Start des ersten Streetwork Projektes in Oberwart  

erstellt am
20. 10. 04

Burgenländische Landesregierung liegt soziale Jugendarbeit am Herzen
Eisenstadt (blms) - Viele Kinder und Jugendliche müssen mit sich und ihren Problemen alleine zu Recht kommen. Manche brauchen dazu die Hilfe und Unterstützung der Gesellschaft. Eine spezielle Methode der Sozialarbeit "Streetwork" arbeitet dort, wo immer mehr Jugendliche einen Großteil ihrer Sozialisation erfahren – auf der Straße, in Parks, in Gasthäusern. In einer Pressekonferenz in Eisenstadt stellten Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl, Soziallandesrat Dr. Peter Rezar, der Bürgermeister der Stadtgemeinde Oberwart, LAbg. Gerhard Pongracz, Dkfm. Dieter Wesenauer, Geschäftsführer von Rettet das Kind Österreich sowie Mag. Karin Schmidbauer, Geschäftsführerin von Rettet das Kind Burgenland, am Dienstag (19. 10.) das neue Projekt der Öffentlichkeit vor.

In Oberwart ist die Problematik von Kindern und Jugendlichen, die den Großteil ihrer Zeit auf der Straße verbringen, schon seit einiger Zeit bekannt. Engagierte ExpertInnen trugen die Notwendigkeit Streetwork in Oberwart anzubieten an den zuständigen Referenten, Soziallandesrat Dr. Peter Rezar, heran. "Ich bin sehr froh, dass die Sozialabteilung des Landes, das Landesjugendreferat und die Stadtgemeinde Oberwart dieses wichtige Pilotprojekt gemeinsam realisieren und dass wir mit dem Verein Rettet das Kind, jene Institution gewinnen konnten, die erstmals Straßensozialarbeit in Österreich gemacht hat", führte dazu Landesrat Dr. Rezar aus.

Mag. Franz Steindl: "Mobile Jugendarbeit ist besonders für Randgruppen wichtig, die von der herkömmlichen Jugend- und Sozialhilfe unzureichend erfasst werden. Mit der Realisierung dieses Streetwork Projektes in Oberwart wollen wir ein gemeinsames Signal setzen und erhoffen uns neue Wege, die dazu führen, dass diese Jugendlichen wieder in die Gesellschaft integriert werden. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, verfolge ich daher, gemeinsam mit dem Sozialreferenten das Ziel, dieses Projekt in einem eigenen Budgetposten zu verankern."

Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Oberwart, LAbg. Gerhard Pongracz möchte "mit im Boot sein", weshalb die Stadtgemeinde Oberwart das Projekt von Beginn an begleitet und unterstützt.

Streetwork ist sowohl im städtischen als auch im ländlichen Bereich eine allseits anerkannte soziale Maßnahme und soll u.a. auch als Sucht- und Kriminalitätsprävention für die Gruppe gefährdeter Kinder und Jugendlicher verstanden werden und zielt letztlich darauf ab, weitgreifenderen Maßnahmen vorzubeugen. Es ist hinausgehende, aufsuchende Sozialarbeit. Engagierte StreetworkerInnen, von Rettet das Kind Burgenland – ein Mann und eine Frau - werden demnächst ihre Arbeit aufnehmen. Geplant ist das Projekt tiergestützt, also mit dem Einsatz von ausgebildeten Therapiehunden, durchzuführen.

Die Wurzeln des gemeinnützigen Vereines Rettet das Kind liegen im Jugendwohlfahrtsbereich. Im Burgenland kennt man die Organisation vor allem als Organisation zur Betreuung von Menschen mit Behinderungen. Rettet das Kind hat zwei ganz wesentliche, heute von allen Seiten anerkannte Sozialprojekte in Österreich eingeführt: die Bewährungshilfe und Streetwork. Zu der Zielgruppe gehören Kinder und Jugendliche, die zu Gewaltbereitschaft neigen, delinquent handelnde Kinder und Jugendliche, drogenanhängige und lebensresignative Kinder und Jugendliche, Mitglieder und MitläuferInnen subkultureller Gruppen wie Skinheads, Hooligans, Punks, Rocker und nicht zuletzt multikulturelle Gruppen. Nähere Informationen dazu gibt es auf www.rettet-das-kind-bgld.at.

Das Projekt wird von Soziallandesrat Dr. Rezar mit 45.000 Euro und vom Jugendreferenten Mag. Franz Steindl, mit 35.000 Euro jährlich unterstützt, wobei die Stadtgemeinde Oberwart die Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung stellt, sowie die laufenden Betriebs- und Infrastrukturkosten übernimmt.
     
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