Staatssekretär Schweitzer nimmt im Ausschuss Stellung zum Budget
Wien (pk) - Am Mittwoch (20. 10.) wurden im Budgetausschuss auch Beratungen mit dem Themenbereich
Sport geführt, der - ebenso wie die Kunst - dem Kapitel Bundeskanzleramt zugerechnet wird. Das Bundesfinanzgesetz
2005 sieht für das Kapitel 10 „Bundeskanzleramt" Ausgaben in der Höhe von rund 402,7 Mio. € vor;
an Gesamteinnahmen sind 23,6 Mio. € veranschlagt. Durch eine Änderung des Glücksspielgesetzes wurde sichergestellt,
dass die besondere Sportförderung ab 2005 ungedeckelt 3 % der Umsätze der Österreichischen Lotterien
GmbH, zumindest aber 40 Mill. € pro Jahr beträgt.
Die Abgeordneten aller vier Fraktionen zeigten sich erfreut über die Erhöhung der Mittel für den
Sport. Abgeordneter Peter Haubner (V) meinte etwa, dass bisher noch nie so viel Geld für den Sport zur Verfügung
gestanden ist. Positiv sei vor allem, dass die Deckelung aufgehoben wurde, weil dadurch eine bessere Planbarkeit
gewährleistet sei.
Abgeordneter Peter Wittmann (S) stellte eine Reihe von Detailfragen hinsichtlich der Vorbereitung der Fußball-Europameisterschaft
2008, v.a. bezüglich des Stadions in Klagenfurt.
Abgeordnete Beate Schasching (S) machte sich dafür stark, dass mehr Anstrengungen im Bereich des Schulsports
unternommen werden, um die verlorenen Stunden wieder zurückzugewinnen. Wichtige Anliegen waren ihr auch die
bessere Vernetzung zwischen Schule und Sportvereinen sowie die Aus- und Weiterbildung von Trainern.
Abgeordnete Ulrike Lunacek (G) begrüßte, dass die Deckelung der Sportförderung gefallen ist und
nun mehr Mittel zur Verfügung stehen. Sie erkundigte sich danach, für welche Verbände und innovative
Projekte diese Gelder verwendet werden sollen. Weiters sprach sie die Aus- und Fortbildung von Trainern sowie die
Verbesserung der Schwimmsport-Trainingsmöglichkeiten, vor allem in Westösterreich, an.
Weitere Fragen betrafen folgende Themen: Mittelverwendung und Aufteilungsschlüssel (Abgeordneter Dieter Brosz,
G) Traineraus- und –fortbildung (Abgeordneter Elmar Lichtenegger, F) Spezialausbildung für Volksschullehrer
und Schwerpunktvolksschulen (Abgeordneter Christian Faul, S), Unterstützung von Sportveranstaltungen, insbesondere
Großveranstaltungen (Abgeordneter Peter Sonnberger, V), Behindertensport (Abgeordneter Sigisbert Dolinschek,
F) und Nachwuchsförderung und Leistungszentren (Abgeordnete Astrid Stadler, V).
Sportstaatssekretär Karl Schweitzer ging auf die Mittelerhöhung für den Sport ein und sprach von
einem guten Ergebnis, das gemeinsam erzielt werden konnte.
In Beantwortung der Fragen teilte der Staatssekretär Abgeordnetem Wittmann mit, dass das Stadion Klagenfurt,
neben jenen in Wien, Salzburg und Innsbruck, fixiert sei. Das endgültige Agreement werde am 9. November unterzeichnet.
Es handle sich beim Stadion um einen Neubau mit 32.000 Sitzplätzen, führte Schweitzer weiter aus, die
Kosten werden sich etwa auf 40 Mill. € belaufen. Mit dem Bau werde im Jahr 2005 begonnen, die Inbetriebnahme ist
für 2007 vorgesehen. Er sei überzeugt davon, dass es auch der Schweiz noch gelingen wird, ein viertes
Stadion bereit zu stellen.
Bei den Verhandlungen um das Berufssportgesetz gebe es noch Probleme hinsichtlich arbeitsrechtlicher Fragen. Werde
den Wünschen des organisierten Sports entsprochen, dann wäre der Entwurf vor dem Verfassungsgerichtshof
nicht haltbar, lautet das Urteil der Experten. Es liege daher nun beim Rechtsausschuss der BSO, einen gesetzeskonformen
Entwurf vorzulegen.
Was die Mittelverwendung anlangt, so werden die zusätzlichen Beträge gemäß der BSO-internen
Richtlinien verteilt. Es sei ihm ein Anliegen, dass auch die neuaufzunehmenden Fachverbände (wie z.B. Schach-
und Rugbyverband) ebenso berücksichtigt werden wie zukunftsweisende Projekte.
Eine Erfolgsgeschichte sei bei den Bundessport- und freizeitzentren zu vermelden, wo in den neunziger Jahren die
Ausgliederung begonnen hat. Die Strategie der Qualitätssteigerung habe dazu beigetragen, dass mittlerweile
eine Auslastung von 82 % erreicht wurde und auch die Anzahl der Normalzahler verdoppelt werden konnte. In den nächsten
beiden Jahren könne ein Überschuss in der Höhe von 6 Mill. € erwirtschaftet werden.
Schweitzer pflichtete der Abgeordneten Schasching bei, dass die Vernetzung zwischen Schule und Sportvereinen verstärkt
werden müsse. Durch die Aktion "Fit für Österreich" habe man versucht, bereits in den
Kindergärten anzusetzen. Gemeinsam mit den Dachverbänden wurden zusätzliche Bewegungsangebote geschaffen,
die von 95 % der Kinder angenommen werden. Diese Aktion soll auch für die Volksschulen weiterentwickelt werden,
erklärte Schweitzer. Er glaube allerdings, dass bis zum 10. Lebensjahr der Schüler ein polysportiver
Ansatz besser geeignet sei, um die Entwicklung der sportlichen Grundmotorik spielerisch zu fördern. Was die
Dotierung derartiger Pilotprojekte angeht, so erwarte er sich, dass 1,5 Mill. € dafür zur Verfügung stehen
werden. Außerdem wurde vor kurzem ein Rahmenfördervertrag mit der BSO abgeschlossen, der auf die Schwerpunkte
Kinder, Schule, betriebliche Gesundheitsvorsorge und die Generation 50 plus abzielt. All jene Verbände, die
die Kriterien erfüllen, erhalten dann ein entsprechendes Gütesiegel.
Sehr positiv verlaufe auch die Weiterentwicklung und der Ausbau der Leistungszentren, führte der Staatssekretär
weiter aus, und nannte als Beispiele die Schihandelsschule in Schladming, das nordische Ausbildungszentrum in Eisenerz,
das Judoleistungszentrum Stockerau, das modernst ausgestattete Leistungszentrum für die Nordischen in der
Ramsau, etc. Weiters informierte Schweitzer noch über die zahlreichen geplanten Großveranstaltungen
in den nächsten Jahren, die Nachwuchsförderung, wie z.B. im Fußball und im Bereich des Wintersports,
über die Traineraus- und -weiterbildung, die Frauenförderung im Leistungssport (z.B. das After Sports
Projekt) sowie über den Behindertensport. |