Preissenkungen bei Nahrungsmitteln und kurzfristig bei Treibstoffen
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für September 2004 beträgt nach Berechnungen
der Statistik Austria 2,1% (August 2,3% revidiert, Juli 2,2%, Juni 2,3%). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex
(VPI) für den Monat September 2004 beträgt 108,5 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (August 2004)
ist das durchschnittliche Preisniveau gleich geblieben.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat September 2004 beträgt 1,9%, der Indexstand des
HVPI (1996=100) beträgt wie im Vormonat 112,5.
Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu August 2004
Im Vergleich zum Vormonat wurden die deutlichen Preissteigerungen bei Bekleidung und Wohnen durch saisonal bedingte
Preissenkungen bei Freizeit, bei Restaurants und Hotels und bei Nahrungsmitteln kompensiert. Deutliche Preissteigerungen
gegenüber dem Vormonat gab es in der Hauptgruppe Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich +4,4%; Bekleidung
+5,3%). Hier sind nunmehr in allen Städten die Waren der neuen Kollektion eingetroffen. Spitzenreiter in der
monatlichen Verteuerung waren die Produkte Herrenjacke (+20%), Herrenmantel (+18%), Damenkleid (+16%), Damenrock
und Damenzweiteiler (jeweils +12%), Herrenhose (+11%). Bei Schuhen fiel dieser saisonale Effekt wesentlich geringer
aus (+1%).
In der Hauptgruppe Wohnen, Wasser und Energie fanden durchschnittliche Preissteigerungen um 0,8% statt, die durch
Ausgaben für Eigentumswohnungen (+3,3%, bspw. Kredite, Rückzahlungen), Erhöhungen von Mieten (+1,8%)
und Ausgaben für sonstige Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Wohnung (+1,7%, bspw. Betriebskosten) verursacht
wurden.
Demgegenüber waren fast in allen Bereichen der Hauptgruppe Ernährung und Getränke Preisrückgänge
um ein bis zwei Prozent zu beobachten, am stärksten waren diese bei Gemüse (insgesamt -3%; Gurken und
Karfiol je -15%, Tomaten -8%) und bei Obst (insgesamt -2%; Trauben -18%, Birnen -8%, Äpfel -6%).
Eindeutig saisonal bedingte Preisrückgänge gab es im September bei Pauschalreisen (durchschnittlich -6,0%;
Flugpauschalreisen -12%, jedoch Städteflug +5%) und bei Beherbergungsdienstleistungen (durchschnittlich -13,4%;
Hotelzimmer mit Frühstück 4*5* -6%, Übernachtung im Ausland/Appartement -32%).
Leichte Preisrückgänge erfolgten bei Kraftstoffen und Schmiermitteln (-2 %; Superbenzin und Normalbenzin
je -3%, Diesel -1%), die Erhebungen fanden in der zweiten Septemberwoche statt.
Inflationsanalyse: Vergleich zu September 2003
Wohnen, Wasser und Energie (+4,9%), verursachte alleine ein gutes Drittel der Inflationsrate. Hier sind
die Mieten um 5,9% und die Betriebskosten um 6,6% teurer als im Vorjahr. Diese Preiserhöhungen haben bereits
im ersten Quartal 2004 stattgefunden und beruhen zum Teil auch auf einer Schwellenwertsüberschreitung zur
Indexanpassung für Kategoriemietzinsrichtwerte. Es sind aber auch Material und Dienstleistungen zur Wohnungsinstandhaltung
deutlich teurer geworden (um 4% bzw. 3 %). Müllabfuhr ist um 6% teurer als im Vorjahr und damit bereits um
24% teurer als im Jahresdurchschnitt 2000.
Nach wie vor waren auch in der Hauptgruppe Verkehr Preiserhöhungen gegenüber dem Vorjahr zu beobachten
(insgesamt +2,5%; Kraftstoffe und Schmiermittel +10%, einspurige Motorfahrzeuge +8%). Preiserhöhungen gab
es auch bei Kulturdienstleistungen (+5%) und Glücksspielen (+8%). Etwas teurer und bedeutsam wegen ihres Gewichtes
sind auch Bewirtungsdienstleistungen (+1,8%) und Versicherungen (+2,5%).
Unter dem Preisniveau des Vorjahres befinden sich die Hauptgruppen Bekleidung und Schuhe (-0,1%) und Nachrichtenübermittlung
(-1,1%).
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im September 2004
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI; 1996=100) beträgt 112,5. Damit ist die harmonisierte Inflationsrate im September mit 1,9% (August 2,2%,
Juli 2,1%, Juni 2,3%) deutlich niedriger als im Sommer und etwas niedriger als jene des VPI. Gegenüber dem
Vormonat ist das allgemeine Preisniveau gemäß HVPI gleich geblieben. |