Rohstoffe: "Die Rache der alten Wirtschaft"  

erstellt am
19. 10. 04

Goldman Sachs-Executive Director Stefan Weiser referierte im Wolfram-Bergwerk Mittersill über die derzeitige "Bull"-Phase bei Rohstoffen.
Salzburg/Mittersill (spängler) - Bei Rohstoffen erleben wir derzeit "die Rache der alten Ökonomie", meint Stefan Weiser, Leiter der Abteilung Rohstoff-Verkauf bei der Investment-Bank Goldman Sachs. Auf Einladung des Salzburger Bankhauses Spängler erläuterte der in London lebende Wiener vergangene Woche, warum sich eine Investition in Öl, Landwirtschaft, Viehzucht, Edel- und Industriemetalle derzeit besonders lohnt. Rund 130 geladene Gäste verfolgten die Ausführungen des Rohstoff-Spezialisten in passendem Rahmen: Die Eingangskavernen des Wolfram-Bergwerks in Mittersill wurden kurzerhand zu einem Präsentationsraum umfunktioniert.

Nach dem dramatischen Platzen der Internetblase erzielten die Rohstoffmärkte seit Beginn des Jahres 2002 über 120 Prozent Rendite. Einen wichtigen Grund dafür sieht Weiser in der zunehmenden Nachfrage nach Energie bei gleichzeitiger Verknappung des Angebots an weltweiten Ressourcen. Dies allein sei jedoch nicht ausschlaggebend: "Erschwerend dazu kommt die Tatsache, dass seit den siebziger Jahren viel zu wenig in Produktionskapazitäten wie zum Beispiel Raffinerien oder Tanker investiert wurde." Nicht die versiegenden Ressourcen, sondern deren ausreichende Förderung seien das eigentliche Problem.

Negative Korrelation zu Aktien und Renten
Neben der sinnvollen Risikodiversifikation sieht der Spezialist von Goldman Sachs für Rohstoff-Anleger auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren sehr gute Aussichten auf Erträge. Rohstoffpreise seien zwar sehr volatil, durch die physische Marktknappheit ergäben sich jedoch - auch bei zwischendurch fallenden Preisen - ausgezeichnete Chancen. "Immer wenn sich die Performance Ihres Finanzportfolios historisch gesehen am schlechtesten zeigte, sind Rohstoff-Investitionen am gewinnreichsten ausgefallen", erläuterte Weiser den anwesenden Gästen von Bankchef Heinrich Spängler. Dafür spreche auch die prozyklische Entwicklung von Rohstoff-Investitionen, getrieben durch die globale Konjunktur - und diese sei laut Weiser mittelfristig eindeutig positiv zu sehen. Nach aktueller Markteinschätzung von Goldman Sachs wird die Rendite von Rohstoff-Investments im Jahr 2005 die klassischen Anlagekategorien übertreffen.

Goldman Sachs Commodity Index (GSCI)
Die Investment-Bank Goldman Sachs entwickelte den Goldman Sachs Commodity Index, kurz GSCI. Der Index bildet die Investmenterträge von derzeit 24 liquiden handelbaren Rohstoffen und Rohwaren aus den Bereichen Industriemetalle, Edelmetalle, Energie, Landwirtschaft und Viehzucht entsprechend ihrem Weltproduktionsgewicht ab.
     
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