Einigung in der Koalition über Landesvoranschlag 2005
Salzburg (lk) - Das Land Salzburg schreibt die schwarze Null. Nach intensiven Verhandlungen
einigten sich am Montag (25. 10.) die Regierungsmitglieder der Salzburger Landesregierung auf den Landesvoranschlag
2005. Die komplette Finanzierungslücke des Landes wird binnen eines Budgets geschlossen. Salzburg wird weiterhin
- wie in den vergangenen Jahren - die schwarze Null schreiben.
Damit gelingt Salzburg etwas, das in vielen anderen Bundesländern zurzeit sehr unwahrscheinlich scheint. In
Ländern wie Kärnten, Steiermark und Niederösterreich dürften die Budgets nur durch eine Erhöhung
des Schuldenstandes zustande kommen. Für die anderen Bundesländer sind zurzeit noch kaum Informationen
bekannt.
Alle Bundesländer sind von massiven Ausfällen aufgrund der schwachen Konjunktur, der Steuerreform und
der gedeckelten Gesundheitsfinanzierung betroffen. In Salzburg summierten sich die Teilbeträge auf ein Budgetloch
von 72 Millionen Euro. Diese Summe wird nun zur Gänze in einem einzigen Budget ausgeglichen.
Die Einsparungen wurden in zwei Klausuren der Landesregierung erarbeitet. Im Juni wurden Richtlinien für 51
Millionen Euro entworfen, bis heute Vormittag wurde die restliche Summe aufgebracht bzw. die Richtlinien umgesetzt.
Der Landesvoranschlag 2005 wird Einsparungen in allen Bereichen bringen. Gleichzeitig sind die Kürzungen aber
auf sehr viele Schultern verteilt. Dadurch soll kein Ressortbereich über Gebühr belastet werden.
Neben Einsparungen kam es auch zur Mobilisierung von Reserven. Dabei sind Eigenkapital der Land-Invest, Gelder
für die Hochwasserkatastrophe 2002, nicht fällig gewordene Projekte aus dem Impulsprogramm und ein Projekt
zum „elektronischen Akt“ herangezogen worden.
Gleichzeitig gelang es aber, eine schwarze Null zu erreichen, ohne dass Anteile an den großen Unternehmen
des Landes, Salzburg AG, GSWB und Flughafen, verkauft werden müssen. Die Dividenden aus diesen Unternehmen
an das Land sollen aber gesteigert werden. Auch gelang es, dass Salzburg im Unterschied zu vielen anderen Ländern
die Wohnbaudarlehen nicht verkauft und so der Kreislauf in der Wohnbauförderung gesichert bleibt.
Die offene Frage des Finanzausgleichs ist im Landesvoranschlag mit einer Sicherheitsklausel berücksichtigt.
Zwölf Millionen Euro im Ermessensbereich dürfen nicht ausbezahlt werden, solange nicht entsprechende
Finanzmittel aus den Finanzausgleichsverhandlungen an das Land fließen.
Bei den Einsparungen gab es die tiefsten prozentuellen Einschnitte bei der Eigenwerbung (minus 50 Prozent). Das
war Teil des Schwerpunkts, auch „oben“ zu sparen. Weiters betroffen sind die Repräsentation (minus 70.000
Euro) und die Parteienförderung (minus 300.000 Euro).
Schon im Juni waren von den Regierungspartnern weiters Gebührenerhöhungen beschlossen worden. Zusätzlich
wird der Landeszuschlag zur ORF-Gebühr um 80 Cent pro Haushalt und Monat angehoben.
Trotzdem setzt die Landesregierung Schwerpunkte: Die Aktive Arbeitsmarktpolitik wird mit einer zusätzlichen
Million Euro dotiert. Weitere Schwerpunkte sind die Angebotsverbesserungen bei der Kinderbetreuung, die Aufrechterhaltung
des Angebotes im öffentlichen Verkehr, die Fortführung der Ausbauprogramme im ländlichen Wegenetz
sowie die ausreichende Dotierung der Pflichtausgaben im Sozialbereich.
Auch die bekannten höheren Kosten für die erneuerte Onkologie sind mit dem Budget bedeckt. |