Rübig: 1+1=2, die Europäische Notrufnummer: 112  

erstellt am
20. 10. 04

Unwissenheit kann Menschenleben kosten!
Brüssel (övp-pk) - "Die meisten Österreicher haben zwar die heimischen Notrufnummern von Polizei, Feuerwehr und Rettung in ihren Köpfen fest abgespeichert. Viel zu wenige kennen aber noch die Europäische Notrufnummer 112. Dieser Informationsmangel kann im schlimmsten Fall Menschenleben kosten", sagte der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig am Dienstag (19. 10.) in Brüssel. Obwohl diese Notrufnummer bereits seit 13 Jahren in ganz Europa zur Verfügung steht, kennen sie europaweit nur knappe 20 Prozent der Bürger. "In Österreich liegt der Bekanntheitsgrad der Europäischen Notfallnummer bei nur 17,5 Prozent", bedauert Rübig.

"Durch die immer größer werdende Mobilität und Reisebereitschaft nicht nur der Österreicher - insgesamt 100 Millionen EU-Bürger und Arbeitsmigranten reisen jährlich in andere Mitgliedstaaten der EU - muss die '112' einen größeren Bekanntheitsgrad erreichen", zieht Rübig die Schlussfolgerung. Eine aktuelle Studie belegt, dass sich während eines Zeitraums von nur fünf Jahren zwei Drittel der EU-Bevölkerung, und das sind immerhin 270 Millionen Menschen, in einem anderem europäischen Staat als ihrem Heimatland aufhalten. "Jeder dieser 270 Millionen Menschen könnte einmal in einen Notfall geraten und Erste Hilfe benötigen. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind in Europa Herzinfarkt, Schlaganfall, Verkehrsunfälle, Selbstverstümmelung, Ertrinken, zwischenmenschliche Gewalt sowie Feuer, Sturz und Vergiftungen die häufigsten Todesursachen und Krankheitsfälle", betonte Rübig.

Für den Telekommunikationsspezialisten gibt es bei der '112' aber auch noch einige Defizite: Beispielsweise müssen die 112-Telefonzentralen nicht von mehrsprachigen Mitarbeitern besetzt werden. Das kann oft zu Komplikationen und Zeitverzögerungen führen: "Diese Situation gehört schleunigst verbessert. Wir brauchen einheitliche Qualitätsstandards, Mehrsprachigkeit in den Telefonzentralen und eine bessere Schulung der Telefonisten", so Rübig. Andererseits haben aber viele Länder bereits wichtige Fortschritte erzielt und ihre jeweiligen Landes-Notrufnummern durch die europäische 112-Nummer ersetzt. "Feuerwehren, Polizei und Rettung sind dann auf dieser einzigen kostenlosen Nummer erreichbar", so Rübig.

"Jeder Reisende hat ein Recht darauf, in jedem EU-Land sofortige Hilfe gewährleistet zu bekommen. Die Europäische Notrufnummer 112 ist damit wie der Euro oder die Europäische Flagge ein Symbol europäischer Integrität und Identität", meinte Rübig abschließend.

Informationen: http://www.eena.org
     
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