Goldman Sachs-Executive Director Stefan Weiser referierte im Wolfram-Bergwerk
Mittersill über die derzeitige "Bull"-Phase bei Rohstoffen.
Salzburg/Mittersill (spängler) - Bei Rohstoffen erleben wir derzeit "die Rache der alten
Ökonomie", meint Stefan Weiser, Leiter der Abteilung Rohstoff-Verkauf bei der Investment-Bank Goldman
Sachs. Auf Einladung des Salzburger Bankhauses Spängler erläuterte der in London lebende Wiener vergangene
Woche, warum sich eine Investition in Öl, Landwirtschaft, Viehzucht, Edel- und Industriemetalle derzeit besonders
lohnt. Rund 130 geladene Gäste verfolgten die Ausführungen des Rohstoff-Spezialisten in passendem Rahmen:
Die Eingangskavernen des Wolfram-Bergwerks in Mittersill wurden kurzerhand zu einem Präsentationsraum umfunktioniert.
Nach dem dramatischen Platzen der Internetblase erzielten die Rohstoffmärkte seit Beginn des Jahres 2002 über
120 Prozent Rendite. Einen wichtigen Grund dafür sieht Weiser in der zunehmenden Nachfrage nach Energie bei
gleichzeitiger Verknappung des Angebots an weltweiten Ressourcen. Dies allein sei jedoch nicht ausschlaggebend:
"Erschwerend dazu kommt die Tatsache, dass seit den siebziger Jahren viel zu wenig in Produktionskapazitäten
wie zum Beispiel Raffinerien oder Tanker investiert wurde." Nicht die versiegenden Ressourcen, sondern deren
ausreichende Förderung seien das eigentliche Problem.
Negative Korrelation zu Aktien und Renten
Neben der sinnvollen Risikodiversifikation sieht der Spezialist von Goldman Sachs für Rohstoff-Anleger
auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren sehr gute Aussichten auf Erträge. Rohstoffpreise seien
zwar sehr volatil, durch die physische Marktknappheit ergäben sich jedoch - auch bei zwischendurch fallenden
Preisen - ausgezeichnete Chancen. "Immer wenn sich die Performance Ihres Finanzportfolios historisch gesehen
am schlechtesten zeigte, sind Rohstoff-Investitionen am gewinnreichsten ausgefallen", erläuterte Weiser
den anwesenden Gästen von Bankchef Heinrich Spängler. Dafür spreche auch die prozyklische Entwicklung
von Rohstoff-Investitionen, getrieben durch die globale Konjunktur - und diese sei laut Weiser mittelfristig eindeutig
positiv zu sehen. Nach aktueller Markteinschätzung von Goldman Sachs wird die Rendite von Rohstoff-Investments
im Jahr 2005 die klassischen Anlagekategorien übertreffen.
Goldman Sachs Commodity Index (GSCI)
Die Investment-Bank Goldman Sachs entwickelte den Goldman Sachs Commodity Index, kurz GSCI. Der Index bildet die
Investmenterträge von derzeit 24 liquiden handelbaren Rohstoffen und Rohwaren aus den Bereichen Industriemetalle,
Edelmetalle, Energie, Landwirtschaft und Viehzucht entsprechend ihrem Weltproduktionsgewicht ab. |