Wien (bpd) - Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel überreichte dem
Künstler Hans Staudacher am Dienstag (19. 10.) das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. "Hans
Staudacher gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Informellen Malerei in Österreich. Er gehört
jener Künstlergeneration an, die die Entwicklung der abstrakten Malerei in Österreich bedeutend beeinflusst
hat", begründete der Bundeskanzler die hohe Auszeichnung. "Staudacher hat einen Weg gefunden, mit
seinem Werk die enorme Bandbreite seiner Persönlichkeit auszudrücken. Er sagt selbst: ‚Meine Malerei
ist Handschrift, Farbe, Tanz, Spiel, Zeichen, Einfall, Zufalle, Rede, Wort, Bewegung, Geschwindigkeit, Überfluss.
Sie ist unübertragbar, für viele nicht zu verstehen, sie ist Übermut.' Durch mehrere Jahrzehnte
hat Professor Staudacher ein gewaltiges Oeuvre geschaffen, er war und ist ein Grenzüberschreiter, ein Außenseiter
im besten Sinn des Wortes", so Schüssel weiter.
Hans Staudacher wurde 1923 in St. Urban am Ossiachersee geboren, ist in Kärnten aufgewachsen und begann früh
als Autodidakt mit Zeichnungen, Landschaftsaquarellen und Porträts. 1950 übersiedelte er nach Wien und
beschäftigte sich mit den Werken von Kubin, Schiele und Klimt. In den 50er und 60er Jahren wird seine Malerei
für eine kleine Gruppe von Kunstkennern als Geheimtipp gehandelt. 1956 vertrat Hans Staudacher, ausgewählt
durch den legendären Kunstkenner Werner Hofmann, Österreich an der Biennale in Venedig. 1965 war er Teilnehmer
an der Biennale Tokio und erhielt den Hauptpreis. 1975 vertrat er Österreich auf der Biennale Sao Paulo in
Brasilien. |