Sobotka: "Gesamtökologische Verbesserung für die Region"
St. Pölten (nlk) - Anfang des Jahres hat die NÖ Landesregierung die Veranstaltung einer
„Landesgartenschau“ im Jahr 2008 in Tulln und in Grafenegg beschlossen. Im Mai 2004 wurde in diesem Zusammenhang
ein EU-weiter Landschaftsplaner- und Architektenwettbewerb gestartet, dessen Ergebnis Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka
am Donnerstag (28. 10.) in Wien im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte.
„Wir wissen jetzt nicht nur wo die Landesgartenschau stattfinden soll, sondern wir kennen jetzt auch das Projekt,
das dort errichtet werden soll“, meinte Sobotka und gab als Sieger des Bewerbs den in Salzburg geborenen und in
München (Deutschland) arbeitenden Landschaftsarchitekten Christian Henke und den in Raubling (Deutschland)
tätigen Architekten Michael Hoche bzw. deren Projekt „Gartenströmungen“ bekannt.
Gemäß diesem Projekt wird die räumliche Organisation des Parks auf dem Prinzip mäandrierender
Wasserläufe beruhen. Wasser soll als gestaltendes Element generell eine wichtige Rolle im Park und damit auch
auf dem fünf Hektar großen Gartenschaugelände spielen. Zu diesem Zwecke werden die Wasserläufe
der Tullner Aulandschaft revitalisiert. Prägend für den Charakter des Parks soll zudem der starke Kontrast
zwischen einem dichten, schattigen Wald und sonnigen Lichtungen sein. Alle neu erstellten Flächen erhalten
einen wasserdurchlässigen Belag; Kies- und Sandbänke sollen sich mit Rasenflächen, die vielfältig
genutzt werden können, abwechseln. Die Landesgartenschau selbst wird sich aus diesem Prinzip des Gesamtparks
heraus entwickeln und die „Strömungen der Gartenkultur“ aufzeigen.
„Ein primäres Ziel, das mit der Landesgartenschau verbunden wird, ist das nachhaltige Transportieren der ‚Natur
im Garten’-Idee. Wir wollen Niederösterreich als das Gartenland Österreichs positionieren und unsere
ökologische Kompetenz allen Besuchern anbieten. Die Schau soll bewusst machen, wie man seinen Garten nachhaltig
anlegen, gestalten oder verändern kann, indem man etwa auf Pestizide oder nicht heimische Pflanzen verzichtet.
Damit soll ein auch nachhaltiges Umweltbewusstsein geschaffen und der Umweltschutzgedanke in der Bevölkerung
verankert werden“, sagte Sobotka.
Teilweise sei eine „Trendumkehr“ in Niederösterreich in den vergangenen Jahren bereits gelungen. Außerdem
wolle man mit der Gartenschau auch wirtschaftlichen Nutzen für das Land Niederösterreich und seine Betriebe
bewirken. Die Planungen des Architektenteams, deren wirtschaftliche Berechnungen auf zehn Jahre abstellen, werde
überdies zu einer „gesamtökologischen Verbesserung für die Region“ beitragen, ist Sobotka überzeugt.
Die Gartenschau in Tulln wird ab 2008 als dauerhafte Einrichtung bzw. als eine Art „Mustergartenstadt“ und Informationszentrum
ganzjährig offen stehen. Gartenbaubetriebe werden hier in Mustergärten ihr Können und Angebot präsentieren,
in Schaugärten werden sich die Besucher Anregungen für unterschiedliche Zugänge zum Thema Garten
holen können. Zusätzlich sind Veranstaltungen, die Errichtung eines Gartenkompetenzzentrums, ein Shop-
und Gastronomiebereich sowie die Konzeptionierung eines Kinderprogramms geplant. Der Kostenrahmen für das
Projekt beläuft sich auf rund 15 Millionen Euro. Die Stadt Tulln sorgt für die Grundeinbringung, das
Land Niederösterreich übernimmt den Großteil der Kosten. Auch die Einbindung von EU-Kofinanzierungsmitteln
ist angedacht. Es wird mit 100.000 Besuchern pro Jahr gerechnet.
In Grafenegg wird es zu einer Attraktivierung des dortigen historischen englischen Landschaftsgartens und zur Schaffung
eines „Skulpturgartens“ kommen. |