Bartenstein: Wirtschaftsbeziehungen mit Kroatien weiter im Aufwind  

erstellt am
20. 10. 04

Arbeitsgespräch von BM Dr. Bartenstein mit seinem kroatischen Amtskollegen, DI Branko Vukelic - Österreich bleibt größter Auslandsinvestor
Wien (bmwa) - Anlässlich des "Tages der kroatischen Wirtschaft in Wien" hat Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Dienstag (19. 10.) den kroatischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Unternehmertum, DI Branko Vukelic, zu einem Arbeitsgespräch empfangen. Mit fast zwei Milliarden Euro Investitionen haben österreichische Unternehmen fast zehn Prozent der Investitionen in den mittel- und osteuropäischen Ländern in Kroatien getätigt. Österreich bleibt damit in Kroatien weiter größter Auslandsinvestor. „Das große Interesse der österreichischen Firmen an kroatischen Markt beweist, dass es durchaus Potenzial für einen weiteren Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen gibt", so Bartenstein. Der Minister bekräftigte in dem Zusammenhang das österreichische Interesse an einem EU-Beitritt Kroatiens. Sein kroatischer Amtskollege dankte im Gegenzug für die österreichische Unterstützung Kroatiens hinsichtlich der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der EU.

Weitere Gesprächspunkte waren der positiven Entwicklung und dem weiteren Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sowie den Möglichkeiten zur Förderung österreichischer Investitionen in Kroatien gewidmet. Angelegenheiten der Zusammenarbeit im Rahmen der WTO, sowie Anliegen und Probleme österreichischer Unternehmen haben das Gespräch abgerundet.

Wirtschaftsentwicklung
Die positive Wirtschaftsentwicklung Kroatiens zeigt sich am großen Interesse ausländischer Investoren. Insgesamt wurden seit 1993 rund 7,3 Mrd. Euro ausländisches Kapital in die kroatische Wirtschaft investiert. Dabei ist Österreich mit einem Investitionsvolumen von 1,8 Mrd. Euro und einem Anteil von 25 % an den Gesamtinvestitionen größter Auslandsinvestor in Kroatien. Auch bei den ausländischen Neuinvestitionen belegte Österreich im vergangenen Jahr mit einem Anteil von 24 % Platz 2 - nach Ungarn und vor den USA.

Dementsprechend umfassend ist die Präsenz österreichischer Unternehmen in Kroatien. Die österreichischen Investitionen konzentrieren sich vor allem auf den Finanzdienstleistungssektor, den Medien- und Telekommunikationssektor, sowie auf den Bau- den Tourismussektor. Viel versprechende Geschäftschancen liegen auch bei den Umweltdienstleistungen sowie im Groß- und Einzelhandel. Die Hochphase der österreichischen Investitionen sollte auch in diesem Jahr weiter anhalten bzw. der Aufwärtstrend sich fortsetzen.

Auch im bilateralen Handel ist eine steigende Tendenz zu beobachten: Im vergangenen Jahr legten die österreichischen Exporte nach Kroatien um 4% zu und überschritten damit erstmals die Eine-Milliarde-Euro-Marke (1.032,5 Mio. Euro). Auch die österreichischen Importe aus Kroatien steigerten sich, und zwar um 10,4% auf 402,1 Millionen Euro. Trotz einer leichten Abflachung der Exportdynamik (Vergleich: 2001: +31,8 % und 2002: +12 %) zählt der Handelsbilanzüberschuss von 630,4 Mio. Euro zu den höchsten, die Österreich im Außenhandel erzielt (Platz 6 weltweit).

Dieser positive Trend hat sich auch in den ersten 7 Monaten des heurigen Jahres fortgesetzt: Im Zeitraum Jänner - August 2004 erreichten die österreichischen Exporte einen Wert von 709,3 Mio. Euro. Das Ausfuhrplus von 18,1 % gegenüber der Vorjahresperiode lässt einen Boom bei den österreichischen Exporten in diesem Jahr erwarten. Auch auf Seiten der österreichischen Importe kam es zu einer Steigerung von 43,3 %. Damit liegt Kroatien unter den wichtigsten Exportmärkten Österreichs - nach Belgien und vor China - an 16. Stelle und nimmt bei den Importen - nach der Republik Korea und vor Taiwan - den 24. Platz ein.
     
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