, an.

Weitere Fragen betrafen folgende Themen: Mittelverwendung und Aufteilungsschlüssel (Abgeordneter Dieter Brosz, G) Traineraus- und –fortbildung (Abgeordneter Elmar Lichtenegger, F) Spezialausbildung für Volksschullehrer und Schwerpunktvolksschulen (Abgeordneter Christian Faul, S), Unterstützung von Sportveranstaltungen, insbesondere Großveranstaltungen (Abgeordneter Peter Sonnberger, V), Behindertensport (Abgeordneter Sigisbert Dolinschek, F) und Nachwuchsförderung und Leistungszentren (Abgeordnete Astrid Stadler, V).

Sportstaatssekretär Karl Schweitzer ging auf die Mittelerhöhung für den Sport ein und sprach von einem guten Ergebnis, das gemeinsam erzielt werden konnte.

In Beantwortung der Fragen teilte der Staatssekretär Abgeordnetem Wittmann mit, dass das Stadion Klagenfurt, neben jenen in Wien, Salzburg und Innsbruck, fixiert sei. Das endgültige Agreement werde am 9. November unterzeichnet. Es handle sich beim Stadion um einen Neubau mit 32.000 Sitzplätzen, führte Schweitzer weiter aus, die Kosten werden sich etwa auf 40 Mill. € belaufen. Mit dem Bau werde im Jahr 2005 begonnen, die Inbetriebnahme ist für 2007 vorgesehen. Er sei überzeugt davon, dass es auch der Schweiz noch gelingen wird, ein viertes Stadion bereit zu stellen.

Bei den Verhandlungen um das Berufssportgesetz gebe es noch Probleme hinsichtlich arbeitsrechtlicher Fragen. Werde den Wünschen des organisierten Sports entsprochen, dann wäre der Entwurf vor dem Verfassungsgerichtshof nicht haltbar, lautet das Urteil der Experten. Es liege daher nun beim Rechtsausschuss der BSO, einen gesetzeskonformen Entwurf vorzulegen.

Was die Mittelverwendung anlangt, so werden die zusätzlichen Beträge gemäß der BSO-internen Richtlinien verteilt. Es sei ihm ein Anliegen, dass auch die neuaufzunehmenden Fachverbände (wie z.B. Schach- und Rugbyverband) ebenso berücksichtigt werden wie zukunftsweisende Projekte.

Eine Erfolgsgeschichte sei bei den Bundessport- und freizeitzentren zu vermelden, wo in den neunziger Jahren die Ausgliederung begonnen hat. Die Strategie der Qualitätssteigerung habe dazu beigetragen, dass mittlerweile eine Auslastung von 82 % erreicht wurde und auch die Anzahl der Normalzahler verdoppelt werden konnte. In den nächsten beiden Jahren könne ein Überschuss in der Höhe von 6 Mill. € erwirtschaftet werden.

Schweitzer pflichtete der Abgeordneten Schasching bei, dass die Vernetzung zwischen Schule und Sportvereinen verstärkt werden müsse. Durch die Aktion "Fit für Österreich" habe man versucht, bereits in den Kindergärten anzusetzen. Gemeinsam mit den Dachverbänden wurden zusätzliche Bewegungsangebote geschaffen, die von 95 % der Kinder angenommen werden. Diese Aktion soll auch für die Volksschulen weiterentwickelt werden, erklärte Schweitzer. Er glaube allerdings, dass bis zum 10. Lebensjahr der Schüler ein polysportiver Ansatz besser geeignet sei, um die Entwicklung der sportlichen Grundmotorik spielerisch zu fördern. Was die Dotierung derartiger Pilotprojekte angeht, so erwarte er sich, dass 1,5 Mill. € dafür zur Verfügung stehen werden. Außerdem wurde vor kurzem ein Rahmenfördervertrag mit der BSO abgeschlossen, der auf die Schwerpunkte Kinder, Schule, betriebliche Gesundheitsvorsorge und die Generation 50 plus abzielt. All jene Verbände, die die Kriterien erfüllen, erhalten dann ein entsprechendes Gütesiegel.

Sehr positiv verlaufe auch die Weiterentwicklung und der Ausbau der Leistungszentren, führte der Staatssekretär weiter aus, und nannte als Beispiele die Schihandelsschule in Schladming, das nordische Ausbildungszentrum in Eisenerz, das Judoleistungszentrum Stockerau, das modernst ausgestattete Leistungszentrum für die Nordischen in der Ramsau, etc. Weiters informierte Schweitzer noch über die zahlreichen geplanten Großveranstaltungen in den nächsten Jahren, die Nachwuchsförderung, wie z.B. im Fußball und im Bereich des Wintersports, über die Traineraus- und -weiterbildung, die Frauenförderung im Leistungssport (z.B. das After Sports Projekt) sowie über den Behindertensport.
     
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